16-03-2025, 18:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16-03-2025, 19:11 von Ekkard.
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(15-03-2025, 16:56)Reklov schrieb: dass Du und andere Personen "Schwierigkeiten" mit dem Begriff "kosmischer Geist" haben, ist durchaus verständlich, "glaubt" ihr doch an "sich selbst entwickelnde Umstände, an Zufall ohne Absicht "... etc.Nö - kein Glaube, sondern Erkenntnis! Oder glaubst du, dass eine über der Natur stehende Kraft die Gestirne auf ihren Bahnen hält? Und genauso, wie es hier die Gravitation ist, ist es in den Molekülen die elektromagnetische Wechselwirkung. Es gibt keine Stelle oder Schwelle, ab der etwas Naturfremdes die Dinge steuert.
(15-03-2025, 16:56)Reklov schrieb: Was man aus deren Sprache allerdings herauslösen kann, ist der Determinismus.
Der theologische Determinismus ist jedoch auch nicht so einfach in die Ecke zu schieben, weil der kausale Determinismus als metaphysisches Paradigma nicht widerlegt werden kann.
Die KI (Copilot) gibt dazu u. a. folgende Auskunft:
"Metaphysische Paradigmen wie der Determinismus sind per Definition nicht falsifizierbar, da sie oft die methodischen Voraussetzungen für wissenschaftliche Erklärungen darstellen. Man bewegt sich hier auf einer Ebene der Annahmen und Vorannahmen."
In meinen Worten heißt das, wir haben hier eine Definition vor uns, wann wir das Wort Determinismus verwenden wollen (Annahme, Vorannahme). Das beweist aber zunächst einmal gar nichts. Denn es könnte immerhin sein, das wir auf Widersprüche stoßen.
(15-03-2025, 16:56)Reklov schrieb: Auch der Newtonsche Determinismus konnte nicht vom Tisch gefegt werden, obwohl in manchen Köpfen der Gedanke umherschwirrt, er sei durch die Quantenmechanik widerlegt worden.Es gibt selbst in der klassischen Mechanik indeterminierte Bewegungen (Kerzenflamme, chaotisches Pendel). Die Annahme eines Determinismus rührt von den vereinfachenden Ansätzen bei der Lösung (klassischer) Differentialgleichungen her. Es ist umgekehrt: Der newtonsche Determinismus ist eine Idealisierung, die praktisch nie zutrifft. Also ja: Den klassischen Determinismus gibt es nur bei den vereinfachten Theorien, in der Wirklichkeit aber nicht.
(15-03-2025, 16:56)Reklov schrieb: Das Problem dabei: Unser Verstand erfährt nicht die Ursache, sondern die Ursache erfährt. Gleiche Wirkungen haben gleiche Ursachen. Die Wirkung ist wie die Ursache. In Wirklichkeit ist die Ursache die transformierte Wirkung, - so wie z.B. der Blitz die Wirkung der vorhergehenden elektrischen Bedingungen ist. Oder: Ein Auto wird nur anspringen, wenn die Batterie geladen ist. Ansonsten kann der Fahrer noch so oft den Zündschlüssel drehen!Unverständlich + widersprüchlich!
(15-03-2025, 16:56)Reklov schrieb: ALLES hat eine Ursache und wird von internen oder externen Kräften (Biologie, Physik, Umwelt ... etc.) gesteuert. Diese Haltung steht auch im Einklang mit wissenschaftlichen Forschungsmethoden. Dabei treten jedoch auch Fragen zur moralischen Verantwortung auf!Was soll diese Trivialität?Oder bist du allen Ernstes nicht in der Lage Sachverhalt und menschliche Wertung auseinander zu halten?
(15-03-2025, 16:56)Reklov schrieb: In seiner "Kritik der reinen Vernunft" behauptet I.Kant einen lückenlosen Determinismus in der Erfahrungswelt.Nicht ganz: Er sagt, man kann einen lückenlosen Determinismus annehmen, auch wenn dies das Übersinnliche (etwa Willensfreiheit) nicht ausschließt.
In meinen Worten: Der Determinismus gilt solange, wie subtile Änderungen (Molekülstruktur, ph-Wert, Hormone, Erfahrungen) die Vorgänge nicht beeinflussen. Unser Kopfkino kann also durchaus von seiner Vorgeschichte abhängen und damit indeterminiert sein.
Aber was hat das alles mit "Geistigem" zu tun?
(15-03-2025, 16:56)Reklov schrieb: Er hält aber auch die Willensfreiheit im Sinne einer Erstverursachung für denkbar, - meint, sie wäre sogar erforderlich, um Moral und Recht begründen zu können.Wir wissen aber, dass Kant hier falsch liegt. Moral und Recht gründen definitiv auf Festlegungen innerhalb einer menschlichen Partialgesellschaft.
(15-03-2025, 16:56)Reklov schrieb: Determinismus ist, wie auch der Begriff "Gott", eine umstrittene Hypothese über das WOHER der Welt und ihre physikalische Funktionsweise. Man kann nun "glauben" wollen, dass dies alles durch anspruchsvolle Untersuchungen seitens der Forschung "enträtselt" werden wird oder kann? - Darüber hinaus, so lehrt uns die aktuelle Physik, hat der Mensch keine Beweise für den Determinismus.Umgekehrt, wir haben Beweise (s. o.), dass der Determinismus eine Idealisierung ist und seine praktische Bedeutung durch Vereinfachung gewinnt. Z. B. ist eine Navigation im Raum ohne diese Idealisierung (zumeist sogar mit klassischen Formeln) nicht sinnvoll möglich.
(15-03-2025, 16:56)Reklov schrieb: Dass aber Geistiges weit mehr ist, als es unsere Gesellschaften in ihren Werken hervorbringen, kann nicht in Abrede gestellt werden, denn allein schon die geometrische Konstruktion einer Doppelhelix ist nicht auf menschlichen Erfinder-Geist zurückzuführen - um nur eines von vielen anderen Beispielen anzuführen.Unsinn! "Geistiges" ist, grob gesprochen, eine Tätigkeit unseres Hirns und hat keinerlei Außenwirkung außer eben durch Handlung und Mitteilung.
(15-03-2025, 16:56)Reklov schrieb: Die hier so eisern geforderte Definition von GEIST, bleibt also ein verständlicher Wunsch, ist jedoch nur in sprachlichen Ansätzen und Beispielen zu schaffen.Nein, gegenüber der einfachen Definition auf Basis der Systemeigenschaft unseres Hirns umfasst deine Definition auch ein allgemeines Prinzip der Welt, das Erkenntnisse gewinnt und damit die Abläufe (fern-) steuert. Dieses Prinzip kann auch den transzendenten Welten jenseits unserer Natur zugeschrieben sein - entnehme ich alles deinen Ausführungen!
(Nun gut, das widerspricht meiner Grundauffassung dessen, was natürliche Systeme wie unser Hirn oder ganze Ökosysteme zu leisten imstande sind.)
(15-03-2025, 16:56)Reklov schrieb: Schon allein zur Frage, was denn eigentlich der MENSCH sei, ...Natürlich ist "der Mensch" klar definiert. Du bist derjenige, der ständig ausweicht und abschweift.
(15-03-2025, 16:56)Reklov schrieb: Es sollte aber auch gesagt werden, dass der winzige Teil der von uns so betrachteten/erforschten Wirklichkeit durch individuelle Wertideen, Gefühle und bedingten Interessen eingefärbt wird. So bleibt anzumerken, dass weder die antiken, noch die aktuellen Kulturen kaum hinreichend anthropologisch diskutiert werden. Der moderne Mensch ist mehr damit beschäftigt, andauernd die Kurzbotschaften in seinem Smartphone zu checken! Im Restaurant, in der Straßenbahn, am Arbeitsplatz, zu Hause ...Ich kann die Verbindung zum Thema, dass unsere Welt von etwas Geistigem erschaffen wird, nicht entdecken. (Nun gut, die gibts auch nicht. Aber ein Bisschen mehr Thementreue wäre hilfreich!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard