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Vom gerechten Genozid, der Wiedergeburt und anderer Apologetik
(09-08-2025, 20:29)Ulan schrieb:
(09-08-2025, 16:52)Farius schrieb: Lieber Ulan, 

da hast Du Dir eine nicht ganz einfache Stelle rausgesucht.

Der Vollständigkeit halber hier noch 1 und 2 "Heißt das nun, dass wir an der Sünde fest halten sollen, damit die Gnade mächtiger werde? Keineswegs! Wie können wir, die wir für die Sünde tot sind, noch in ihr leben?"

Aus Vers 6 geht hervor dass Paulus mit dem alten Menschen nicht seinen menschlichen Körper gemeint haben kann - diese Stelle ist eher geistig zu verstehen. Weiter: wer gestorben ist, ist frei von Sünde - Paulus und alle haben doch noch gelebt, also muss es etwas anderes heissen!

Nun, ich habe ja Kernsaetze fett markiert. Der Schluesselsatz noch einmal:
"4 Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln."

Der Satz besagt doch, dass die Taufe den Tod und die Wiederauferstehung Jesu emuliert. Der Getaufte stirbt beim Untertauchen, sein altes Selbst ist vernichtet, und er wird wie Jesus beim Auftauchen wieder auferweckt.

Du sagst "Paulus und alle haben doch noch gelebt, also muss es etwas anderes heissen!". Tja, muss es das? Die Glaeubigen leben doch jetzt im Reich Gottes. Sie haben also alle Versprechungen bereits erhalten.

Du sagst "diese Stelle ist eher geistig zu verstehen." Ja, ganz meine Rede. Dieses ganze Versprechen vom Wiederauferstehen ist wohl geistig gemeint. Gott hat nach der Taufe gewonnen, und Du "wandelst in der Wirklichkeit des neuen Lebens", wie Paulus uns hier sagt.
Lieber Ulan,

Meines bescheidenen Erachtens dürfen wir hier die "Auferweckung von den Toten" nicht gleichsetzen mit den Verstorbenen. Die Hölle ist das Reich der Toten und tot ist, wer wegen Ungehorsam Gott fern ist. 

Die Taufe ist ja bestenfalls ein Akt der Willensbekundung, der Allgemeinheit die Zugehörigkeit zu bezeugen zu einer neuen Gemeinschaft und den Willen, neue Regeln befolgen zu wollen. Dass der Täufling irgendwelche Veränderungen erfährt, ist so nicht anzunehmen.

Christus hat doch gleich nach seinem Ableben - nachdem er ins Reich des Todes abgestiegen war, also in die Hölle - die Toten erlöst, die Toten lebendig gemacht durch die Herrlichkeit des Vaters. Der alte Mensch ist der mit der Sünde des Abfalls behaftete Geistleib, der dann nach der Erlösung nicht mehr Sklave der Sünde ist (Vers 7). Und Vers 9 dass Christus die letzte Gesetzgebung im Reich der Toten - das letzte Gericht abgehalten hat und nicht wieder dorthin zurückkehren wird - weil alles gesagt ist.

Die Kirche hat hier natürlich einerseits dem unmöglichen Dogma gegen die Präexistenz Rechnung getragen und die Wertung der Taufe erhöht, um die Macht zu unterstreichen, dass die Kirche bestimmt, wer in den Himmel kommt und wer nicht.

Auferstehung von Christus und den Toten hat nichts mit Taufe zu tun. Paulus betont hier die Taufe nur, um zu zeigen, dass dem Reich der Toten entfliehen konnte und lebt, wer wollte, wer Christus nachfolgen wollte und will und das sind in den meisten Fällen die Getauften. Wer dort verweilen wollte und will, kann die Nachfolge später in Angriff nehmen.
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RE: Vom gerechten Genozid - von Ulan - 09-08-2025, 21:37
RE: Wie der Mitgliederschwund die Kirche verändert - katholisch.de - von Farius - 14-08-2025, 08:44

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