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Determinismus oder Willensfreiheit?
(26-09-2024, 07:13)Geobacter schrieb:
(25-09-2024, 21:28)Ekkard schrieb: Ergänzung, weil wir gerade über den freien Willen diskutieren. M. E. hat der "freie Wille" viel mit Glauben zu tun, also mit gesellschaftlich (gemeindlich) induzierter inneren Haltung. Vielfach merken wir gar nicht, wie die gesellschaftlich bedingte Tradition unser Denken und Handeln bestimmt - teils sogar gegen jenes Gute, was durchaus bekannt ist. Ich erinnere nur an alle Spielarten des Rassismus oder der sexuellen Orientierung.

Es kann mir niemand erzählen, dass die damit verbundenen Qualen für die Ausgegrenzten unbekannt seien. Wir haben wirklich alle Freiheit, uns an diesen Stellen tolerant zu zeigen.

Solange wir nicht wissen können wir nur glauben.  Das Selbstwertgefühl resultiert aus dem Vergleich der vermeintlichen subjektiven Fähigkeiten mit den Anforderungen, mit denen sich die Persönlichkeit konfrontiert sieht und im Bezug auf die Fähigkeiten anderer. 

Die Identität, das Wollen und das Selbstwertgefühl. Wunsch vs. Wirklichkeit. Auch der verwöhnte Wohlstand orientiert sich an unzufriedenen Vergleichen. Je größer die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit, um so spiritueller die ausgleichenden Strategien bezüglich dem Selbstwertgefühl. Christus ist zu Vergebung unserer Sünden gestorben, und nicht zur Vergebung der Sünden aller. Es bedarf freilich viel Mühe, wie auch viel Freiheit im Wollen, sich von dieser gemeinsamen Vorstellung zu befreien.

... wer sein Selbstwertgefühl nur aus dem Glauben ziehen kann, der ist auf eine bestimmte Weise zu bemitleiden.

Wenn eine einzige Person für unsere Sünden gestorben sein soll, müsste man ja zunächst fragen, warum überhaupt Geschöpfe "kreiert" worden waren, die zur Sünde fähig sind?  Icon_rolleyes  Oder es kann auch gefragt werden, warum der "Baum der Erkenntnis" vom Weltenschöpfer in dessen "Privatgarten" überhaupt gepflanzt worden war?

Das Blut einer einzigen Person kann, meiner Meinung nach, nie die Sünden aller anderen aufwiegen. Als weit gerechter empfinde ich es, wenn jede Person von den Konsequenzen seiner Handlungen schon zu Lebzeiten eingeholt wird! 

Außerdem ist zu bedenken: Je mehr Determinismus, desto weniger Verantwortung!

Eine Anekdote über das "Jüngste Gericht" ließ anklingen, es würde dabei wohl nicht zu vermeiden sein, dass manche Engel in Richtung Himmelsthron schauen und still, mit vorwurfsvollem Blick, denken: Warum hast Du Herr das alles erschaffen, wo Du doch hättest wissen müssen, was für eine Katastrophe bereits schon durch die Versuchung im Paradies ausgelöst wird.

Gruß von Reklov


Nachrichten in diesem Thema
RE: - von Geobacter - 22-09-2024, 22:28
RE: Determinismus oder Willensfreiheit? - von Reklov - 26-09-2024, 16:12

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