14-11-2024, 23:14
(13-11-2024, 22:52)Ekkard schrieb:(11-11-2024, 23:02)subdil schrieb: Ich sehe das (und auch das Nachdenken und Schreiben über diese Themen) einfach ganz pragmatisch als eine Investition an, für den Fall, dass Bewusstsein eben doch mehr ist, als ein Epiphänomen des Gehirns, es doch eine geistige Welt gibt usw...
Ich nehme ein solches Verhalten mit echtem Erstaunen zur Kenntnis: Es ist nichts weiter, als eine Verkomplizierung einer sehr einfachen Tatsache, im Tode zu verschwinden, einschließlich aller Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen - egal welcher.
Ich nehme deine scheinbare Gewissheit in dieser Frage mit echtem Erstaunen zur Kenntnis. Denn du kannst definitiv nicht sicher wissen, dass das Bewusstsein beim Tod eines Menschen endet. Du kannst von mir aus sagen, dass es keinerlei wissenschaftliche Beweise oder auch nur Indizien dafür gibt, dass Bewusstsein auch unabhängig vom Gehirn existieren kann. Aber wissen kannst du das nicht, genau so wenig wie man das Gegenteil wissen kann.
(14-11-2024, 14:50)petronius schrieb:Zitat:Das geht eben nicht mit üblichen Methoden der Vorbereitung, sondern nur über Intuition, Meditation, Kontemplation usw...
und zwar wie? wie konkret? mit welchem ziel genau?
Wenn du darauf genaue, spezifische Antworten willst, musst du dich einer Religion oder Lehre anschließen. Ich bleibe lieber im Allgemeinen: Mach dir klar, dass du (vielleicht) ein geistiges Wesen bist und dass der Tod nicht das Ende ist. Ich könnte dir höchstens ein paar Filme empfehlen, die mich spirituell mehr erleuchtet haben als alle spirituellen Bücher, die ich bisher gelesen habe, obwohl diese Filme thematisch nichts bis kaum etwas mit Spiritualität zu tun haben. Außerdem hilft es im Alltag achtsam zu sein. Jeder Tag, jede Stunde ist einmalig und wird in der Ewigkeit nicht wiederkommen. Das ist auch ein Ansatz.
(14-11-2024, 20:08)Ekkard schrieb: Wenn Siddhartha Gautama "erleuchtet" war, dann war das rein individuell und erst durch Lehren (wieder im Hirn sowohl der Lehrenden als auch der Lernenden) vermittelt.
Hier sollten wir mal klären, was Buddha eigentlich mit "Erleuchtung" meinte. Und ganz ehrlich: Auf Anhieb kann ich das gar nicht genau sagen, obwohl ich mich schon tiefgehend mit Buddhas Lehre befasst habe. Ich muss da wohl nochmal nachforschen.
Was ist heutzutage in aller Regel, also unabhängig vom Buddhismus mit spiritueller Erleuchtung gemeint? Meistens wird damit die praktische, also erfahrungsmäßige (nicht theoretische) Erkenntnis beschrieben, dass man kein separates, vom Rest des Universums getrenntes Selbst ist, sondern ein Teil des Ganzen, ein integraler Bestandteil des Kosmos.
Ich denke, so etwas in der Art wird Buddha damit auch gemeint haben. Was er ganz sicher meinte, war eine praktische Erfahrung (im Zen als Satori, in anderen Traditionen als Samadhi beschrieben). Es geht also explizit nicht um eine theoretische Lehre, wenn von Erleuchtung gesprochen wird.