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unverständliche religiöse Urteilsfindung
#13
Hi, Moski,
"islamisch", wenn Du schon so genau nach Definitionen suchst, kann doch ein Staat nicht sein, der eine durch Putsch erlangte Regierung hat oder von Kommunisten und ihren Lieblingsfreunden ausgesaugt wird, und ueberhaupt nicht als Staat. Da sei Dir zugestanden, dass es im Moment halt so gesagt wird. Im genaueren Sinne islamisch ist nur das, was die Religion Islam selbst vermittelt, zum Beispiel ein Imam im Unterschied zum Popen, Priester, Guru oder Rabbi.
Der Analphabetenstand einer Bevoelkerung haengt von verschiedenen Wuenschen ihrer Regierungen und vom Wohlstand ab, wieviel Schule sie sich leisten koennen. Es gibt durchaus auch im Islam Inseln grosser Gelehrsamkeitsfreude
- und ich moechte es nochmal erwaehnen, dass aus derselben islamischen Religion heraus wir doch erst unsere Universitaeten abgeschaut haben und etliche Wissenschaften auf Voerdemann bringen konnten, indem es damals umgekehrt lag und unsere Regierungen sich darum nicht sehr gekuemmert hatten - sowas wechselt.
Polnische Jesuiten brachten baltischen Reformierten erst den Gedanken nahe, ihrem Volk auch mal das Lernen dessen, was sie nun durch Konfessions-Reformation geworden seien, denn denen fehlte noch jede Art ABC-Unterricht, nachdem sie die Kloester beseitigt hatten.
Anderswo lag es umgekehrt, da sahen sich Katholiken genoetigt, das ganze Volk zu unterrichten, weil dort die Protestanten schon eine biblisch geeichte gemeinsame Sprache benutzten.
Muslime, wo man ihnen Schulen anbietet, besuchen sie doch auch, und die Uniabsolventen in saemtlichen Fakultaeten gibt es reichlich, aber nicht immer braucht eine Region gleich einen solchen Haufen auf einmal, wenn es noch an Mittelstrukturen fehlt. Dazu brauchen sie doch nicht gleich dem Islam als Religion abzuschwoeren. Das haetten sich ja manche Bildungs-Institute in Entwicklungslaendern wohl gewuenscht, war aber ein Irrtum.

Lies mal medizinische Fachzeitschriften, da findest du auch genug an eindeutig islamischen Namen unter den Doktoranden und Forschern.

Auch erwaehnte ich schon, dass eine noch immer arme Bevoelkerung in Klimaverhaeltnissen wie dort, wo die meisten "islamischen" Laender halt liegen, sich nicht traditionell in jeden Haushalt viele Buecher gestellt haben kann, weil das deren Wetter nicht zulaesst, in Indonesien braucht man der 90% Luftfeuchtigkeit wegen einen Extr-Raum fuer Buecher, der etwa einem Riesenkuehlschrank aehnelt, in Ostafrika zerreibt die sand-salzige Luft alles, da erfanden sie dort selber das Mikroskop, das aus 1 Guss total aus Plastik ist, weil das, was nicht verrostet, blindgeschliffen wird. Buecherlesende Passagiere in der Berliner S-Bahn sind mir aber auch nicht aufgefallen, als ich die ganze Runde als Tourist mal 3mal durchfuhr.
Bedeutet das etwa, Berlin habe einen so hohen Analphabetenstand bei den Deutschen?

- zugegeben, im Ausland, wenn es Familien sind, die sich nicht ganz auf die Landessprache umstellten, weil man ihnen nicht klarmachte, was das fuer die Schulkinder an Rueckstand einbrigt, zuhause nicht deutsch zu hoeren, weil die Familie vielleicht zunaechst wirklich nur ein paar Jahre hier bleiben wollte, und dann wurde es doch ein ganzes Leben, da ist auch nicht vorstellbar dass sie sich ohne Berufsperspektiven drum reissen, trotzdem zu lernen.

Das sieht aber doch bei den Russland-Aussiedlern zum Teil nicht anders aus, und da ist es bestimmt nicht die Ursache, dass diese der Islam davon abhalte. Selbst unser kleiner Ort hat schon ein "Klein Sibirien" und Kids, die statt sich mit Lernen zu befassen, lieber ganze Strassen als Schlaeger beherrschen, obwohl wir ein intensives Jugendangebot mit Fachleuten und einer Fremde-aufnahmewilligen Jugend-Kultur anbieten, die bereits Protugiesen, Italiener, Aramaeer und (islamische) Kurden eingemeindet haben.
Hier ist es eben ein kleiner Teil der noch vor kurzem russischen Familien, die nicht klarkommen, wobei ein groesserer Teil sich gewaltig bemueht, sich in alles einzufuegen und fuer ihre Leben maximal zu schuften, aber ein Teil eben nicht, wo vielleicht "Koenig Alkohol" sie noch am meisten regiert.

Der "populaere Autor" hat wohl gehofft, dass jedermann in seiner Heimat seinen Bestseller schon entdeckt hat.
Wenn man in manchen Regimen aber bedenkt, was sie nach genuegend staatlicher Zensur da ueberhaupt zu lesen uebriglassen, ist der Drang des Volkes wohl auch massvoll, es zu lernen, das auch noch zu lesen, was sie sowieso vom Einheitsradio zu hoeren kriegen.
Und wie gesagt, erst muss man ueberleben, zu viele sind zu arm.

Aber mittelamerikanische Drogenbarone ermorden lieber auch ganze Volksuniversitaeten, damit ihnen das Stimmvolk schoen dumm bleibe, die darf man auch nicht vergessen, und auch das ist religions-neutral.
Mich erschreckt, wenn ich die Laender durchgehe, viel mehr als die Analphabeten-Rate die niedrige Lebenserwartung und die damit verknuepfte Kinder-Arbeit in vielen Laendern.
Und die schaurigen Buergerkriegs-Verhaeltnisse, die ca.300'000 Kinder bereits als 9-jaehrige zur Waffe holen, womit fuer diese so halbwegs noch Essen und Kleidung erwartbar bleibt, und nicht zuhause.

Ignoriere mal nicht, was in der Hinsicht in der gegenwarertigen Welt kaum je 200-jaehrige politische Heilslehren Schlimmeres angerichtet haben als was je 1500-, 2000-, oder 4000-jaehrige Religionen geschafft haetten.

mfG WiT
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RE: unverständliche religiöse Urteilsfindung - von WiTaimre - 07-05-2007, 06:31

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