30-09-2025, 15:34
(29-09-2025, 22:21)subdil schrieb: Wer in schwierigen Zeiten seinen Glauben verliert, war wahrscheinlich nie wirklich gläubig. Im Glauben enthalten ist schon die Erkenntnis, dass diese materielle Welt eine gefallene Welt ist, voller Probleme und Schwierigkeiten
nicht so schnell. um zu sehen, daß die welt "voller Probleme und Schwierigkeiten" ist, braucht es keinen eligiösen glauben. man muß nur die augen aufmachen. daß die welt "eine gefallene" sei, der mensch also schon per se schuldig geboren sei und erst um gnade winseln müsse, ist zwar spezifisch ausdruck des christlichen glaubens - aber nicht jeder religiöse glaube gibt diese kriechrische sklavenmentalität vor
wie immer, nimmst du deine ganz persönichen glaubensüberzeugungen her und verallgemeinerst sie, erklärst sie zur allgemeinen tatsache
Zitat:Meines Erachtens ist es selbsterklärend, warum man sich als kleines, sterbliches Menschlein dem ewigen, allgegenwärtigen Schöpfer des Universums unterzuordnen hat
das heißt: du willst es erst gar nicht erklären, weil du auch keine vernünftige erklärung dafür hast
Zitat:Aber wie kann man das jetzt einem Materialisten und Wissenschaftler erklären? Vielleicht so: Ich ordne mich so der höchsten Instanz im Universum unter, wie ich mich der Schwerkraft unterordne
der schwerkraft muß man sich nicht "unterordnen", sie wirkt einfach - jeder kann das feststellen. was man von göttern ja nicht sagen kann. an sie muß man glauben, wenn man denn möchte
Zitat:Das war nicht meine private Ansicht, sondern die Essenz dessen, was in den Freikirchen gelehrt wird
das ist nicht besser oder deswegen gar allgemein gültig
Zitat:euer Problem ist, dass ihr eure engen Denkgesetze aus eurer wissenschaftlichen Welt an die transzendenten Themen anlegt. Man kann über die transzendenten Themen nicht auf die selbe Weise reden wie über die irdischen Themen
also vernünftig, nachvollziehbar, durch tatsachen begründet
meine rede
es ist und bleibt halt gelaber ohne anspruch auf inhaltliche realität
Zitat:Du benutzt hier meiner Ansicht nach die falschen Begriffe, also Verbrechen und Verurteilung
dann verwende meinetwegen andere begriffe - die bedeutung ist ja dieselbe
Zitat:Ich sehe es so: Kein Mensch ist rein und vollkommen
das hat auch keiner je behauptet
aber warum soll das bereits ein urteil zu ewigen höllenqualen bedingen, gar ein gerechtes?
Zitat:In den schönen Teil der geistigen Welt, bekannt als Himmel, kann nun aber nichts Unreines hineinkommen
ja dann halt nicht. dann ist es eben nicht für uns bestimmt. will dein gott uns trotzdem dort haben - soll er halt die tür aufmachen. seine sache, noch dazu, wo er doch allmächtig ist und ihm niemand vorschriften machen kann
Zitat:Die Betonung liegt auf nichts Unreines. Da kein Mensch rein ist, kann auch kein Mensch in den Himmel kommen - jedenfalls nicht aus eigener Kraft. Und genau deshalb hat Gott uns Menschen die Gnade erwiesen durch seine Menschwerdung als Jesus Christus sein Erlösungswerk zu vollbringen und für uns am Kreuz von Golgatha zu sterben, um uns dadurch rein zu waschen von all unseren Unreinheiten und Verfehlungen
na ist doch fein. nur tut er das ja nicht bedingungslos, sondern erpreßt dafür unser erst zu kreuze kriechen
Zitat:Das ist die Gnade und diese dürfen wir dankbar annehmen
ich brauche sie zwar nicht (ein ewiges leben und ausschließlich fehlerlosen edelseelen stell ich mir furchtbar langweilig vor, so ganz ohne sex, drugs and rock'n'roll) und habe erst recht nicht darum gebeten, nehme sie aber meinetwegen an. bin aber nicht zu gegenleistungen wie anbetung und kritiklose befolgung unsinniger regeln bereit
du nennst es gnade (für mich bedeutet "gnade" auch "bedingungslos"), für mich ist es erpressung. zumal ja sehr reales zu-kreuze-kriechen hier und jetzt gefordert wird, die himmlische belohnung aber nur ein ungedeckter scheck bloßer versprechungen ist (ohne daß man deren einlösung auch einklagen könnte). bauernfängerei
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)