05-10-2025, 19:53
(05-10-2025, 00:04)Ekkard schrieb: Die Reaktionen von Uran und Plutonium und deren Folgen sind einfach Realität. Diese ist in mancher Beziehung für uns unangenehm, schädlich bis tödlich. Das war sie immer. Und diese Erkenntnis läßt uns Menschen auch nicht leer zurück, wie irgend ein Philosoph behauptet. Ich empfehle, solchen Dummschwatz nicht kritiklos zu wiederholen.
Philosophische Lebensleere ist eine Frage der persönlichen Haltung. Wer an die Realität die falschen Fragen richtet, verfehlt sinnvolle Vorhaben. Wie hier: Was kann ich mit Uran und Plutonium zerstören?
Wenn ich nach militärischen Optionen frage, erhalte ich militärische Antworten.
@ Ekkard,
ich sehe nicht nur militärische Gefahren, denn bekannt ist, dass Uran und Plutonium auch im Alltage extrem gefährlich sind, denn sie sind chem. toxisch und radioaktiv. Wer von Plutonium auch nur ein Millionstel Gramm einatmet, kann an tödlichem Lungenkrebs erkranken. Plutonium bleibt für Hunderttausende von Jahren ein tödliches Umweltgift, weil seine Halbwertzeit ca. 24.000 Jahre beträgt. Plutonium ist ein unvermeidliches Nebenprodukt bei der Energiegewinnung in Atomkraftwerken.
Zur Zeit sollen in 31 Staaten 416 Kernreaktoren in Betrieb sein. Von den Atommüllfässern, welche am Meeresgrund, in und auf der Erde liegen, hatte ich hier ja kürzlich schon mal geschrieben.
Das philosophische Denken über das Leben kann keinesfalls mit der von dir angeführten "Lebensleere" verknüpft werden, denn solches Denken bringt zwar die Fragen zur größtmöglichen Klarheit, aber sie bringt nun mal keine ANTWORTEN, die im bloßen Wissen stranden. - Philosophie treibt lediglich als Vernunft voran und öffnet damit die unbeschränkte Kommunikationsmöglichkeit. Aber, auch diese Methode hat (wie jede andere auch) ihre Grenze und Gefahr. Als Interpretation reicht sie nicht aus und ist nur eine Erhellung der Grundsituation des Menschen im Zeitdasein. Sie ist keine Antwort, welche die Herkunft dieser Situation erklärt. Sie gibt z.B. keine Antwort auf die Frage nach dem Bösen und seinem Ursprung.
Zudem unterliegt sie der Gefahr, in ihren Ergebnissen objektiviert zu werden und darin ihren Sinn zu verlieren.
In der Philosophie findet man auch keine Begriffsblöcke zum Hantieren mit ihnen, sondern nur Zeichen zur Leitung der Gedankenbewegungen, wie wir Menschen es im kurzen Dasein auf unsere Weise zustande bringen.
Wenn ich von "Leerheit" schreibe, so meine ich damit die Zerrissenheit auf dem Weg des Daseins. Wie kann sich der Mensch in der Grundsituation verhalten? Kann Befreiung aus der Zerrissenheit gefunden werden? Etwa durch Offenbarkeit des Seins? Durch Tun?
Leerheit entsteht auch durch vereinzelt ständig gestörte Ordnung, die immer wieder in Ordnung gebracht werden muss. So bringt vermeidbare und zu büßende Schuld zeitweilige Verwirrungen hervor, wie wir sie in den Nachrichten jeden Tag verfolgen können.
Befinden sich die Menschen gar auf dem "Highway to Hell", wie es ein Titel der Rockband AC/DC anklingen lässt.?? - Damit ist auch verbunden: Verlorengehen jeden Sinns von Wahrheit, keine verlässliche Ordnung der Welt, Enttäuschung eines jeden Vertrauens und jeden Glaubens, Versinken in der Sinnlosigkeit. Werden solche Erfahrungen zu den letzten, so machen sie offenbar, dass eigentlich nichts ist, kein eigentlich Seiendes existiert, - keine Führung, - kein Ziel.
Es bleibt dann wenigstens, das Nichts anzuerkennen.
Um aber nicht unnötig zu strapazieren, merke ich nur an, was z.B. Nietzsche als gedankliche Konsequenz anführte: "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt" und "für das Nichts auch Gott opfern" - als die letzte Handlung.
Aber - das Nichts wird jederzeit auch die Form, in der das Unwißbare gedacht wird, welches unter dem Namen des Nichts gerade positiv als das eigentliche Sein gegenwärtig ist.
Das NICHTS der Buddhisten ist das eigentliche, ganz erfüllte Sein, weil es das Nichtsein irgendeines bestimmten, unseren endlichen Wahrnehmungs- und Denkorganen fasslichen Seins ist! - Auch das kann unter LEERHEIT eingereiht werden.
Gruß von Reklov