03-11-2024, 15:46
(02-11-2024, 21:47)subdil schrieb: Für mich gibt es etwas zwischen Glauben und Wissen, nämlich: für möglich halten. Ich glaube, dass es mehr gibt, als die Wissenschaft messen und der menschliche Verstand begreifen kann, und ich halte es zudem für möglich, dass es eine geistige Welt und geistige Wesenheiten gibt. Das erste ist ein Glaube, eine Überzeugung, das zweite ist eine Ahnung, eine Spekulation.
für mich ist dieses "für möglich halten" auch nur eine art glauben. du glaubst, daß etwas möglich sein könnte
die frage ist hier, warum es denn möglich sein sollte. weil es indizien dafür gibt - oder weil man es halt gern so hätte
Zitat:(02-11-2024, 17:47)petronius schrieb: die wenigsten ideologien befassen sich mit fragen der wissenschaft
Aber viele Ideologien kollidieren mit der Wissenschaft
ja klar. was aber nicht das problem oder gar die schuld der wissenschaft ist
Zitat:gibt es aber auch Weltanschauungen, die eher ergänzend zur Wissenschaft sind als mit ihr auf Konfrontationskurs zu gehen. Beispiel: Die Reinkarnationslehre
stimmt, es geht dabei nicht um eine konfrontation mit der wissenschaft. deshalb ist es aber auch noch nicht eine ergänzung derselben - sie hat schlicht nichts mit wissenschaft zu tun
kategorienfehler
Zitat:(02-11-2024, 17:47)petronius schrieb: niemand hier vertritt eine solche position. was wir sagen, ist, daß für uns nicht existiert, was nicht interagiert, daher nicht wahrnehmbar ist
Was mit uns interagiert ist auch eine Frage der Genauigkeit unserer Wahrnehmung und Messgeräte
nein. was wir nicht als wirkung wahrnehmen können, interagiert auch nicht mit uns. sonst würden wir ja etwas wahrnehmen - was sollte folgenlose interaktion denn auch überhaupt bedeuten?
die wirkung von uv-strahlung haben wir seit je wahrgenommen, auch unsere vorfahren haben sonnenbrand bekommen. wir hatten allerdings noch keine vorstellung von elektromagnetischer strahlung und konnten sie natürlich nicht messen - das änderte aber nichts an der interaktion. auch früher nicht meßbare uv-strahlung hat selbstverständlich existiert
Zitat:Bis vor ein paar Hundert Jahren haben Elementarteilchen und kosmische Hintergrundstrahlung auch noch nicht mit uns interagieren können, weil wir sie nicht wahrnehmen (messen) konnten
das stimmt nicht. denn die interaktion haben wir seit je wahrgenommen, sie haben seit je "etwas mit uns gemacht" - wir konnten dem nur keine ursache zuordnen
oder genauer: wir hatten kein modell dafür
denn, das vergessen einige hier gern, die realität beschreiben können wir nur über modelle, die wir dafür entwickelt haben. und sich reproduzierbar bestätigen lassen
Zitat:Ich betone es immer wieder: Wer weiß, was heute noch nicht, aber in 500 bis 1.000 Jahren mit uns interagieren wird, weil wir es dann wahrnehmen oder messen können
dein konzept ist falsch. du meinst, was wir nicht beschreiben können, interagiert auch nicht - das ist das pferd von hinten aufgezäumt. es ist so rum: was interagiert, hat folgen (so ist interaktion definiert). was keine folgen hat, existiert für uns nicht. ob wir nun dafür ein beschreibungsmodell entworfen haben oder nicht
Zitat:weil unsere Technologie oder vielleicht auch unsere geistige Entwicklung dann so weit sein wird, dass diese uns heute noch unbekannten Elemente mit uns in Kontakt treten können.
ja sicher. ich kann ja auch nicht ausschließen, daß irgendwann die unsichtbaren grün-rosa karierten elefanten auf der rückseite des mondes uns erdenwürmer erleuchten werden
das ganze genre science fiction lebt von fantastischen entwürfen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)