(21-09-2024, 16:02)subdil schrieb: Ich betone das ja nur deshalb so, weil in diesem anti-religiösen und pro-reduktionistischen Umerziehungsforum auf alles, was aus der Richtung Spiritualität und erst recht auf alles, was aus der Richtung Esoterik kommt
Noch Mal: es geht hier (im von dir selbst gewählten Threadthema)weder um "Spiritualität" noch um "Esoterik", sondern um "Determinismus oder Willensfreiheit". Wenn du nicht dauernd vom Thema ablenken bzw. an diesem vorbei reden würdest, könnte das die Diskussion erleichtern
Zitat:Sam Harris als einer der populärsten Vertreter des amerikanischen New Atheism
...geht mir am Ast vorbei, solange er die Ergebnisse der Wissenschaft zum Selbst(-Bewußtsein der steilen These zuliebe flott mal ignoriert
Zitat:Zudem ist ein Neurowissenschaftler ja wohl eine ideale Quelle, wenn es um Themen wie Bewusstsein, Wille, Selbst geht
Offensichtlich nicht im vorliegenden Fall - siehe weiter oben
Aber ich weiß natürlich, wie sehr wissenschaftsfremde Laien sich vom argumentum and verecundiam beeindrucken lassen
Zitat:Aus meiner Sicht habe ich bereits alle Argumente verständlich dargelegt. Der Fußballer war eine Antwort auf deine Frage, wie es sein kann, dass etwas gleichzeitig determiniert und dennoch beeinflussbar sein kann
Akzeptiert - um Willensfreiheit ging es da gar nicht. Mein Fehler mag angesichts einer ständigen Ablenkung auf Themen fremdes allerdings verzeilich sein
Zitat:Die Antwort: Menschliche Entscheidungen sind fester Bestandteil der unendlichen und omnipräsenten Kausalkette des Universums
Ich weiß, daß das deine Antwort ist. Es ist aber bloße Behauptung, kein Argument, keine stichhaltige Begründung
Daß es keine solche Kausalkette gibt, ignorierst du einfach. Ohne dich um Gegenargumente zu kümmern
Zitat:Perfektes Beispiel: Wären die Dinosaurier nicht vor 65 Millionen Jahren durch einen Asteroiden ausgelöscht worden, würden sie vermutlich heute noch die Erde besiedeln
Ja
Und?
Wenn meine Tante einen Schwanz hätte, wär sie mein Onkel. Was sollen solche hirnlosen Hypothetika beweisen?
Der Asteroid ist eingeschlagen - Punkt. Und es hat genau gar nichts damit zu tun, daß "alle menschlichen Entscheidungen schon determiniert worden wären, bevor es die Menschen gab"
Zitat:und es gäbe keine Menschen. Das wir also hier überhaupt dieses Gespräch führen können, wurde determiniert durch eine globale Katastrophe, welche die Erdgeschichte für immer verändert hat. Aber natürlich ist auch dieser Asteroid irgendwo entstanden und so geht die Kausalkette immer weiter zurück bis zum Urknall.
Letztlich ist die Antwort auf alle Fragen bezüglich menschlicher Willensentscheidungen: Weil es den Urknall gegeben hat - oder die philosophische Version davon: Weil es etwas gibt und nicht nichts - oder die religiöse Version: Weil Gott die Welt erschaffen hat.
Wie ein bei der Innenschau erblicktes Selbst überhaupt aussehen würde, müssen diejenigen beantworten, die von der Existenz eines solchen Selbst ausgehen
Nein, mein Freund - so einfach kommst du mir nicht davon. Wenn du noch nicht mal weißt, was ein Selbst sein soll - wie kannst du dann dessen Existenz ausschließen?
Was man unter dem Selbst versteht, könntest du nachlesen - wenn du nur überhaupt wolltest. Und mit meiner weiter oben gegebenen Definition nicht zufrieden wärst
Zitat:Es gibt individuelle Menschen, das streitet niemand ab, aber es gibt kein konstantes Selbst
Erst mal habe ich nicht von einem "konstanten Selbst" gesprochen, was auch immer das sein soll. Wieder mal reines "movin' da goalpost" deinerseits
Zweitens: wieder mal nur eine flotte freihändige Behauptung, die du noch nicht mal plausibel zu machen versuchst
Zitat:So wie auch die Atome unseres Körpers sich in ständigem Wechsel befinden
Was meinst du damit? Den Stoffwechsel?
Ja und?
Zitat:und - wenn ich mich recht erinnere - ca. alle sieben Jahre komplett ausgetauscht werden
Du hast einfach zuviel Steiner gelesen und blind geglaubt
Zitat:Wenn es also letztlich auch "den Körper" nicht gibt, so gibt es auch "das Selbst" nicht
Das ist natürlich Quatsch hoch drei. Klar gibt es sowohl Körper wie auch Selbst, auch wenn sich die jeweilige Ausprägung ändern mag
Gib doch wenigstens mal deine Definition vom "Selbst", statt hier im ungefähren herumzukritteln
Was stört dich an meiner Definition,und warum?
Zitat:Es ist ein loses Konstrukt, ständigem Wechsel und ständiger Veränderung unterworfen, von den größten Zufällen beeinflussbar usw...
Was nichts daran ändert, daß es als klar vom "nicht selbst" bzw. anderen bestehen bleibt
Zitat:Was war vor dem Urknall? Wer erschuf Gott? Das sind unbeantwortbare Fragen
Dann tu nicht so, als hätte alles eine kausale Ursache. So einfach ist das nämlich - du kannst nicht einfach alles als kausal begründet behaupten und diese deine selbst aufgestellte Regel dann beliebig außer Kraft setzen, wie es dir nun mal in den argumentatorischen Kram paßt. Bleibe konsistent!
Zitat:Aus unserer Sicht endet dort die Kausalkette, weil wir dort auf eine Singularität treffen
Erstens würde das keineswegs einen "Gott" begründen. Zweitens geht es bei einer Singularität nicht um Kausalketten, sondern um die "Nicht-mehr-Gültigkeit" der ansonsten gültigen Naturgesetze bzw. Zusammenhänge
Aber was verstehst du jetzt eigentlich unter "Determinismus"? Das kartesische Uhrwerk-Universum?
Und wie möchtest du dieses beweisen?
Auf z.B.die erwiesene Nichtkausalität bestimmter Quantenphänomene wurdest du ja schon mehrfach hingewiesen - nur wird das von dir stur ignoriert. Gegenposition beziehst du ja nicht mal - weil du genau weißt, daß die nicht haltbar wäre
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)