(11-11-2024, 22:10)Reklov schrieb: Zu den ganzen Messungen und Berechnungen des Menschen darf zudem angemerkt werden:
Was hat es uns z.B. schon groß genützt/gebracht, dass J. Kepler unser Bewusstsein von geozentrisch auf heliozentrisch erweitern konnte? Was nützt uns der Blick in den Kosmos, der zugegeben durch das Hubble-Weltraumteleskop immens erweitern werden konnte?
Ulan
Wissenschaft ist nicht dafuer da, Deine persoenlichen Beduerfnisse zu befriedigen. Das ist es doch, was Du die ganze Zeit suchst: Wissenschaft soll Dir Deine philosophischen Fragen beantworten, und diesen Deinen Kategorienfehler wirfst Du ihr unsinnigerweise vor.
@ Ulan,
schreibe doch bitte nicht solchen Unsinn!

Wüsstest Du mehr über das Wesen der Philosophie, so wäre dir vollkommen klar, dass Naturwissenschaften keine der dort angedachten Fragen beantworten können.
Das Wissen über die Wechselwirkungen innerhalb der Materie vermag nun mal keine Fragen zu beantworten, welche das rein Geistige betreffen. - Es bleibt lediglich die Richtigkeit von Zahlen und Formeln! Das müsste Dir nun aber langsam auch bewusst werden können. Und was den >Kategoriefehler< angeht, so müsste dir ja ebenfalls aufgefallen sein, dass hier im RELIGIONSFORUM gerne versucht wird, die Transzendenz mit Hilfe von Ergebnissen aus der Naturwissenschaft in die Ecke zu schieben, was ja unschwer auch als ein Versuch einer Missionierung aufgefasst werden könnte.
Alle denkenden Menschen stehen doch vor dem Problem, dass es eine umfassende Symmetrie zwischen Chaos und Ordnung gibt. Das Chaos hat eine Dynamik, welche es von den Fesseln der Ordnung und der Vorhersagbarkeit befreit.
Dieses Chaos lässt aber zu, dass Systeme zufällig ihre dynamischen Möglichkeiten ausschöpfen - eine Überfülle von Möglichkeiten, von denen der Mensch nur einige erfassen kann, denn er kennt ja nicht den gesamten Weltraum!
Die so viel bemühte Evolution ist nur ein Beispiel dafür, wie die Natur auf unserem kleinen Planeten durch das Prinzip des Zufalls eine Ordnung im Chaos hervorbringt, welche die Naturwissenschaften dann auf ihre Weise "erforschen" können.
Mit der Evolution hat sich die Natur gegen jede mögliche Variante einer Naturkatastrophe "abgesichert" und die Ausbreitung des Lebens erfolgte in jede, noch so kleine Nische, und sei diese auch noch so spezialisiert oder unwirtschaftlich.
Im Prinzip hätte die Natur auch ein deterministisches Programm schreiben können, um mit den Entwicklungen der immer komplexer werdenden Lebensformen und deren Zufälligkeit fertig zu werden, welche den Gang der Dinge beeinflussen.
Ein Gläubiger würde sagen, "Gott" hätte im Prinzip ein solches Programm schreiben oder alles Stück für Stück auf komplizierte Weise zusammensetzen und einfügen können, so dass jedes unendlich kleine Detail der Schöpfung ein zufälliges Element wäre.
Man könnte die Evolution auch als Chaos mit Rückkoppelung bezeichnen, denn zufällige Mutationen allein würden einer Natur entsprechen, die mit unpräparierten Würfeln gleichgültig spielt. Doch die zusätzlich eingebaute "natürliche Selektion" und das Überleben der besser Angepassten Lebensformen läuft letztlich auf eine Präparierung der Würfel hinaus, so dass die lebendigen Formen überleben und sich zudem noch weiter verbessern können.
Wir wissen nicht, wie groß der Teil des Universums ist, der die Naturwissenschaften vollkommen ausschließt? Wahrheit kann lediglich partikular gefunden werden, aber eben nicht das GANZE.
Religion und Naturwissenschaft haben beide ihre Wurzeln in der menschlichen ERFAHRUNG!
Die Naturwissenschaften haben uns bisher hervorragende Dienste geleistet, wenngleich auch damit verbundene Kehrseiten nicht geleugnet werden dürfen! Das damit öffentlich gewordene Wissen darf aber nicht dazu führen, dass dieser Prozess das letzte Wort über alle menschlichen Erfahrungen haben soll.
Joseph Ford meinte, dass die meisten Wissenschaftler sich mit unbeantworteten Fragen zufrieden geben und man sieht es ja bereits hier im Forum, welche Gedankenakrobatik vorgeführt wird. Es wird sogar der Versuch unternommen, Andersdenkenden ihre geistige Zurechnungsfähigkeit, Intelligenz und Redlichkeit abzusprechen.

Es steht jedem schlecht an, zu denken, das Wort "Gott" sei keiner Überlegung wert, nur weil es außerhalb wissenschaftlicher Normen liegt, denn - diese Einstellung ist in Wahrheit intellektuell unredlich.
Und wir sollten auch nicht zwanghaft meinen, transzendente und wissenschaftliche Reiter seien unversöhnliche Feinde, denn beide reiten auf imaginären Pferden!
Es geht hier also nicht um Missionierung der einen oder anderen Weltdeutung, sondern um das damit verbundene Denken und dem gekoppleten Bewusstsein. Es gibt leider keine gültigen "Weltformeln", die alle Wahrheit, alle Harmonie, alle Einfachheit enthalten. - So bleibt auch hier im Forum - nur das Gespräch, mag es auch im Denken und Diskutieren völlig unterschiedlich ablaufen!

Und nur ein Narr würde erwarten, dass dabei keine Widersprüche und Logik-Fehler ins Wort-Spiel kommen können!
Denn schließlich ist die Welt voller Antinomien!
Gruß von Reklov