04-10-2024, 16:14 
		
	
	(04-10-2024, 15:15)petronius schrieb: mir geht daher billiges kapitalismusgebashe so was von auf den senkel - populismus pur (an allem rumkritteln und nur das schlechte sehen, ohne auch nur einen gedanken daran verschwenden zu wollen, was man wie besser machen könnte), gepaart mit dem üblichen verschwörungsdenken
Zum einen sagte ich in einem vorherigen Beitrag in diesem Thread, dass wir hier im globalen Vergleich auf einer Insel der Seligen leben. Das dürfte wohl genug - und vielleicht sogar zu viel - des Lobes für unseren Lebensstandard sein. Soviel also dazu, dass ich "nur das schlechte sehe".
Außerdem sagte ich nicht, dass es keine Lösung gibt, ich sagte nur, dass es keine einfache Lösung gibt. Du bist mit deinen voreiligen Schlüssen und Unterstellungen manchmal wirklich fast so schlimm wie Geobacter. Es ist genau diese Denke, immer dieses Projizieren von selbst ausgedachten Feindbildern, welches den Diskurs in unserer Gesellschaft so schwierig macht. Und ich garantiere dir, dass diese Spaltung der Gesellschaft, die dadurch entsteht, ganz stark im Interesse der Superreichen ist.
Eine Lösung wären "demokratische Betriebe". Also Betriebe, in denen die normalen Angestellten auch ein Mitspracherecht bei administrativen Entscheidungen haben und am Gewinn des Unternehmens beteiligt werden. Gäbe es genug solche demokratischen Betriebe, würde "demokratisches Kapital" entstehen, und das ist das einzige, womit man die Großkonzerne beeindrucken könnte. Eine antikapitalistische Bewegung müsste eine reale Größe im Markt werden. Nur - das sagt sich so einfach - lässt sich aber nur sehr schwer umsetzen. Ich sehe da keine Chance in den nächsten 10 bis 20 Jahren realistische Fortschritte zu machen. Und eine bessere Antwort habe ich nicht. Es ist aber immerhin ein konstruktiver Vorschlag, wenn es auch lange dauern würde, bis da eine einflussreiche Bewegung daraus entsteht.

 
 

 
