08-01-2025, 22:32
(08-01-2025, 22:12)subdil schrieb: Aber die entscheidende Frage lautet doch: Wenn wir hier im Forum, wo wir uns doch in so vielen Dingen uneinig sind, bei diesem Thema einmal einen gemeinsamen Nenner haben - nämlich dass das kurzsichtige Verhalten der Menschheit ihr langfristig selbst schaden wird - warum können dann nicht genügend politische Entscheidungsträger ebenfalls zu diesen Schlussfolgerungen kommen.
Das ist doch gar nicht so schwierig zu erkennen und ganz logisch ableitbar. Eine solche Erkenntnis wäre auch gar nicht utopisch, wie oft behauptet wird, sondern ganz pragmatisch und vor allem in unserem eigenen Interesse. Das ist doch gerade das Absurde an dieser Sache: Wir sollten schon alleine aus ganz egoistischen Motiven und dem Selbsterhaltungstrieb heraus auf der globalen Ebene umdenken. Das hat gar nichts mit Idealismus zu tun, sondern nur mit Realismus.
Aber wir lassen Realismus gerade hinter uns. Die Waehler waehlen zunehmend Blender, die ihnen ein gutes Gefuehl vermitteln, obwohl sie vollkommenen Bloedsinn verzapfen, und manchmal einfach deshalb, weil diese unterhaltsamer sind als Realisten. Man sieht sogar zunehmend so eine Art Lust am Untergang, nach dem Motto, endlich passiert mal was, auch wenn ich dabei drauf gehe.
Leute, die unangenehme Wahrheiten verbreiten, werden abgewaehlt. Es traut sich ja niemand, den Leuten zu sagen, dass unter anderem deshalb kein politischer Handlungsspielraum mehr da ist, weil jedes Jahr 100 Milliarden als Zuschuss fuer die chronisch pleite Rentenkasse draufgehen. Das will niemand hoeren, und wer da ran will, kann seine politische Karriere begraben.
Die Russen stehen zu Putin, Trump wurde gerade wiedergewaehlt und verbreitet ungeniert imperialistische Fantasien, von denen er auch die Mittel hat, sie durchzusetzen, und die europaeischen Laender fallen wieder reihenweise dem haeufig faschistisch angefaerbten Populismus zum Opfer. Wo denkst Du denn, dass da noch Raum ist, die Welt zu retten?

