17-11-2024, 21:46
(17-11-2024, 18:35)Ulan schrieb: Und warum stellen wir gerade die Energiewirtschaft auf erneuerbare Energiequellen um?
Deutschland ist, was das betrifft, sicherlich ein Vorreiter, aber in weiten Teilen der restlichen Welt sieht die Sache noch ganz anders aus. Die USA unter Trump dürften zumindest für die nächsten vier Jahre auch wieder in eine andere Richtung gehen.
(17-11-2024, 18:35)Ulan schrieb: Im Vergleich zu der Energie, die wir aus fossilen Rohstoffen ziehen, ist das Potential aus erneuerbaren Quellen ungleich hoeher. Beim Strom ist das bei uns schon etwa die Haelfte der Erzeugung, Verkehr muss noch nachziehen.
So wie ich es verstehe, werden aber auch für die Nutzung der erneuerbaren Energien nach wie vor (indirekt) fossile Brennstoffe benötigt, vor alle für die Herstellung der Stahltürme und Betonfundamente für Windkraftanlagen.
(17-11-2024, 18:35)Ulan schrieb: Solche Untergangsszenarien haben als Zweck eigentlich nur, uns endlich zum Handeln zu bringen.
Was ich geschildert habe, würde ich eher als ein Veränderungsszenario bezeichnen. Denn ich bin ja von einer Übergangsphase von 100 bis 200 Jahren ausgegangen, bis wir technologisch wieder im Spätmittelalter angekommen sind. 200 Jahre sind eine lange Zeit, überleg mal, wie die Welt noch im Jahre 1824 ausgesehen hat. Es gibt andere Szenarien, die wesentlich rapidere Veränderungen in kürzerer Zeit beschreiben. Diese beziehen sich vor allem auf den Klimawandel, welchen ich hier gar nicht berücksichtigt habe.
Aber grundsätzlich stimme ich dir zu: Passives Jammern bringt nichts. Die Menschen müssen endlich begreifen, dass die fossilen Brennstoffe begrenzt sind und dass die Zeit ihrer Nutzung den Zenit bereits überschritten hat. Das kann doch nicht so schwer zu begreifen sein, auch wenn wir alle zu unseren Lebzeiten nichts anderes kennen, als den endlosen Nachschub und endloses Wachstum usw...
Ich bin mir aber ganz sicher, dass unser derzeitiger Lebensstandard mit erneuerbaren Energien nicht zu halten sein wird. Das muss aber gar nichts Schlechtes sein und es muss auch nicht gleich ein "zurück ins Mittelalter" bedeuten. Weniger Industrie, weniger Kunststoffe, weniger Konsum usw... werden sich nicht vermeiden lassen. Die Menschen werden wieder mehr auf die natürlichen Zyklen achten und ihren Ego-Höhenflug beenden müssen. Diesen Part sehe ich als etwas eindeutig positives an.
Die Menschheit bzw. der kapitalistische Westen hat sich einfach zu weit von der Natur entfernt und ein völlig abgekoppeltes Wirtschaftssystem etabliert, das mit der Realität nichts mehr zu tun hat. Dieses Wirtschaftssystem abzuschaffen und zu überwinden ist auf jeden Fall ein positives Zukunftsszenario und kein Untergangsszenario.

