18-02-2025, 23:17
Zur Interpretation mythischer Texte würde ich immer so vorgehen wie bei Kunstwerken. Vielleicht sind alte Bibeltexte tatsächlich nichts anderes!
Was also sagt mir die angegebene Textstelle? Was bewirkt sie im Hörer? (Analog zu Kunstwerken: im Betrachter)
Mir fällt besonders der Selbstbezug des Satzes auf: Logos hat so viele Bedeutungen vom magisch-wirkmächtigen Wort bis zur einfachen Beschreibung, dass man darin auch Gott bzw. ein Glaubensbekenntnis unterbringen kann. Und genau das wird dreimal bekräftigt und sagt einfach immer dasselbe: Ich (der Verfasser) bekenne mich zum Wort (alternativ: zum Wort Gottes).
Wir haben ja bereits an anderer Stelle gesehen, dass "Gott" eine Art Zielvorstellung aller Verantwortlichkeiten gegenüber der Menschengesellschaft ist, und ich füge hinzu "idealisierten" (Zielvorstellung). So können wir locker den Bogen spannen vom "anständigen Menschen" zu den gesellschaftlichen Regeln, die im Sinne einer sehr allgemeinen Vorstellung (logos) zu beachten sind.
Und natürlich heißt: "Dasselbe war im Anfang bei Gott" (Joh. 1, 2) auch nicht mehr, als wenn wir heute sagen: "Ich gehe davon aus, dass ...". Der Verfasser setzt die religiös verstandene "allgemeine Zielvorstellung" von Anstand und Würde, Gerechtigkeit und Solidarität an den Anfang seiner Lehre.
Man versteht intuitiv, wohin "der Hase zu laufen" hat!
Was also sagt mir die angegebene Textstelle? Was bewirkt sie im Hörer? (Analog zu Kunstwerken: im Betrachter)
Johannes 1, 1 schrieb:Im Anfang war das Wort, / und das Wort war bei Gott, / und das Wort war Gott.(Johannes 1,1 Einheitsübersetzung)
Mir fällt besonders der Selbstbezug des Satzes auf: Logos hat so viele Bedeutungen vom magisch-wirkmächtigen Wort bis zur einfachen Beschreibung, dass man darin auch Gott bzw. ein Glaubensbekenntnis unterbringen kann. Und genau das wird dreimal bekräftigt und sagt einfach immer dasselbe: Ich (der Verfasser) bekenne mich zum Wort (alternativ: zum Wort Gottes).
Wir haben ja bereits an anderer Stelle gesehen, dass "Gott" eine Art Zielvorstellung aller Verantwortlichkeiten gegenüber der Menschengesellschaft ist, und ich füge hinzu "idealisierten" (Zielvorstellung). So können wir locker den Bogen spannen vom "anständigen Menschen" zu den gesellschaftlichen Regeln, die im Sinne einer sehr allgemeinen Vorstellung (logos) zu beachten sind.
Und natürlich heißt: "Dasselbe war im Anfang bei Gott" (Joh. 1, 2) auch nicht mehr, als wenn wir heute sagen: "Ich gehe davon aus, dass ...". Der Verfasser setzt die religiös verstandene "allgemeine Zielvorstellung" von Anstand und Würde, Gerechtigkeit und Solidarität an den Anfang seiner Lehre.
Man versteht intuitiv, wohin "der Hase zu laufen" hat!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard