Es scheint ein unglaubliches Misstrauen gegenüber den Kardinälen des Konklaves vorhanden zu sein, wenn man ihnen kurzerhand den "Saft" abdreht (Abschaltung aller Mobilfunksendeanlagen im Bereich der Sixtinischen Kapelle) und es würde verwundern, dass die sich die eine solche Entmündigung gefallen ließen - oder es ist Teil der PR Show heutzutage ?
Vielleicht soll das die Wichtigkeit der Zusammenkunft unterstreichen. Ist ja auch schon seltsam, dass laut Vatican News bereits 4.000 Medienleute akkredidiert wurden.
Wo doch alle Interviews verweigert werden. Da würde doch ein Reporterteam genügen, das dann die dürftigen Ergebnisse den Abonnenten
(den betreffenden Medien) täglich zur Verfügung stellt.
Morgen am Mittwoch 7. Mai 2025 beginnt das Konklave, und heute erscheint folgender Artikel in Domradio.de:
Vatikanexperte verrät Leaks aus vergangenen Papstwahlen - domradio.de
6.5.2025
"Tatort Konklave
Eingebaute Störsender, verrammelte Fenster und Sicherheitspersonal an jeder Ecke. Das Konklave in Rom obliegt strengster Geheimhaltung. Und doch gelangen in der Vergangenheit immer wieder Informationen an die Öffentlichkeit.
Wanzen wurden gefunden, 2005 landet der Name „Ratzinger“ vor Aufsteigen des weißen Rauches auf dem Handy eines Journalisten, und ein anderes Mal verrät eine ins Fenster gehaltene Schere wer der neue Papst ist.
Der betreffende Spion, wenn man das so sagen darf, ging ans Fenster und machte eine Bewegung mit einer Schere. Da wusste der Journalist sofort Bescheid, denn es gab einen Kardinal, der dann Pius X. wurde, der mit bürgerlichem Namen "Sarto", also Schneider hieß.
(...)
Und dass Maulwürfe, wenn wir sie mal so nennen wollen, auch aus dem Vatikan selber kommen, hat man ja auch damals schon erlebt. Es war der Leiter des Vatikanischen Gesundheitsamtes damals, der Informationen über den Papsttod an die Boulevardpresse verkauft hat. Welche Informationen waren das damals?
Nersinger: Ja, das war eine sehr schäbige Sache. Das war der päpstliche Leibarzt, der hat während der Behandlung mit einer kleinen Kamera Fotos vom Papst gemacht, der auf dem Bett lag, mit Schläuchen in der Nase und im Mund.
Der päpstliche Leibarzt hatte ja eine besondere Stellung, der kann natürlich eher Sachen herausschmuggeln als ein Normalsterblicher."
Sehr schlimme Details einen Tag vor Beginn des Konklaves
Analysieren wir den Artikel:
1.) Es gibt jetzt viel "Sicherheitspersonal". Aber die Frage sei gestattet, ob all diese vielen Leute wirklich verschwiegener sind als die Kardinäle?
2.) Das Problem der persönlichen Leibärzte und verdeckte (nonverbale) Signale à la Schere ist halt nicht wirklich in den Griff zu bekommen.
Aber wem nützt oder schadet eigentlich ein vorzeitiges Wissen? Wäre interessant zu diskutieren.
Viel schlimmer ist meines Erachtens die Gefahr einer möglichen "Hexenjagd" gegen die Gegner des nunmehrigen Papstes nach der Wahl.
Wenn das Konklave zu Ende ist und alle Kardinäle wieder daheim in Afika, Südasien, Südamerika, Europa sind, kann man sie nicht mehr abschirmen, kann ihnen nicht das Handy wegnehmen, kann sie nicht am plaudern mit anderen Bischöfen hindern, da sickert dann vielleicht manches nachträglich raus. Und der neugewählte Papst war ja selbst als Kardinal im Konklave, war Teilnehmer und hörte alle Statements für und gegen die verschiedenen Strömungen, und weiß genau wer die Förderer seiner Strömung waren und wer deren Verhinderer.
Zwar erfolgt die Wahl geheim per Stimmzettel, aber ist das ein Schutz vor nachträglicher Vergeltung oder Spannungen? Denn vor der Wahl - während der Tage des Konklaves - tauschen sich die Kardinäle informell untereinander in immer anderen kleinen Gruppen mit wechselnden Teilnehmern in vertraulichen Gesprächen aus und sondieren mögliche Kandidaten und kommentieren und und bewerten diese. Da kristallisiert sich bei diesen zahlreichen Verhandlungsgesprächen wohl nach einigen Stunden oder Tagen heraus, wer einen konservativen Papst und wer einen Neuerer wünscht, und welche Präferenzen und welche Abneigungen da die einzelnen Teilnehmer haben. Das spricht sich wohl bald herum.
Klar wird bei einem Konklave viel getuschelt ("vertraulich geredet"), das ist ja der Sinn des Konklaves, sonst könnte man sich das sparen und jedem einen Stimmzettel in die Hand drücken, mit der vollständigen Liste aller 133 Teilnehmer und jeder muss einen ankreuzen, und die Wahl wäre in einer Stunde erledigt
> Ein konservativer Papst wird in Deutschland etc. die Kirchenaustritte von Menschen, die dem heutigen Mainstream anhängen, zweifellos beschleunigen
> Ein Papst, der dem heutigen Mainstream anhängt, wird weltweit die Kirchenaustritte von konservativen Menschen zweifellos beschleunigen
Vollkommen aussichtslos und auch nicht logisch, die beiden gegensätzlichen Strömungen länger zusammenhalten zu wollen
Wie sagte doch Jesus: man soll nicht neuen Wein in alte Schläuche füllen
Vielleicht soll das die Wichtigkeit der Zusammenkunft unterstreichen. Ist ja auch schon seltsam, dass laut Vatican News bereits 4.000 Medienleute akkredidiert wurden.
Wo doch alle Interviews verweigert werden. Da würde doch ein Reporterteam genügen, das dann die dürftigen Ergebnisse den Abonnenten
(den betreffenden Medien) täglich zur Verfügung stellt.
Morgen am Mittwoch 7. Mai 2025 beginnt das Konklave, und heute erscheint folgender Artikel in Domradio.de:
Vatikanexperte verrät Leaks aus vergangenen Papstwahlen - domradio.de
6.5.2025
"Tatort Konklave
Eingebaute Störsender, verrammelte Fenster und Sicherheitspersonal an jeder Ecke. Das Konklave in Rom obliegt strengster Geheimhaltung. Und doch gelangen in der Vergangenheit immer wieder Informationen an die Öffentlichkeit.
Wanzen wurden gefunden, 2005 landet der Name „Ratzinger“ vor Aufsteigen des weißen Rauches auf dem Handy eines Journalisten, und ein anderes Mal verrät eine ins Fenster gehaltene Schere wer der neue Papst ist.
Der betreffende Spion, wenn man das so sagen darf, ging ans Fenster und machte eine Bewegung mit einer Schere. Da wusste der Journalist sofort Bescheid, denn es gab einen Kardinal, der dann Pius X. wurde, der mit bürgerlichem Namen "Sarto", also Schneider hieß.
(...)
Und dass Maulwürfe, wenn wir sie mal so nennen wollen, auch aus dem Vatikan selber kommen, hat man ja auch damals schon erlebt. Es war der Leiter des Vatikanischen Gesundheitsamtes damals, der Informationen über den Papsttod an die Boulevardpresse verkauft hat. Welche Informationen waren das damals?
Nersinger: Ja, das war eine sehr schäbige Sache. Das war der päpstliche Leibarzt, der hat während der Behandlung mit einer kleinen Kamera Fotos vom Papst gemacht, der auf dem Bett lag, mit Schläuchen in der Nase und im Mund.
Der päpstliche Leibarzt hatte ja eine besondere Stellung, der kann natürlich eher Sachen herausschmuggeln als ein Normalsterblicher."
Sehr schlimme Details einen Tag vor Beginn des Konklaves
Analysieren wir den Artikel:
1.) Es gibt jetzt viel "Sicherheitspersonal". Aber die Frage sei gestattet, ob all diese vielen Leute wirklich verschwiegener sind als die Kardinäle?
2.) Das Problem der persönlichen Leibärzte und verdeckte (nonverbale) Signale à la Schere ist halt nicht wirklich in den Griff zu bekommen.
Aber wem nützt oder schadet eigentlich ein vorzeitiges Wissen? Wäre interessant zu diskutieren.
Viel schlimmer ist meines Erachtens die Gefahr einer möglichen "Hexenjagd" gegen die Gegner des nunmehrigen Papstes nach der Wahl.
Wenn das Konklave zu Ende ist und alle Kardinäle wieder daheim in Afika, Südasien, Südamerika, Europa sind, kann man sie nicht mehr abschirmen, kann ihnen nicht das Handy wegnehmen, kann sie nicht am plaudern mit anderen Bischöfen hindern, da sickert dann vielleicht manches nachträglich raus. Und der neugewählte Papst war ja selbst als Kardinal im Konklave, war Teilnehmer und hörte alle Statements für und gegen die verschiedenen Strömungen, und weiß genau wer die Förderer seiner Strömung waren und wer deren Verhinderer.
Zwar erfolgt die Wahl geheim per Stimmzettel, aber ist das ein Schutz vor nachträglicher Vergeltung oder Spannungen? Denn vor der Wahl - während der Tage des Konklaves - tauschen sich die Kardinäle informell untereinander in immer anderen kleinen Gruppen mit wechselnden Teilnehmern in vertraulichen Gesprächen aus und sondieren mögliche Kandidaten und kommentieren und und bewerten diese. Da kristallisiert sich bei diesen zahlreichen Verhandlungsgesprächen wohl nach einigen Stunden oder Tagen heraus, wer einen konservativen Papst und wer einen Neuerer wünscht, und welche Präferenzen und welche Abneigungen da die einzelnen Teilnehmer haben. Das spricht sich wohl bald herum.
Klar wird bei einem Konklave viel getuschelt ("vertraulich geredet"), das ist ja der Sinn des Konklaves, sonst könnte man sich das sparen und jedem einen Stimmzettel in die Hand drücken, mit der vollständigen Liste aller 133 Teilnehmer und jeder muss einen ankreuzen, und die Wahl wäre in einer Stunde erledigt
(05-05-2025, 12:33)exkath schrieb: Ein konservativer, sprich reaktionärer (...) wird die Kirchenaustritte in Deutschland voranbringen, nur zu.
> Ein konservativer Papst wird in Deutschland etc. die Kirchenaustritte von Menschen, die dem heutigen Mainstream anhängen, zweifellos beschleunigen
> Ein Papst, der dem heutigen Mainstream anhängt, wird weltweit die Kirchenaustritte von konservativen Menschen zweifellos beschleunigen
Vollkommen aussichtslos und auch nicht logisch, die beiden gegensätzlichen Strömungen länger zusammenhalten zu wollen
Wie sagte doch Jesus: man soll nicht neuen Wein in alte Schläuche füllen

