23-11-2024, 17:15
(23-11-2024, 07:56)Keiler schrieb: Fakt ist, dass die Eroberung des Gelobten Landes definitiv nicht so menschenverachtend durchgeführt wurde, wie es befohlen worden sein soll: Versklaven friedliebender Menschen und das totale Abschlachten auch aller Säuglinge und Kinder von 6 Völkern, wie das 5 Mos 10-18 suggeriert wird.
Schon richtig, die Bibel ist kein Geschichtsbuch. Die "Kanaanaeer" der Bibel sind die Vergangenheit der Israeliten, von der sich zu trennen versucht wird. Die Israeliten sind kanaanaeische Staemme aus dem Bergland, und dass David die Jebuisiter aus Jerusalem nicht ausgerottet hat, sieht man an den Namen der folgenden Jahwe-Priester-Generationen, die zum Gutteil jebusitisch sind.
Allerdings darf man sich auch nichts vormachen. Das Abschlachten der unterlegenen Feinde - oder zumindest eines grossen Teils davon - war damals gaengige Praxis im Krieg. So konnte man sicherstellen, dass das Ergebnis endgueltig war. Insofern muss man sagen, wenn die unterlegenen Moabiter in die Oefen geschickt wurden, war auch das nur fuer uns heute undenkbar; die waren halt Jahwes Anteil an der Kriegsbeute, so wegen "Wohlgeruch", der zum Himmel steigt.
Wenn wir aber zum Thema zurueckkommen, so kenne ich wirklich heute keinen Christen, der das Handlungsauftrag an heutige Glaeubige missverstehen, sondern das bestenfalls als historischen Hintergrund begreifen, der dazu oft noch als symbolisch weggeschwurbelt wird, damit erst niemand auf solche Gedanken kommt. Da hat die Blutrauschorgie der Offenbarung des Johannes schon eher praktische Bedeutung - weniger hier in Mitteleuropa, ausser bei einigen Freikirchlern und Sekten, sondern eher in den USA. Den Satz, auf dem Du da jetzt die ganze Zeit herumreitest, halte ich aber fuer praktisch wirkungslos. Wie gesagt, selbst der Papst moechte das mit den Mitgliedern anderer Religionen nicht so sehen, und der hat zumindest einigen Einfluss.

