23-11-2024, 23:54
(23-11-2024, 17:29)subdil schrieb:(20-11-2024, 19:42)petronius schrieb:Zitat:Natürlich müsste man irgendeine Art von Macht aufbauen, ansonsten herrscht die Anarchie. Und Macht wird ja auch heutzutage schon missbraucht. Du kannst den Menschen nicht besser machen, als er istmeine rede! was du nur leider außer acht läßt, ist, daß auch der aufbau dieser "macht" (ich sage "system der checks and balances") ressourcen kostet, die nach einem zivilisatorischen zusammenbruch nicht mehr zur verfügung stehen
Deshalb gehe ich ja auch davon aus, dass sich die Menschen in einem solchen Szenario in wesentlich kleinere Gruppen aufteilen werden
oder eben das genaue gegenteil: zu größeren gruppen, um gemeinsam mehr macht ausüben zu können, die kleinere nachbargruppe zu dominieren. die natürlich nichts mit demokratisch legitinierter und kontrollierter macht zu haben wird
Zitat:Dann wird es zwingend notwendig sein, Strukturen und Organisationen zu verkleinern und zu minimieren. Und Gruppierungen, die in etwa die Größe einer kleinen Gemeinde haben, brauchen viel weniger Ressourcen um organisiert und strukturiert zu werden
das glaub ich nicht - du vergißt den skaleneffekt. bezogen auf die anzahl der mitglieder sind große strukturen natürlich effizienter zu verwalten. einen bürgermeister braucht es auch in einer 300-seelen-gemeinde, für 350 mio bürger aber reicht ein präsident
Zitat:Unsere Zivilisation ist nur deshalb so anfällig geworden, weil die Strukturen viel zu groß geworden sind
nein - weil sie so kmplex und damit auch störanfällig sind. gleichzeitig aber ermöglichen sie hohe effizienz, was physische arbeit einspart und so potential für kreatives wie auch philosophie frei macht
Zitat:Wären Gemeinden und Kommunen heutzutage auch nur ansatzweise autonom, bräuchten wir uns keine Gedanken über solche Szenarien zu machen
aber wo. auch die gemeindeschule wird beheizt, der gemeindebauhof ist auf fossilen treibstoff angewiesen
Zitat:Stattdessen kann man beobachten, wie sich inzwischen auch auf dem Land beispielsweise fast niemand mehr bequemt, die reifen Äpfel aufzusammeln, die von den Bäumen fallen und die dann auf den Feldern vergammeln - stattdessen kauft man sich das mit Pflanzenschutzmitteln bearbeitete Obst im Supermarkt - ist halt bequemer
vor allem effizienter. aber es ist schon witzig, was du hier alles durcheinander wirfst, um dein loblied auf die atechnische und akulturelle subsistenzwirtschaft der fossilfreien zukunft zu singen
Zitat:Wenn du in solchen Dingen nicht zumindest eine klitzekleine Verirrung und Absurdität erkennen kannst und mich bei Nennung dieser Dinge gleich wieder der Idealisierung "meines Neo-Mittelalters" bezichtigst, dann musst du dringend differenziertes Denken lernen
ich sehe durchaus auch die nachteile der moderne - du aber ignorierst bis leugnest ihre vorteile. nicht gerade sehr differenziert
Zitat:Also ich sehe eine in etwa 50%ige Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung hin zu kleineren Strukturen in der Zukunft, einfach aus Notwendigkeit, weil das Zaubermittel der fossilen Brennstoffe durch nichts vollständig ersetzt werden kann
du könntest auch einfach sagen "ich habe auch keine ahnung, was und wie es kommen wird"
Zitat:Deine Reaktion auf meine Gedanken zeigt mir jedoch beispielsweise, dass du dich so sehr an die gegenwärtige Form der Zivilisation und Gesellschaft anklammerst, weil dir eine etwaige Veränderung der Umstände eine riesen Angst macht
was mich beunruhigt, ist die klimakatastrophe. mit einem verzicht auf fossilenergien könnten wir zu weitesten teilen umgehen
Zitat:Sei einfach mal offener für alternative Szenarien
"...und betrachte sie nicht kritisch" - meinst du das?
wer in dieser weise für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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