(13-09-2024, 20:35)subdil schrieb:(13-09-2024, 19:46)Reklov schrieb: Nicht alles ist also determiniert - denn, nicht wenige Menschen denken: Ich will ich selbst werden. Hier ist ein inneres Handeln die Wirklichkeit des Denkens, in dem manche Menschen zu sich kommen und sich somit auch selbst bestimmen - und zwar entgegen allen Trends und anderen bestimmenden Einflüsse aus der Gesellschaft.
Das ist meines Erachtens halt auch wieder ein anderes Thema. Dir scheint es darum zu gehen, ob jemand sich der Gesellschaft anpasst oder ein selbstbestimmter Einzelgänger, vielleicht auch ein Underdog oder ein "Querdenker" wird. Das hat aus meiner Sicht (und aus der Sicht der von mir angeführten Intellektuellen) aber nichts mit der Frage nach dem freien Willen zu tun.
"Wir" würden uns fragen: Woher kommt beim Einen die Anlage dazu ein Mitläufer zu sein und beim Anderen die Anlage dazu ein Querulant oder Eigenbrötler zu sein? Wo beginnt diese Kausalkette die zu einer bestimmten Lebensausrichtung führt? Und "unsere" Antwort darauf ist eine Gegenfrage: Wie weit willst du zurück gehen? Bis zum Zeitpunkt der Entscheidung anstatt einem seriösen Studium in Europa lieber zehn Jahre in Indien zu verbringen? Oder zu der Entscheidung das erste "spirituelle" Buch zu lesen? Oder zu einer Mobbing-Erfahrung in der Jugend? Oder zu einer frühkindlichen Prägung durch eine antiautoritäre Erziehung. Oder oder oder... Wie weit zurück will/kann man gehen?
Wo beginnt diese Kausalkette und wo endet sie? Das ist die Frage, um die es bei diesem Thema eigentlich geht, nicht darum, wie angepasst oder unangepasst jemand ist.
@ subdil,
... Deine hier angeführte "Kausalkette" ist bei diesem Thema nicht so sehr entscheidend , denn - sie wird, wenn das Bewusstsein sich entsprechend ausbildet, irgendwann "erkannt" und somit auch überwunden.
In einer zwar sehr einfachen Weise drückt es z.B. die 4. Strophe des Songs >MY WAY< aus:
>> I've loved, I've laughed and cried
I've had my fill, my share of losing
And now, as tears subside
I find it all so amusing
To think I did all that
And may I say, not in a shy way
Oh, no, oh, no, not me
I did it my way <<
Durchläuft das Bewusstsein einen ständigen Entwicklungsprozess, findet man auch den Anfang einer Kausalkette (z.B. in der frühen Kindheit ...) und auch dessen Ende (z.B. im Twen-Alter) - versteht die auslösenden Beweggründe besser, kann sie so auch leichter überwinden - ist auch bereit, zu vergeben - und ist im besten Fall amüsiert.
Die von Dir angeführten "Anlagen" sind in der Regel Erbanlagen unterworfen. Vererbt werden ja nicht nur körperliche Merkmale, sondern auch Talente, sowie Neigungen zum Guten oder Unguten. - Der Volksmund meint dazu: >Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.<
Strauchelt eine Person unterwegs, hat sie aber auch stets die Möglichkeit zur Umkehr. Voraussetzung ist aber zunächst mal die Fähigkeit, sich selbst zu "erkennen".
Gruß von Reklov