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Papst als Missionar der Ignoranz
#7
Presbyter schrieb:...Was nämlich einige unserer Befreiungstheologen nicht verstanden haben, ist dass nicht ihr Engagement für die Armen, die Schwachen und der Einsatz gegen Ungerechtigkeit auf der theologischen Anklagebank saßen, sondern die sozialistisch-materialistischen Tendenzen dieser Überlegung. Die in ihrem Einfluss auf die Theologie nicht nur Befreiung, sonder zumteil auch revolutionäre Gewalt billigten.

Was Theoretiker wie unser lieber Presbyter
nicht verstanden haben, ist,
dass man sich automatisch auf marxistische Gedanken besinnt, wenn man die Armen in Südamerika aus ihrer Versklavung befreien und zu freien Kindern Gottes machen will, die wenigstens ihre eigenen Kinder ernähren können wollen.
Ich verweise noch einmal auf den verstorbenen Jesuiten und großen Soziologen Oswald von Nell-Breuning: "Wir alle stehen mit beiden Beinen fest auf den Schultern von Karl Marx, aber nur seine Fehler nennen wir Marxismus!"

Leute von der Sonnenseite der Straße
können da woh schwer mitreden und sich selbstherrlich und besserwisserisch über Theologen wie Boff, Dom Helder Camara oder Oscar Romero stellen.
Ähnlich schwer hatte es Jesus mit den Hohenpriestern und Schriftgelehrten seiner Zeit. Die haben ebensowenig begriffen, wie man Gottes Willen gegenüber den Armen und Ausgestoßenen konkret und nicht dogmatisch-steril erfüllen kann.
Dir geht es zu gut, Presbyter,
deshalb fehlen dir die Erfahrungen der Befreiungstheologen, ebenso wie unserm lieben Ratze, der in Theorien badet und die Sozial-Arbeit in Südamerika anderen überlässt, der nicht einmal merkt, wenn er die Idios beleidigt, indem er den Völkermord an ihnen ignoriert und missionarische Sprüche klopft.

Presbyter schrieb:...Hat nicht der Gottes Sohn in Gehorsam uns das Heil erfleht? Hat er sein Leben nicht selbst in Ehelosigkeit geweiht?
Tolle Erkenntnis zu Jesus,
von dem wir gerade mal drei Jahre seines Lebens aus der Sicht seiner Anhänger kennen! Jesus sagt nichts zur Ehelosigkeit und Petrus war nun einmal verheiratet.

Presbyter schrieb:...Gerade die traditonelle Verkündigung des Jesus von Nazareth als Gottes Sohn und Erlöser birgt mehr Hoffnung als so mancher befreiungstheologische Versuch die Vollendung und Freiheit des Reiches Gottes hier auf Erden zu verwirklichen. Gerade diese Abkapslung vom Eschaton auf das Hier ist nicht nur eine theologische, sondern auch spirituelle Bruchlandung.
Klar, mehr Hoffnung für die Satten und Behäbigen im Wohlstands-Europa!
Es ist nicht zu fassen,
wie arrogant hier Theologen oder solche in spe die Nöte der südamerikanischen Bischöfe in den Schornstein stopfen, obwohl die ihr Leben für die Änderung der Verhältnisse einsetzen oder schon verloren haben.
Jesus würde sich im Grab herumdrehen, wenn er nicht auferstanden wäre.

Von einer "Abkapselung vom Eschaton auf das Hier"
können nur die reden, die die Befreiungstheologie nie verstanden haben, aber lauthals auf sie eindreschen.
Keiner der Befreiungstheologen glaubt,
dass hier die Vollendung des Reiches Gottes stattfinden wird.
Es geht um das, was Jesus hier auch will, nämlich das "Reich Gottes nahe herbeikommen" zu lassen und die ersten Schritt zu gehen, statt in dogmatischen Spekulationen Reformen zu bremsen, wie es nach dem zweiten Vatikanum bei vielen geradezu ein Sport geworden ist.

In Rom ist man nicht einmal bereit,
den Forderungen des Erzbischofs von Südafrika nachzukommen und Kondome als Schutz-Mittel gegen Aids zuzulassen, so wie die Pille als Medikament für gefährdete Frauen erlaubt ist. So werden Hilfsprogramme von denen blockiert, die sich als Heilsverwalter verstehen.

Presbyter schrieb:..Ob unsere chinesischen Mitbrüder in der Unterdrückung, die dieselbe Sehnsucht nach Befreiung haben, dies auch so sehen? Oder unsere orientalischen Mitchristen?
Die längst überholte Meinung, dass die Befreiungstheologie der Rettungsanker der Kirche und Christenheit sei, ist nicht nur langsam obsolet, sondern auch ziemlich blauäugig gedacht.

Wieder die unverstandenen Versatzstücke
aus der erzkonservativen Dogmatiker-Küche!
Boff spricht von und für Südamerika und sonst nichts!
Gerade er will, dass man den jeweiligen Bereichen menschlicher Probleme gerecht wird. Verallgemeinern ist der Sport der Dogmatiker und kleiner Nacheiferer wie Presbyter.
Blauäugig ist es, mit römischen Blockaden die Entwicklung in anderen Teilen der Welt zu behindern und als "Erlösung" zu verkaufen. Kein Wunder, dass in Brasilien der kath. Kirche immer mehr Gläuibige davonlaufen.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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Papst als Missionar der Ignoranz - von Mandingo - 24-05-2007, 15:07
RE: Papst als Missionar der Ignoranz - von petronius - 25-03-2009, 21:57
RE: Papst als Missionar der Ignoranz - von Mandingo - 25-05-2007, 18:24
RE: Papst als Missionar der Ignoranz - von petronius - 25-03-2009, 22:02
RE: Papst als Missionar der Ignoranz - von petronius - 26-03-2009, 13:02
RE: Papst als Missionar der Ignoranz - von petronius - 25-03-2009, 22:07
RE: Papst als Missionar der Ignoranz - von theax - 25-03-2009, 04:09

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