22-11-2024, 08:14
(21-11-2024, 10:39)Ulan schrieb: In Myanmar beteiligten sich buddhistische Moenche an den Verfolgungen der muslimischen Minderheit, und dass sich selbst buddhistische Schriften fuer Intoleranz "umfunktionieren" lassen, zeigen uns Texte aus dem japanischen Zen in der Zeit vor und waehrend des 2. Weltkriegs.
Warum nur Mt 28 heutzutage praktisch eine Rolle spielt, habe ich Dir im letzten Beitrag gesagt: das ist die Stelle, die fuer die Mission in Predigten und Beitraegen zitiert wird. Das Markusevangelium wird sehr selten zitiert und so gut wie nie gelesen. Die Bibel wird nur in den Teilen von den Glaeubigen wahrgenommen, die ihnen die Prediger zitieren.
Dass sogar buddhistische Mönche sich an solchen Verbrechen beteiligt haben, hat auch mich erschreckt. Es zeigt aber auf, dass nicht immer das zur Wirkung kommt, was Buddha gefordert hat.
Ab 1990 lebte ich für 10 Jahre in meinem inzwischen an eine mit mir eng befreundete kanarische Familie verkauften Haus auf Gran Canaria. Dort las ich erstmals die Bibel von Beginn an und kam bis zu dieser Stelle:
„Und vollstreckt den Bann an ihnen, an allem, was es hat, und verschone ihn nicht, sondern töte Mann und Frau, Kind und Säugling“ (1 Sam 15, 3)
Ich war erschrocken über diesen Mordauftrag Gottes an Säuglingen und Kindern und begann, die Bibel nochmals von Beginn an zu lesen. Dadurch wurde mir erst bewusst, dass Gott schon davor unterstellt wurde, alle erstgeborenen Säuglinge und Kinder der Ägypter erschlagen und bei der Sintflut alle Säuglinge und Kinder der ganzen Menschheit ermordet zu haben.
Manche Bibelaussagen, die man selbst gelesen oder gehört hat, erlangen erst später über das Unterbewusstsein Wirkung. Manchen Menschen wird gar nicht bewusst, woher ihre Vorurteile gegenüber Nichtchristen kommen.