27-11-2024, 21:58
(27-11-2024, 18:36)Ulan schrieb: Nein, nein, nein! Irgendwie scheint uns hier in Mitteleuropa vollkommen abzugehen, wie es in einer richtigen Wildnis aussieht, weil wir so etwas nicht mehr haben. In einem der amerikanischen Nationalparks spurlos zu verschwinden ist vollkommen normal. Man kann jederzeit einen Abhang herunterstuerzen oder irgendeinem wilden Tier zum Opfer fallen, und in Gegenden ohne Mobilfunkempfang war's das dann. Selbst ganze Autos werden oft erst nach Jahren gefunden, wenn sie in eine Schlucht stuerzen.
Das mag alles stimmen und solche Fälle gibt es natürlich auch. Auch deine geschilderten persönlichen Erfahrungen kann ich durchaus nachvollziehen. Aber es gibt eben auch die mysteriösen Fälle, die der ehemalige Polizist David Paulides unter dem Namen "Missing 411" zusammengetragen hat. Da sind schon Fälle darunter, die nicht durch die von dir geschilderten Naturbedingungen in den Nationalparks zu erklären sind. Beachte an dieser Stelle bitte, dass ich ja nicht behaupte, die Leute seien von Aliens entführt worden oder ähnliches. Ich sage nur, dass konventionelle Erklärungen für diese Fälle nicht hinreichend sind. Ähnlich ist es auch bei der "Djatlow Pass" Geschichte.
(27-11-2024, 18:36)Ulan schrieb: Die "Djatlow Pass"-Angelegenheit ist mittlerweile aufgeklaert. Da war auch nichts "Uebernatuerliches" involviert.
Du meinst die Lawinen-Theorie? Die ist kompletter Nonsens. Jeder, der sich tiefgehend mit diesem Ereignis befasst hat, kann diese These nicht ernst nehmen. Natürlich muss man bei solchen Themen immer aufpassen, dass man nicht irgendwelchen Verschwörungstheorien den Vorrang gibt. Aber genauso wenig darf man den Fehler machen, jedes offizielle Statement, das jemals von einer offiziellen Behörde zu egal welchem Thema gemacht wurde, einfach blind zu glauben. Die offizielle Erklärung, wonach die Djatlow-Wandergruppe von einer Lawine verschüttet wurde, erklärt weder die spezifischen Verletzungen, die die Leute erlitten haben, noch die Orte, an denen sie aufgefunden wurden, noch die radioaktive Strahlung, die am Ort des Ereignisses gemessen wurde und viele weitere Details ebenfalls nicht.
Als weiterführende Quelle sowohl zu Missing 411 als auch zum Djatlow Pass könnte ich an dieser Stelle wieder diverse Dokus bei YouTube empfehlen, aber ich weiß es mittlerweile besser. Ihr seht YouTube nicht als seriöse Quelle an, was aber Unsinn ist, weil YouTube das ist, was man draus macht, sowohl auf Seiten derjenigen, die die Inhalte reinstellen, als auch auf Seiten derjenigen, die die Inhalte anschauen. So wie es im Fernsehen viel Schrott, aber auch manches Juwel zu entdecken gibt, so ist es eben auch im Internet. Wer suchet, der findet! Zum Djatlow Pass gibt es bei YouTube beispielsweise eine hervorragend recherchierte vier Stunden lange deutschsprachige Dokumentation.
(27-11-2024, 20:34)petronius schrieb:(27-11-2024, 16:24)subdil schrieb: Also meines Erachtens gibt die Wissenschaft ja durchaus eine Antwort auf das große Ganze
laß mich nicht dumm sterben: wie lautet die?
Entropie. Dieses Konzept erklärt alles vom Urknall bis zum Ende des Universums - sogar, warum die Zeit überhaupt eine Richtung hat.
(27-11-2024, 20:34)petronius schrieb:Zitat:Das definierende Element, der Kernvorgang im Universum, ist doch meinem Verständnis nach laut Wissenschaft die Entropie
nein, wieso? warum nicht der raum, die zeit, die massenverteilung...?
Aus oben genanntem Grund.
(27-11-2024, 20:34)petronius schrieb:Zitat:Was sind denn die klassischen großen Fragen:
Woher kommen wir?
ist das denn eine wissenschaftliche frage?
Also die Frage nach dem Ursprung - sowohl des Universums als auch des Lebens - würde ich schon als eine wissenschaftliche Fragestellung betrachten. Allerdings kann man darauf auch unwissenschaftliche Antworten geben. Jeder so, wie er es gerne mag. Denn wie im Eingangsposting beschrieben, ist ja vielleicht die Ratio überhaupt nicht das richtige Mittel, um die Welt zu verstehen. Insofern ist die Wissenschaft immer nur die eine Seite der Medaille.
(27-11-2024, 20:34)petronius schrieb:Zitat:Die Zivilisation als hochgeordnete Struktur erzeugt dafür eine riesige Menge an Erwärmung - was zur Klimaerwärmung und dadurch zu chaotischeren Wetterereignissen führt. Mit der Entropie kann man sogar den Klimawandel ganz exakt erklären, so wie so ziemlich alles andere auch
dann erklär doch bitte mal
Hab ich doch schon. Die Zivilisation als ein System der Ordnung scheint zunächst gegen das Entropiegesetz zu verstoßen, weil es im Gegensatz zur Weltentwicklung, welche immer auf mehr Unordnung hinausläuft, eine Ordnung etabliert und erhält. Aber durch die Zivilisation wird ein enormes Maß an Wärme freigesetzt - dieses führt zum Klimawandel, welcher chaotischeres Wetter produziert und somit auf Dauer die etablierte Ordnung der Zivilisation gefährdet.
Ich sage ja im Übrigen nicht, dass die Entropie eine befriedigende Erklärung für den Sinn des Universums darstellt. Aber eine Erklärung ist es trotzdem. Eben eine rein wissenschaftliche, rationale Erklärung, mit der das eigentliche Wahrheitssuchen des menschlichen Individuums aber nicht viel anfangen kann, weil dieses einfach mehr verlangt. Und dieses Mehr ist es eben, was die rein wissenschaftliche Betrachtung niemals bieten kann - weshalb die religiösen, esoterischen und spirituellen Erklärungsansätze auch niemals aus der Mode kommen werden, weil eben auch die ihren Platz haben.