24-06-2025, 11:20
(23-06-2025, 21:00)Sinai schrieb: Der ursprünglich christliche Leibniz begann plötzlich unbiblische Vorstellungen zu entwickeln, er ersetzte die Seele durch eine ominöse
unsterbliche "Monade"
Leibniz machte die Äußerung, dass "unsere Welt" trotz des Übels die beste aller möglichen Welten sei, als ob es andere Welten gäbe, und er schuf das Schlagwort der "Theodizee" und erntete reichlich Kritik:
Voltaire: Sinnloses Leid (z. B. Erdbeben von Lissabon 1755 mit mehr als 30.000 Todesopfern eine der verheerendsten Naturkatastrophen
der europäischen Geschichte) widerspricht bester Welt
Hume: Gott will nicht (nicht gütig) oder kann nicht (nicht allmächtig)
Schopenhauer: Die Welt ist voller Mangel, Schmerz und Leid, kein gütiger Gott hätte so eine Welt erschaffen
Dostojewski: Selbst wenn das Leid einen höheren Sinn hätte, wäre das Leid unschuldiger Kinder niemals zu rechtfertigen
Zum Tod unschuldiger Kinder fallen einem sogar Bibelpassagen ein:
Sintflut (ertranken), Sodom und Gomorrah (verbrannten), die Kinder Hiobs, die Erstgeborenen Ägypter, die Kinder Jerichos, die Tochter
im Buch Richter 11
@ Sinai,
... viele seit langem bekannte Erdbebenzonen werden nach wie vor bewohnt und bei Erschütterungen beharrlich und lernresistent einfach wieder aufgebaut. - Das nächste Beben wird schon wieder einkalkuliert! Ansonsten hätte man ja schon seit der Antike z.B. die Gegend um Pompeji wegen dem immer noch aktiven Vesuv meiden müssen!
Es ist zudem auch bekannt, dass viele Menschen bei sehr schweren Unfällen oder Krankheiten unbeschadet davon kommen. Dies mag nun entweder mit "Zufall" oder "Vorsehung" gedeutet werden.
Im Buddhismus heißt es: >Leid erhöht das Bewusstsein.< Bei uns sagt man es einfacher: >Aus Schaden wird man klug.<
Die Karma-Lehre deutet wiederum das Leid der Welt auf ihre Weise: Es trifft nämlich nur diejenigen, welche in früheren "Lebensrunden" Schuld auf sich geladen haben und nun die "Rechnungen" bezahlen müssen - und zwar immer nur als gerechten "Ausgleich" und nicht als "Strafe"!
Die antiken Griechen überließen diese Aufgabe den Rachegöttinnen, den sog. Eumeniden.
Auch die "Deutungen" der bekannten Denker auf unserem Planeten konnten keine völlig zutreffende Lösung anbieten.
Das Christentum ging sogar so weit und ließ den "einen" alle Schuld der Menschen auf seine Schulter laden, diese mit Blut bezahlen. Immerhin erkannten die Menschen schon früh, dass sie zu Fehlhandlungen der schlimmsten Art neigen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass im AT der Satz auftaucht: "Und es reute den Herren, dass er die Menschen geschaffen hatte..."
Das daraus resultierende "Ersäufen der Welt" durch eine riesige Flut hat nun aber auch nichts bewirkt, denn wie es ausschaut, machten die Nachkommen des guten Noah auch nur wieder im "alten Stil" weiter und "sündigten", was ja am Verlauf der Menschen-Geschichte leicht abzulesen ist!

Man sieht, nicht nur daran, wie schwer es ist, das Dasein mit all seinen Erscheinungen, Gestalten und Geschehnissen korrekt deuten zu wollen.
Wie aber sollte jemand dazu etwas sagen wollen, wenn sich uns bereits die Quanten auf ihre Weise "entziehen"!?
Es bleibt, nach wie vor, lediglich das vielzitierte und auf viele Weise angegangene "Weltenrätsel" ...
Gruß von Reklov