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Ideologie - Fluch oder notwendig?
#7
(01-11-2024, 23:07)Ekkard schrieb: Was wäre ein Glaube ohne Ideologie, also ohne Lehre? Der Titel verrät schon, dass solche Konstrukte unmöglich sein können.


Ich zum Beispiel habe einen Glauben ohne Ideologie, ohne Lehre. Ich glaube, dass es im Universum mehr gibt, als die Wissenschaft messen und der menschliche Verstand erfassen kann. Genauer würde ich meinen Glauben grundsätzlich gar nicht definieren. Alles was darüber hinaus geht, also meine Überlegungen zur geistigen Welt und geistigen Wesenheiten würde ich dann schon nicht mehr unter Glauben einordnen, sondern unter metaphysische Spekulationen. Deshalb "predige" ich hier auch nicht, wie es bei einem ideologisch Gläubigen der Fall wäre, sondern ich stelle einfach nur meine Ansichten zur Diskussion. 


(02-11-2024, 00:02)petronius schrieb: das ist mir zu kurz gesprungen. anderen ideologisches verhalten vorzuwerfen ist natürlich noch kein zwingendes anzeichen dafür, selber ideologisch zu sein.


Nein, kein zwingendes Anzeichen, aber doch ein starkes Indiz. Wenn jemand immer gleich mit den handelsüblichen Keulen hantiert (egal ob von linker oder rechter, von atheistischer oder gläubiger Seite), dann nährt das schon den Verdacht, dass hier jemand seine eigene Ideologie verteidigen will, indem er eine andere Ideologie beim Namen nennt, ohne sich aber einzugestehen, dass er damit seine eigene Ideologie verteidigen will. Wie gesagt müssen wir da alle aufpassen, denn Ideen haben Menschen, nicht Menschen haben Ideen. 


(02-11-2024, 00:02)petronius schrieb: in welchem themenbereich?


Im Themenbereich der Ideologien. Wer zum Beispiel im Jahr 2024 noch eine flache Erde predigt, muss ja tonnenweise wissenschaftliche Beweise ignorieren oder per Verschwörungstheorie als nichtig definieren, um weiterhin seine flache Erde predigen zu können. Deshalb ist die wissenschaftliche Methode hilfreich, um Ideologien als solche zu entlarven. 


(02-11-2024, 00:02)petronius schrieb: unter einer ideologie im modernen, pejorativen sinn verstehe ich die unmöglichkeit, sich in seinem denken von starren mustern zu befreien.

Nun, diese Steilvorlage muss ich nutzen: Genau diesen Eindruck habe ich von "euch" hier ("ihr" werdet euch schon angesprochen fühlen). Euer Denken geht schon stark in die Richtung des Szientismus, ohne aber ganz die Grenze dazu zu überschreiten. Der Szientismus ist auch eine Ideologie, weil er besagt, dass jenseits des wissenschaftlich Messbaren nichts existieren kann. Wie gesagt, will ich euch jetzt nicht unterstellen, dieser Ideologie anzugehören, aber manche eurer Positionen geht schon in diese Richtung. Also man kann euch wirklich erzählen, was man will und sich dabei auch auf prominente Wissenschaftler beziehen, ihr rückt trotzdem keinen Millimeter von eurem starren Muster des Reduktionismus ab.
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Ideologie - Fluch oder notwendig? - von Ekkard - 01-11-2024, 21:20
RE: Ideologie - Fluch oder notwendig? - von subdil - 02-11-2024, 14:01

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