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Irrationalismus - Können wir die Welt überhaupt erklären?
#53
(08-12-2024, 17:23)subdil schrieb: Es gibt ja dieses alte Sprichwort: "Gerufen oder ungerufen - Gott wird da sein". Insofern kann es sicherlich nicht schaden, sich mit göttlichen Offenbarungen zu befassen, denn wir können ja nie wissen, ob uns nicht vielleicht doch in solchen Texten eine helfende Hand "von oben" ausgestreckt wird.
Wenn du schon nicht müde wirst, in Reklovs Horn zu tuten, dann bemerke wenigstens den logischen Widerspruch in deinen Ausführungen!
Wir wissen etwas nicht, schön! Wir können etwas (was eigentliche genau?) nicht wissen, weil unsere Welterkenntnis angeblich nicht vollständig ist. Gleichwohl wird im Anschluss eine Glaubensgewissheit verkündet als wüssten wir doch etwas. Da wird Ahnen zum Faktum! Eusa_naughty

(08-12-2024, 17:23)subdil schrieb: Im Grunde haben wir drei Werkzeuge zur Verfügung: Ratio, Intuition und Glaube. Aber alle drei haben einen gemeinsamen Mangel: Sie sind dadurch beschränkt, dass wir derzeit an einen materiellen Körper gebunden sind. Im Threadtitel habe ich die Frage in den Raum gestellt, ob wir die Welt überhaupt erklären können. Diese Frage war dort jedoch allein auf die Ratio gepolt. An dieser Stelle möchte ich die Frage nun ausweiten auf den Bereich der Intuition und des Glaubens.

Glaube und Intuition sind Gedankenkonstruktionen, die durch nichts an die Wirklichkeit gebunden sind. Sie sind nicht hinreichend auf das real Vorhandene beschränkt oder konzentriert. Wie wenig, zeigt sich an jenen Vorstellungen, die üblicherweise zu Kriegen führen.

(08-12-2024, 17:23)subdil schrieb: Aber - wie ich zuvor angedeutet habe: Egal wie gut ausgeprägt Ratio, Intuition oder Glaube auch sein mögen - all diese Mittel haben starke Beschränkungen dadurch, dass wir derzeit an einen materiellen Körper gebunden sind.
Das und deine Beispiele überzeugen nicht! Das Dilemma liegt doch ganz woanders: Es ist überhaupt nicht auszumachen, wo "höhere Ebenen" der Erkenntnis mit der Wirklichkeit überhaupt übereinstimmen könnten. Gerade subjektive Verfahren (Intuition, Glaube) beweisen täglich, dass sie eher zum Abgewöhnen taugen. Das Beispiel Krieg hatte ich oben schon genannt. Alle Arten der Diskriminierung kommen dazu.


(08-12-2024, 17:23)subdil schrieb: Das fängt damit an, dass wir dadurch eine ständige ganz banale Aufgabe haben: den menschlichen Körper am Leben zu halten. Wenn wir uns vor Augen führen, wieviel Energie nur dafür verwendet werden muss, dass man ein Dach über dem Kopf und genug zu Essen hat, dann ist das schon mal eine beträchtliche Einschränkung.
Ja, aber das ist doch gerade das Wichtigste überhaupt: Die Konzentration auf das Notwendige. Daraus besteht die Wirklichkeit (kommt von "wirken").

(08-12-2024, 17:23)subdil schrieb: Dazu kommt aber auch, dass wir durch die fünf Sinne und das Gehirn nur einen ganz spezifischen Ausschnitt der Welt buchstäblich "vor Augen geführt" bekommen - eben Mittelerde. Wir vergessen immer wieder, dass diese ganze Art der Wahrnehmung im Grunde so etwas wie eine kontrollierte Halluzination ist - also eine Weltwahrnehmung, die ganz spezifisch auf den menschlichen Körper und die Erhaltung desselben ausgelegt ist.
Ja und? Deswegen sollten wir sehr sorgfältig darauf achten, dass man uns nichts vom "Drachen in meiner Garage" (Carl Sagan) erzählt, sprich keine Phantastereien erfindet. Darüber hinaus erweitert das wissenschaftliche Instrumentarium unsere Sinne gar sehr.

(08-12-2024, 17:23)subdil schrieb: Und natürlich beinhaltet dies auch, dass im Grunde das ganze Leben eine Vorbereitung auf den Tod ist.
Nein, ist es nicht! Denn unser individueller Tod ist nur insofern interessant, dass unsere Gesellschaft Maßnahmen ergreift, dass im Katastrophenfall ausreichend viele Leute überleben, dass die Schäden langfristig ausgeglichen werden können.

Glaube und Intuition helfen hier überhaupt nicht, weil sie die Ursachen und ihre Wirkungen teilweise bewusst ignorieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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RE: Irrationalismus - Können wir die Welt überhaupt erklären? - von Ekkard - 08-12-2024, 22:08

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