28-12-2024, 22:11
(28-12-2024, 01:52)Ulan schrieb: Es ist letztendlich dasselbe, nur der Weg ist ein anderer. Auch beim "direkten Erleben", wie Du es bezeichnest, musst Du glauben, dass Deine Empfindungen, die Du in dem Moment hast, irgendetwas mit dem Jenseits, dem Goettlichen, etc., zu tun haben.
Es kommt auf die Religion/Tradition an. Bei Advaita Vedanta, Zen und einigen anderen Lehren, gilt es, gerade alles was mit "Göttlichem" und "Jenseits" zu tun hat, zu ignorieren. Diese Dinge werden dort nicht unbedingt als unreal, aber als nebensächlich betrachtet.
In diesen Traditionen geht es darum, die Illusion des Selbst zu durchschauen, genauer gesagt die Illusion der Trennung des Individuums vom Kosmos. Angestrebt wird die Erkenntnis des Nicht-Selbst, die Erkenntnis der Nondualität, also der untrennbaren Verbundenheit des ich-losen Wesenskerns des Menschen mit dem Universum.
In diesem Bereich hat Glauben wirklich gar keinen Platz, weil er ja auch eine Ablenkung vom Ziel darstellt. Das Ziel ist dort eine direkte, praktische Erkenntnis dieser kosmischen Einheit, meistens durch Meditation, ohne irgendwelche sonstigen religiösen Bezüge oder Inhalte.