(17-10-2025, 21:36)subdil schrieb: Meines Erachtens gibt es nur drei Möglichkeiten, wie der Kapitalismus zu einem Ende kommen kann:
1. Das kapitalistische System fährt so dermaßen gegen die Wand, dass Geld buchstäblich nichts mehr wert ist - dann (und nur dann) haben die Kapitalisten keine Macht mehr und ein Systemwechsel wird möglich, ja sogar notwendig.
2. Der Kapitalismus wird irgendwann totalitär werden. Das würde bedeuten, dass die großen Banken und Konzerne nicht wie bisher indirekt und dadurch abgemildert die Politik bestimmen, sondern direkt und autoritär. Das Ergebnis wäre, dass die Arbeiterklasse dann tatsächlich einen Sklavenstatus hätte. Die Sozialsysteme würden abgeschafft werden und wer nicht Vollzeit arbeiten kann oder will, der wird in einem Umerziehungslager landen oder schlimmeres. Irgendwann würde aber die Masse der Unterdrückten in einem solchen offen totalitären Kapitalismus rebellieren und das System stürzen, weil sich 95% der Bevölkerung nicht auf Dauer versklaven lassen.
3. Der Kapitalismus endet, weil die zivilisierte Gesellschaft, wie wir sie kennen, endet, zum Beispiel durch die Folgen des Klimawandels. Ich halte dieses dritte Szenario tatsächlich für das wahrscheinlichste.
Allerdings sind natürlich auch Mischungen der Szenarien möglich und ja, auch die Möglichkeit einer konstruktiven Lösung des Problems und eines friedvollen Übergangs in ein Nachfolgesystem ist nicht ganz ausgeschlossen, aber meines Erachtens sehr unwahrscheinlich. Warum ich dies für so unwahrscheinlich halte, kann ich gerne ein anderes mal noch ausführen.
@subdil,
"Kapitalismus" ist nur ein neues Wort für dasjenige, welches seit jeher die Massen ausbeutete. - Im Mittelalter verteile sich z.B. das Münzrecht auf weltliche und kirchliche Personen, während heute der Bund das alleinige Recht hat, Euro-Münzen zu prägen.
Das Drucken der Euroscheine ist Sache der europ. Zentralbank und den nationalen Zentralbanken, welche die Geldscheine in hochsicheren Druckereien produzieren lassen.
Natürlich stehen auch hinter diesen Banken die uns unbekannten Macher, welche die Geldströme kontrollieren.
Über all die Jahrhunderte haben es die Eliten (z.B. aus Adel und Kirche) immer verstanden, ihr Vermögen durch alle Krisen hindurch zu bringen, während die Volksmassen stets abhängig gehalten worden waren - über Monats- Wochen- od. Tagelöhne!
Die nach wie vor ungerechte Verteilung der Vermögenswerte ist aber eine uralte Sache, denn, wenn jemand als 2so reich wie Krösus" bezeichnet wird, so geht diese Redewendung auf den lydischen König Krösus zurück, der für seinen großen Reichtum bekannt war, während für ihn sicher ein Heer rechtloser Sklaven/innen schuften musste.
Die Tauschwirtschaft hat sich aber auch nicht bewährt, weil sie mehrere Schwächen hat, wie z.B. Schwierigkeiten bei der Partnersuche und bei der Bewertung des Tauschwerts, sowie einen hohen Zeitaufwand für die Abwicklung.
Heute kann man über das Internet immerhin an viele Produkte gelangen, die oft sehr gut erhalten sind, aber nur die Hälfte kosten.
Gruß von Reklov