11-08-2024, 12:58
(10-08-2024, 22:16)Ekkard schrieb:(10-08-2024, 13:24)Reklov schrieb: ... ich will mal einfache Beispiele anführen, die auf den Begriff der "Notwendigkeit" angewendet werden können.
...
Nach Karl Popper sind Thesen dann irrelevant, wenn sie prinzipiell nicht widerlegt werden können. Dies trifft regelmäßig auf Aussagen in mythischen Geschichten zu. Beispiel: "Unsere Wege sind nicht Gottes Wege" und Vergleichbares.
Finde also ein Verfahren, eine Strategie, die im Beispiel widerlegt, dass unsere Wege nicht Gottes Wege sind oder mit anderen Worten, dass unsere Wege eben doch Gottes Wege sind.
Dazu hatte ich dich aufgefordert.
Was du lieferst, ist der Versuch die These "Gott existiert" zu verifizieren. Das interessiert aber gar nicht. Es geht um die Möglichkeit der Widerlegung dieser These. Anderenfalls ist sie irrelevant, so schön ihrer Verteidigung auch immer klingt.
Insofern verfehlt dein Beitrag seinen Auftrag!
Deine Beispiele unendlicher bewegten Ketten (Eisenbahnzug, Folge von Zahnrädern etc.), die einen Antrieb brauchen, sind aber auch noch aus einem anderen Grunde unzutreffend bzw. nichtssagend.
Die Abhängigkeit voneinander ist (gedanklich) voraus gesetzt, genauso wie der Antrieb. Dein Ausflug in die Philosophie von Ursache und Wirkung macht genau diese Voraussetzung. Die erscheint dermaßen zwingend, dass man übersieht, dass sie nicht notwendig ist, sondern einfach impliziert wird. Das wiederum liegt an der Gewöhnung an unsere kleine Welt ("Mittelerde") und wie die Dinge hier ablaufen. In der Tat gibt es in Mittelerde keine Beobachtung spontaner Ereignisketten - jedenfalls nicht im klassischen Sinne. Bei Betrachtung des Mikrokosmos und der Vorgänge an Singularitäten sieht die Sache aber anders aus.
@ Ekkard,
zu was Du mich aufforderst, ist mir schon klar! -
Es ist aber nicht nur das bekannte Jesaja-Zitat, welches uns den Unterschied von Gottes Wegen und Gedanken zu den unseren bewusst machen will, sondern auch der Apostel Paulus gibt zu denken: >Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unergründlich seine Wege.< (Röm 11, 33)
Meine bewusst einfachen Beispiele sind weder unzutreffend, noch nichtssagend, denn immerhin sind sie unserer techn. Realität entlehnt. Deine Kritik wäre nur etwas wert, wenn Du mir Waggons zeigen könntest, die ohne Lokomotive ihre Strecken fahren könnten, oder eine Uhr, die ohne "Antrieb" läuft"! - Und es liegt auch nicht an der Gewöhnung unserer kleinen Welt - ansonsten könnte man ja auch behaupten, die wissenschaftlichen Vermessungen der Welt hätten sich an das mathematische System des Menschen "gewöhnt/angeglichen/angelehnt" und liefern unserem Gehirn die daraus resultierenden "Weltbilder".
Wie die Dinge hier ablaufen, ist zumindest als "sehr eingeschränkt" zu bezeichnen, denn wer kann schon sagen, wie sie auf EARENDEL ablaufen, dem am weitesten entfernten Stern, der uns Menschen bekannt ist? Seine Entfernung zur Erde wird auf rund 12,9 Milliarden Lichtjahre geschätzt!
Auch eine ganze Galaxie, die noch weiter entfernt sein soll, wurde aufgespürt. HD1 soll rund 13,5 Milliarden Lichtjahre von unserer Erde entfernt sein
Nicht allein nur wegen der unvorstellbaren Entfernungen und dem hier auf Erden beobachtbaren "Kommen und Gehen" des Vergänglichen, ist es nicht unseriös, unsere Gedanken und Wege von den "göttlichen" zu trennen. Alles andere könnte man als "vermessen" (im doppelten Sinn!) bezeichnen.
Eine Widerlegung des Gottesgedankens, wie er bisher von Menschen gedacht/versucht wurde, ist also nicht möglich. Dabei hilft auch keine Betrachtung vom Mikrokosmos oder der Vorgänge an Singularitäten. Es kämen dabei auch nur "leere Richtigkeiten" heraus. Wobei ich dabei ausdrücklich betonen will, dass die erforschten Inhalte keinesfalls "leer" sind, die Menschen aber dennoch "leer" zurücklassen, weil mit jeder geöffneten Tür sich ein neuer Raum präsentiert, der wiederum eine verschlossene Tür hat.
Menschen können zwar im "Buch des Lebens" lesen und dabei sehr viel erfahren/lernen, nur können sie es nicht "ergründen".
(Ein Unterschied!)
Ob solches aber den Menschen einst gelingen wird, bleibt nach wie vor ebenfalls eine reine "Glaubensfrage" ...
Gruß von Reklov

