02-08-2025, 21:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-08-2025, 21:37 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: Orthographie
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(31-07-2025, 15:02)Noumenon schrieb:(29-07-2025, 21:58)subdil schrieb: Und deshalb ist mir alles Transzendente und Metaphysische so wichtig, weil ich das wirklich für etwas halte, was wir real erleben werden, wenn wir unseren Körper ablegen.Und was genau bleibt dann übrig? Ich möchte hier keine vagen und schwammigen Antworten a la "unser Geist und unsere Seele bleiben übrig", sondern ganz konkret wissen: Was genau bleibt übrig? Hat es bspw. ein Gedächtnis? Eine Identität? Einen Ort? Eine Zeitstruktur? Oder ist es bloß ein abstrakter Zustand? Kann es denken? Fühlen? Wahrnehmen? Erleben? Hobbies nachgehen? Essen und trinken? Fragen über Fragen... und ich fürchte, die Antworten bleiben - wie so häufig - mal wieder der eigenen, subjektiven und reichlich blühenden Phantasie überlassen.
Weil es auch hierher passt, kopiere ich mal meinen Beitrag aus:
Christentum und Theologie › Wann waren die letzten Tage ?
vom 02.08.2025
(02-08-2025, 18:35)Ekkard schrieb: Beim Lesen der letzen Beiträge fällt mir auf, dass messbare Erfahrungen geflissentlich übersehen werden. Stattdessen werden Mythen ventiliert, die sich jeder Erfahrung widersetzen.
Das was wir als unser (Selbst-) Bewusstsein erleben, ist eine allgemeine und in Richtung einfacherer Formen nicht abgrenzbare Eigenschaft Information verarbeitender Systeme. Diese dienen in erster Linie dem Selbsterhalt, indem das Verhältnis von Umgebung und der eigenen Person kontrolliert wird. Beim Menschen ist dieses "Bewusstsein" so erweitert, dass auch die soziale Umgebung überwacht und z. B. durch Sprache beeinflusst wird.
Ich, also mein inneres Alarmsystem, klingelt heftig, wenn ich die hier vorgetragenen Mythen über Reinkarnation oder Seelenwanderung wahrnehme. Was wollen diese Mythen mit mir, mit uns allen machen. Worin besteht ihr sprachgewaltiger Zweck?
Ich denke, sie haben Macht über uns, wenn wir ihnen wider besseres Wissen folgen.
Das "bessere Wissen" ist ein temporärer Ausfall unseres Hirns (Narkose, Trauma, Koma). In diesem Fall gibt es keine Zeit mehr. Schön, wenn dies vorüber ist, dann leben wir weiter, ergänzen die fehlenden Informationen aus unserer Umwelt, und leben weiter.
Welchen Unterschied macht es, wenn die Funktion endgültig eingestellt wird (Tod)?
Genau genommen gar keinen! Zeit und Raum und unser Selbst hören einfach auf. Kein Grund ein kompliziertes Geflecht aus Mythen darum herum zu erfinden.
Gewiss gibt es eine Art Weiterleben, weil wir einen Haufen an biologischen und kulturellen Informationen hinterlassen, die von neu entstehenden Gehirnen in die jeweils eigene Ichtradition übernommen werden. Aber darauf haben wir Ehemaligen keinen Einfluss mehr.
Warum tun wir uns so schwer, einfach loszulassen, wenn der Tod uns ereilt? Ich denke, das ist die Machtfrage der Mythen. Sie wollen den Einfluss der Ehemaligen (der Toten und ihrer Denkweise) zementieren.
Und dagegen werde ich mich und sollten sich alle Neulinge in unserer Welt wehren ...
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

