19-11-2024, 15:21
(18-11-2024, 18:08)subdil schrieb:(18-11-2024, 15:09)petronius schrieb: non sequitur. "technologischer und wissenschaftlicher Fortschritt" ist keineswegs zwingend an fossilenergien gebundenDas sagst du so einfach, aber wir kennen bisher nur den wissenschaftlichen Fortschritt innerhalb des Systems der Ausbeutung der fossilen Brennstoffe
das sagst du jetzt so einfach
sag es dem afrikaner, der gerade sein smartphone am solarpanel auflädt, um trotz fehlens eines funktionierenden stromnetzes und kochens über dem holzfeuer an der moderne teilzuhaben
Zitat:Aber was in den vergangenen 200 Jahren in Sachen Fortschritt abgegangen ist, das stellt doch alles vorherige in einem unglaublichen Ausmaß in den Schatten. Und das exponentiell zunehmend
ja sicher
Zitat:Im Übrigen trifft das selbe auch auf die Errungenschaften der Demokratie, der Menschenrechte usw. zu. Auch all dies kennen wir nur im Kontext der scheinbar endlos verfügbaren fossilen Brennstoffe als Grundlage für die Stabilität der Gesellschaft
hauptsache, man verwechselt hier nicht korrelation, wenn nicht gar koinzidenz, mit kausalität
Zitat:(18-11-2024, 15:09)petronius schrieb:Zitat:Ich denke, man kann ohne Übertreibung davon ausgehen, dass - wenn dieses Szenario tatsächlich eintritt - wir in den nächsten 100 bis 200 Jahren eine Rückkehr der Menschheit so in etwa auf den Stand des späten Mittelalters erleben werdenich denke, daß du da falsch denkst. also was den eintritt deines weltuntergangsszenarios betrifft wie auch dessen rasanten ablauf...
Wie ich schon zu Ulan gesagt habe, halte ich dieses Szenario für in keiner Weise "rasant", noch halte ich es überhaupt für ein Weltuntergangsszenario
ich finde max. 200 jahre für die totale regression schon rasant. und denke nicht, daß ein zurück zum vorindustriellen, vorhumanistischen, vorwissenschaftlichen mittelalter wahrscheinlich oder überhaupt möglich ist
Zitat:Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich viele andere Szenarien kenne, die wesentlich heftiger sind als das von mir beschriebene.
Diese beziehen sich meistens auf die Auswirkungen der Erderwärmung auf das Artensterben und auf die Mikroorganismen im Humus und in der dünnen Schicht Erde, aus der alle unsere Nahrung kommt
das finde auch ich in der tat weitaus bedrohlicher
Zitat:Hier gibt es ein Szenario, das besagt, dass wir global noch 20 bis 30 Ernten haben, danach ist diese Bodenschicht so zerstört, dass keine Nahrung mehr angebaut werden kann
das ist natürlich unfug. schon gar in dieser pauschalität
ich empfehle, youtube-filmchen mit gesunder skepsis zu begegnen
Zitat:(18-11-2024, 15:09)petronius schrieb:Zitat:Aufwachsende Generationen werden sich sehr schnell an die neuere, simplere, mehr der Natur angepasste Umwelt gewöhnen, da sie nichts anderes kennen werdendas ist natürlich ein trugschluß. denn sie würden ja sehr wohl die zeiten ihrer jugend kennen, als alles noch besser war, und das leben als einzigen und unaufhaltsamen rückschritt erleben.
Eben das glaube ich nicht
es kommt nicht darauf an, ob du das glauben willst. es ist einfach nicht möglich, bei einem graduellen niedergang nicht auch noch bessere zeiten erlebt zu haben
Zitat:Manche würden es so wahrnehmen, ja. Wieder andere würden die Rückkehr zur Natur feiern
das hat doch damit nichts zu tun, daß sie "nichts anderes kennen" würden
Zitat:Der Mensch passt sich unglaublich schnell neuen Gegebenheiten an und der blinde Wille zum Leben triumphiert auch über die widrigsten Umstände. Der verweichlichte, verwöhnte Mensch der Moderne sieht in technologischem Rückschritt nur Nachteile. Ich kann da durchaus auch Vorteile erkennen. Die Welt würde in diesem Szenario wieder simpler, einfacher, natürlicher werden
ja sicher. trinkwasser mit seuchenkeimen, dafür aber keinerlei medizinische behandlung. nahrungsmittel knapp, dafür ernährungstechnisch unausgewogen und dank lagertechnik meist verdorben. uswusf.
das war das mittelalter, von dem du träumst - so schön simpel, einfach und natürlich
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

