09-08-2024, 15:08
(31-07-2024, 21:51)Ekkard schrieb: Keineswegs! Im Gegenteil, du sagst im Grunde dasselbe, wie ich: "Gott" ist eine Emanation unserer Gedankenwelt. Dem widerspreche ich doch gar nicht!
Nur hat diese Vorstellung nichts mit der Welt zu tun, sondern nur mit unserer Art des Zusammenlebens und -denkens.
@ Ekkard,
... man könnte es auch drehen und sagen, dass wir und der gesamte Kosmos eine Emanation der göttlichen Gedankenwelt sind.
In der Genesis wurde versucht, dies sprachlich auf eine mythische Weise vorzutragen. Wie durch einen magischen "Zauberspruch" lässt Gott im AT die Welt durch sein Wort entstehen, z.B. mit: > Es werde Licht... <
(08-08-2024, 18:22)Reklov schrieb: Du magst ja die Wortformel "Gott" als eine Emanation unserer Gedankenwelt sehen. Ein Denker (der Name ist mir entfallen!) meinte dagegen, dass der Mensch von sich aus gar keinen Gottesgedanken fassen könnte, wenn dieser Gedanke nicht vom unbekannten Wesen bereits in ihm angelegt worden wäre.
Ekkard
Das hatten wir doch schon: Bitte nichts unterstellen, was nicht notwendig ist und vor allem, was sich vom Grundsatz her nicht widerlegen lässt (also immer nur schlichte Behauptung bleibt). Anderenfalls zeige bitte den Gedanken auf, der die Annahme widerlegen könnte! Suche also nicht deine These von der Notwendigkeit eines höheren Wesens zu stützen, sondern zeige auf, wie sich diese These widerlegen lässt. Wenn das nicht geht, gilt das Popper-Kriterium: Die These ist irrelevant.
... hier im Forum hatten wir schon so manches, aber es kommen ja auch neue user hinzu, die neue Aspekte beitragen können!
Für die Dinge zwischen Himmel und Erde gibt es leider keine plausible Erklärung. - Auch K. Popper äußerte sich nur gegen die Religionen kritisch. Zum Wort "Gott" konnte aber auch er nichts Weiterführendes aussagen! Er tadelte die oft arrogante und ignorante Haltung mancher Atheisten, fand aber die Agnostiker o.k. - Er selber bekannte ehrlich, er wisse nicht, ob Gott existiere, oder nicht, merkte aber an, dass Wissenschaft und Spiritualität ähnliche Interessen verfolgen.
"Irrelevant" ist das Gottesthema in keinem Fall, denn schließlich ist es auch der Faden, an dem sich auch in Deinem Forum so manches orientiert oder sprachlich entzündet

Die "Suche" des Menschen geht nach wie vor weiter - wissenschaftlich, philosophisch und spirituell - ohne die alten Religionen nun unbedingt als gültigen Maßstab heranziehen zu müssen.
(08-08-2024, 18:22)Reklov schrieb: Auch hat diese Vorstellung nicht nur mit unserer Art des Zusammenlebens zu tun, sondern wurde auch stets von Eremiten gepflegt und gelebt.
Ekkard
Das ist kein Argument, denn Eremiten sind auch nichts anderes als Teil einer Gesellschaft auch wenn sie sich als "abgetrennt" geben und empfinden.
... ein Eremit, wenn er denn als Einsiedler (z.B. im Wald od. in einer Einöde) lebt und sich total selbst versorgt, ist kein Teil der Gesellschaft mehr! Früher waren solche Leute oft Mönche, Heilige, oder aber auch Einsiedler aus dem Bürgertum, die sich ganz alleine durchbrachten.
Es gab sie auch im Hinduismus. (Die Liste bekannter Eremiten ist lang.)
Gruß von Reklov