12-12-2024, 01:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-12-2024, 01:17 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: Orthographie
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(11-12-2024, 22:08)subdil schrieb: Man kann die Betrachtung der Welt in drei Kategorien einteilen: Wahrnehmung - Wissenschaft - Transzendenz.Nö, das sind Beschreibungen.
(11-12-2024, 22:08)subdil schrieb: Die Wahrnehmung ist das, was uns über unsere fünf Sinne vermittelt und dann im Gehirn weiterverarbeitet wird.Wir können inzwischen Dinge und Verhältnisse wahrnehmen, deren Erscheinungsform weit jenseits unserer "fünf Sinne" liegt. Die vielleicht perfideste Erscheinung sind radioaktive, ionisierende Strahlungen. Sinnlich nehmen wir diese Strahlungen nicht wahr. Gleichwohl können wir sie per Messgerät wahrnehmbar machen. Genauso nehmen wir Planeten fremder Sterne nicht selbst wahr, aber unsere Teleskope sehr wohl - manchmal auch erst durch sehr gerissene Auswertemethoden.
(11-12-2024, 22:08)subdil schrieb: Die Wissenschaft ist das, was die kollektive, intersubjektiv nachvollziehbare Wahrheitssuche an "Wissen" erarbeitet. Wissen in Anführungszeichen, weil es immer nur Wissen auf Abruf ist, bis man es besser weiß.Du kritisierst hier, dass wissenschaftliche Theorien immer nur als vorläufig gelten. Das ist nichts, was man negativ sehen darf. Zunächst einmal sind die Messwerttabellen harte Fakten. Sie werden nur durch die jeweils gegebene Messunsicherheit in ihrem Wert begrenzt. Die Theorie z. B. die des Kopernikus, des Newton oder des Einstein gibt Zusammenhangsdeutungen, die über die Jahrhunderte verbessert wurden, so dass immer präzisere Prognosen möglich wurden. Es wäre geradezu hirnrissig, derartige Theorien ein für alle Male festzuschreiben,
(11-12-2024, 22:08)subdil schrieb: Und die Transzendenz ist das, was sowohl die Wahrnehmung als auch die Wissenschaft übersteigt.Und damit tritt eine Immunisierung gegen beliebige Behauptungen ein, die sich nicht beweisen lassen. Und damit sind sie als irrelevant zu verwerfen, weil sie dem Popperkriterium nicht standhalten.
(11-12-2024, 22:08)subdil schrieb: Die Evolutionstheorie und auch die gesamte sonstige Wissenschaft zeigt uns gerade deshalb, weil sie sich nicht mit Transzendenz befasst, gar nicht befassen kann, warum wir in der materiellen Welt von der Transzendenz getrennt sind. Diese Ebene der Wirklichkeit ist eine in sich selbst geschlossene Sphäre, hier kann nur über die Sinne wahrgenommen und über die Wissenschaft Wissen erarbeitet werden, was sich direkt auf diese Welt bezieht.Ich hoffe, dass diese Trennung so gründlich geschieht, dass alle verdammten Ideologien an dieser Trennung abprallen!
(11-12-2024, 22:08)subdil schrieb: Alle Menschen, die sich bewusst (nicht aus Tradition) mit religiösen und/oder spirituellen Themen befassen, bilden als allererstes den Glaubensgrundsatz, dass es irgend etwas Transzendentes gibt. Im Übrigen ist genau das wieder mal der zentrale Streitpunkt hier im Forum. An dieser Straßengabelung findet die gesamte Meta-Diskussion hier statt. Gibt es das Transzendente oder ist es nur ein Hirngespinst?Man sieht es doch an den im Volk kursierenden Ideologien, wie sehr wir uns durch Narrative an der Nase herumführen lassen. Für transzendente Vorstellungen gilt das mindestens genauso.
(11-12-2024, 22:08)subdil schrieb: Man kann das Transzendente wie gesagt weder wahrnehmen noch wissenschaftlich nachweisen. Aber es gibt eben gewisse Hinweise, Wegweiser, die in Richtung des Transzendenten weißen.Natürlich, die Idealisierungen. Aber gerade die leiden am nicht vorhandenen Realitätsbezug. Das ist doch der Kritikpunkt!
(11-12-2024, 22:08)subdil schrieb: In der Kosmologie sind dies die Singularitäten, an denen jeder Informationsfluss zum Erliegen kommt.Soweit die Kosmologie Wissenschaft ist, sagt sie nichts darüber aus, was durch Ereignishorizonte verdeckt wird. Das sind einfach Informationsdefizite. Was passt dir eigentlich nicht daran, dass es solche Defizite gibt. Dies ist eine Eigenschaft unserer Welt! Für die Heisenbergsche Unschärfe gilt im Übrigen dasselbe. Wir erfahren grundsätzlich nicht, wo sich ein Teilchen befindet, wenn wir seinen Impuls kennen.
Solche Defizite können wir philosophisch auch für Idealisierungen (Gott, das Heilige) und Abstraktionen gelten lassen, die üblichen Verdächtigen der Transzendenz.
Und wenn wir schon mal so weit gegangen sind, sollten wir uns zufrieden geben, mit dem was sich letztendlich empirisch belegen lässt.
(11-12-2024, 22:08)subdil schrieb: Und sogar zu "Gott" - wie auch immer man sich den vorstellen will, gibt es einen solchen Zugang, nämlich eben über die Urknallsingularität. Man kann die Entstehung des Universums bis ganz kurz nach dem Urknall noch wissenschaftlich nachvollziehen, aber dann stößt man wieder auf diese Grenze zum Transzendenten, die man einfach nicht überwinden kann.Nein - nochmal: Ein Ereignishorizont ist eine untaugliche Analogie für den Schritt in die Transzendenz, weil durch Abstraktion und Idealisierung keine Information erzeugt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard