29-09-2024, 21:14
(28-09-2024, 21:42)Felix schrieb: Im neuen "Spiegel" von heute passt die Seite 55 zu diesem Thema und schließt mit den Worten: "Und was heißt das nun für uns, für unser Sein? Sind wir doch nicht nur das Produkt biologischer und chemischer Prozesse? Gibt es ein Selbst, jenseits von neurobiologischer Aktivität? Wo ist es dann, wenn das Gehirn aufgehört hat zu funktionieren? Wo geht es hin?Doch: Wir sind das Produkt biologischer und chemischer Prozesse - zur Ursache dieses Denkens nehme ich am Ende dieses Beitrages Stellung. Aber ...
Trotz Suche im Netz war es mir nicht vergönnt, den oben zitierten Artikel zu finden. Allerdings habe ich im Spektrum Verlag eine Rezension zum Buch von Günter Ewald mit dem Titel "Zwei Blickwinkel Richtung Jenseits" (Verlag: Butzon & Bercker ISBN: 9783766615442) gefunden. Die Rezension gibt einen (frei zugänglichen) Überblick über das Buch: Alexander Soutschek (Spektrum Jg. 2024, Link: *https://www.spektrum.de/rezension/auf-den-spuren-der-nahtoderfahrungen-mythos-nahtoderfahrung/1144956)
Eine wesentliche Erkenntnis sei nicht verschwiegen: Extrakorporale Erfahrungen und Tunnelblicke lassen sich durch Drogen und durch starke Magnetfelder hervorrufen und zeugen von einer traumähnlichen (Fehl-) Funktion unseres Gehirns.
Sonstige Nahtoderfahrungen sind oft geprägt von kulturellen Einflüssen.
Für mich sind das folglich keine Blicke ins Jenseits.
Aber ich kann nachvollziehen, dass der Tod eine verstörende Tatsache ist, zumindest sein kann: Wir leben (mental) in einer Vorstellungswelt. Selbst unmittelbare Erfahrungen sind nicht wirklich "unmittelbar" sondern durch unsere Rezeptoren und die neuronale Verarbeitung gefiltert, manchmal geschönt und abgemildert. Das vollständige Versagen von "Vorstellung" beunruhigt uns und lässt uns mit falschen oder gefälschten Vorstellungen zurück; denn "richtige Vorstellungen" gibt es tatsächlich nicht. Wir haben einen horror vacui, was Informationen angeht. Grundsätzlich neigen wir dazu, Informationsmängel durch geeignete (angenehme) Narrative zu vermeiden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

