29-08-2025, 21:03
(29-08-2025, 17:14)Reklov schrieb: ... würde man deiner (petronius') Logik folgen, hätte die Ursachen-Kette niemals ein Ende.Und wenn es so wäre? Andererseits ist es nicht so. Denn Erstursachen entstehen an den Ereignishorizonten, die es definitiv in unserer Welt gibt von der Urknallsingularität bis zu schwarzen Löchern. Auch Zufälle gehören hier dazu, obwohl sie nicht so spektakulär in Erscheinung treten.
Die Gefahr eines "infiniten Regresses" besteht also nicht. Da hat @petronius vollkommen Recht.
Das "allgemeine Kausalitätsgesetz" hat also einige große (Ereignishorizonte) und viele kleine Löcher (Zufälle, insbesondere im subatomaren Bereich).
(29-08-2025, 17:14)Reklov schrieb: Nochmal: "Gott" wird als "nicht verursacht" gedacht.Niemand zweifelt an diesem Denken. Nur führt dieser Gedanke in die Irre. Denn Gott ist ganz offensichtlich ein Informationsschaffer, womöglich jemand, der in großem Stil die Entropie an einigen Stellen im Universum massiv verringert, also Ordnung z. B. in Lebewesen schafft. (Anderenfalls schafft Gott nichts und ist bedeutungslos.)
Solch ein Wesen steht als makroskopisches Wesen im klassischen Sinn mit allem und jedem in den unterschiedlichsten Kausalketten und muss daher entstanden oder seinerseits erschaffen worden sein.
D. h. der Glaubenssatz "Gott wird als nicht verursacht" gedacht, ist wider die Natur, die er selbst so trefflich geschaffen hat.
Ausserdem wird dieser Gott so komplex (also tunsgewaltig) gedacht, dass ER in der Urzeit dieser Welt noch nicht vorhanden gewesen sein kann. ER wäre im Urknall buchstäblich zermalmt worden und unsere Welt muss ohne IHN auskommen. Erkläre mir, wie ein komplexes Wesen Ereignishorizonte überwinden kann - und bitte ohne komplexe ad hoc-Zusatzannahmen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

