Beiträge: 63
Themen: 9
Registriert seit: Dec 2024
Die Grenzen des Wachstums sind bald erreicht und können die sozialen Probleme des Kapitalismus nicht mehr übertünchen.
Damit muss ein alternatives Wirtschaftssystem her. Es muss zwei wesentliche Merkmal erfüllen: 1. Soziale Gerechtigkeit und
2. Ökologische Nachhaltigkeit.
Der immer noch weitverbreitete Irrglaube, der Kapitalismus sei nach dem Zusammenbruch des Kommunismus altenativlos,
ist zu überwinden.
Mögliche Ansätze:
Freie Marktwirtschaft ja, Kapitalismus nein.
Die Begriffe Freie Marktwirtschaft und Kapitalismus werden leider zu oft als Synonyme betrachtet.
In Wirklichkeit ist ein freier Markt auch ohne Kapitalismus möglich. In diese Richtung denkt zum Beispiel
die Freiwirtschaftslehre.
Vermögensgrenzen für Privatpersonen:
Alles was bestimmte Beträge übersteigt wird mittels Vermögens- oder Erbschaftsteuer
wieder der Allgemeinheit zugeführt.
Ordnungspolitik:
Klare Umweltschutzmaßnahmen, die eine weitere Zerstörung natürlicher Ökosysteme verhindern.
Schutzgebiete, Co2-Zertifikate, indirekte Steuern.
Kulturwandel:
Durch Bildungsmaßnahmen ist den Menschen zu verdeutlichen wie sie der Konsumfalle entkommen können
und in ihrem Leben mehr Qualität statt Quantität finden.
Beiträge: 560
Themen: 5
Registriert seit: Nov 2023
(16-10-2025, 22:04)Thomas der Ungläubige schrieb: Die Grenzen des Wachstums sind bald erreicht und können die sozialen Probleme des Kapitalismus nicht mehr übertünchen.
Damit muss ein alternatives Wirtschaftssystem her. Es muss zwei wesentliche Merkmal erfüllen: 1. Soziale Gerechtigkeit und
2. Ökologische Nachhaltigkeit.
Ein neues Wirtschaftssystem muss vor allem von der Bevölkerung akzeptiert werden.
Zitat:Der immer noch weitverbreitete Irrglaube, der Kapitalismus sei nach dem Zusammenbruch des Kommunismus altenativlos,
ist zu überwinden.
Da ist nicht der Kommunismus zusammengebrochen, sondern der Ostblock.
Zitat:Mögliche Ansätze:
Freie Marktwirtschaft ja, Kapitalismus nein.
Die Begriffe Freie Marktwirtschaft und Kapitalismus werden leider zu oft als Synonyme betrachtet.
In Wirklichkeit ist ein freier Markt auch ohne Kapitalismus möglich. In diese Richtung denkt zum Beispiel
die Freiwirtschaftslehre.
So etwas wie eine Freie Marktwirtschaft gibt es nicht. Jedes Wirtschaftssystem hat Regeln und ist damit Zwängen unterworfen.
Zitat:Vermögensgrenzen für Privatpersonen:
Alles was bestimmte Beträge übersteigt wird mittels Vermögens- oder Erbschaftsteuer
wieder der Allgemeinheit zugeführt.
Ordnungspolitik:
Klare Umweltschutzmaßnahmen, die eine weitere Zerstörung natürlicher Ökosysteme verhindern.
Schutzgebiete, Co2-Zertifikate, indirekte Steuern.
Und da sind auch schon die ersten Unfreiheiten.
Zitat:Kulturwandel:
Durch Bildungsmaßnahmen ist den Menschen zu verdeutlichen wie sie der Konsumfalle entkommen können
und in ihrem Leben mehr Qualität statt Quantität finden.
Ich bin nicht in einer Konsumfalle. Obige Weiterbildungsmassnahmen würde ich verweigern. Sie würden mir nur Lebenszeit kosten.
Kein Mensch mit Humor hat jemals eine Religion gegründet.
Robert Green Ingersoll
Beiträge: 417
Themen: 17
Registriert seit: Nov 2023
(16-10-2025, 22:04)Thomas der Ungläubige schrieb: Die Grenzen des Wachstums sind bald erreicht und können die sozialen Probleme des Kapitalismus nicht mehr übertünchen.
Damit muss ein alternatives Wirtschaftssystem her. Es muss zwei wesentliche Merkmal erfüllen: 1. Soziale Gerechtigkeit und
2. Ökologische Nachhaltigkeit.
Das ist zwar korrekt und gut gemeint, nur leider ist der Kapitalismus kein abstraktes System, das man mal einfach so überwinden oder abschaffen könnte, sondern er wird ganz konkret betrieben von den Kapitalisten, also von den 1 bis 5% der Gesamtbevölkerung, die von diesem System wirklich profitieren. Und die werden all ihre Macht nutzen, um einen Systemwandel so lange wie möglich hinauszuzögern oder sogar ganz zu verhindern.
Meines Erachtens gibt es nur drei Möglichkeiten, wie der Kapitalismus zu einem Ende kommen kann:
1. Das kapitalistische System fährt so dermaßen gegen die Wand, dass Geld buchstäblich nichts mehr wert ist - dann (und nur dann) haben die Kapitalisten keine Macht mehr und ein Systemwechsel wird möglich, ja sogar notwendig.
2. Der Kapitalismus wird irgendwann totalitär werden. Das würde bedeuten, dass die großen Banken und Konzerne nicht wie bisher indirekt und dadurch abgemildert die Politik bestimmen, sondern direkt und autoritär. Das Ergebnis wäre, dass die Arbeiterklasse dann tatsächlich einen Sklavenstatus hätte. Die Sozialsysteme würden abgeschafft werden und wer nicht Vollzeit arbeiten kann oder will, der wird in einem Umerziehungslager landen oder schlimmeres. Irgendwann würde aber die Masse der Unterdrückten in einem solchen offen totalitären Kapitalismus rebellieren und das System stürzen, weil sich 95% der Bevölkerung nicht auf Dauer versklaven lassen.
3. Der Kapitalismus endet, weil die zivilisierte Gesellschaft, wie wir sie kennen, endet, zum Beispiel durch die Folgen des Klimawandels. Ich halte dieses dritte Szenario tatsächlich für das wahrscheinlichste.
Allerdings sind natürlich auch Mischungen der Szenarien möglich und ja, auch die Möglichkeit einer konstruktiven Lösung des Problems und eines friedvollen Übergangs in ein Nachfolgesystem ist nicht ganz ausgeschlossen, aber meines Erachtens sehr unwahrscheinlich. Warum ich dies für so unwahrscheinlich halte, kann ich gerne ein anderes mal noch ausführen.
Beiträge: 13952
Themen: 305
Registriert seit: Apr 2004
Was verstehst du unter "Kapitalismus"?
Denn Kapital ist nur ein anderer Ausdruck für "Vorleistung" z. B. Haus- oder Wegebau.
Dass staatlich gesteuerte Vorleistung nicht funktioniert, wurde vom real existierenden Sozialismus vorgeführt und kann bei Sendungen wie "Mario Barth deckt auf" wöchentliche betrachtet werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Beiträge: 21694
Themen: 1792
Registriert seit: Sep 2013
17-10-2025, 22:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-10-2025, 22:29 von Sinai.)
(17-10-2025, 21:36)subdil schrieb: nur leider ist der Kapitalismus kein abstraktes System, das man mal einfach so überwinden oder abschaffen könnte, sondern er wird ganz konkret betrieben von den Kapitalisten, also von den 1 bis 5% der Gesamtbevölkerung, die von diesem System wirklich profitieren.
Kapitalisten gibt es nur in Industrienationen - und zwar in nichtsozialistischen. Also zB bei uns in Westeuropa, in der Schweiz, in GB, in den USA, Kanada, Australien, Neu Seeland, Japan, Saudi Arabien, Mexiko etc.
Vereinfacht gesagt, in all jenen Staaten in denen börsennotierte Unternehmen tätig sind.
Allerdings halte ich den Prozentsatz der Kapitalisten höher als "1 bis 5% der Gesamtbevölkerung" - doch das ist Definitionssache.
Ist nicht auch jeder kleine Lokomotivführer, der Ersparnisse von 5.000 EURO hat und dieses Geld nicht unverzinst am Bankkonto liegen lassen will
(wo es von der Inflation gefressen wird) und daher notgedrungenermaßen bei seiner Bank ein Aktienpaket um 5.000 EURO kauft und sie auf ein Bankdepot legt, automatisch ein Kapitalist geworden?
Denn er hat ab nun Interesse daran, dass die Arbeiter des betreffenden börsennotierten Unternehmens ausgebeutet werden
Beiträge: 4093
Themen: 127
Registriert seit: Feb 2021
Vor 11 Stunden
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Vor 11 Stunden von Reklov.)
(17-10-2025, 21:36)subdil schrieb: Meines Erachtens gibt es nur drei Möglichkeiten, wie der Kapitalismus zu einem Ende kommen kann:
1. Das kapitalistische System fährt so dermaßen gegen die Wand, dass Geld buchstäblich nichts mehr wert ist - dann (und nur dann) haben die Kapitalisten keine Macht mehr und ein Systemwechsel wird möglich, ja sogar notwendig.
2. Der Kapitalismus wird irgendwann totalitär werden. Das würde bedeuten, dass die großen Banken und Konzerne nicht wie bisher indirekt und dadurch abgemildert die Politik bestimmen, sondern direkt und autoritär. Das Ergebnis wäre, dass die Arbeiterklasse dann tatsächlich einen Sklavenstatus hätte. Die Sozialsysteme würden abgeschafft werden und wer nicht Vollzeit arbeiten kann oder will, der wird in einem Umerziehungslager landen oder schlimmeres. Irgendwann würde aber die Masse der Unterdrückten in einem solchen offen totalitären Kapitalismus rebellieren und das System stürzen, weil sich 95% der Bevölkerung nicht auf Dauer versklaven lassen.
3. Der Kapitalismus endet, weil die zivilisierte Gesellschaft, wie wir sie kennen, endet, zum Beispiel durch die Folgen des Klimawandels. Ich halte dieses dritte Szenario tatsächlich für das wahrscheinlichste.
Allerdings sind natürlich auch Mischungen der Szenarien möglich und ja, auch die Möglichkeit einer konstruktiven Lösung des Problems und eines friedvollen Übergangs in ein Nachfolgesystem ist nicht ganz ausgeschlossen, aber meines Erachtens sehr unwahrscheinlich. Warum ich dies für so unwahrscheinlich halte, kann ich gerne ein anderes mal noch ausführen.
@subdil,
"Kapitalismus" ist nur ein neues Wort für dasjenige, welches seit jeher die Massen ausbeutete. - Im Mittelalter verteile sich z.B. das Münzrecht auf weltliche und kirchliche Personen, während heute der Bund das alleinige Recht hat, Euro-Münzen zu prägen.
Das Drucken der Euroscheine ist Sache der europ. Zentralbank und den nationalen Zentralbanken, welche die Geldscheine in hochsicheren Druckereien produzieren lassen.
Natürlich stehen auch hinter diesen Banken die uns unbekannten Macher, welche die Geldströme kontrollieren.
Über all die Jahrhunderte haben es die Eliten (z.B. aus Adel und Kirche) immer verstanden, ihr Vermögen durch alle Krisen hindurch zu bringen, während die Volksmassen stets abhängig gehalten worden waren - über Monats- Wochen- od. Tagelöhne!
Die nach wie vor ungerechte Verteilung der Vermögenswerte ist aber eine uralte Sache, denn, wenn jemand als 2so reich wie Krösus" bezeichnet wird, so geht diese Redewendung auf den lydischen König Krösus zurück, der für seinen großen Reichtum bekannt war, während für ihn sicher ein Heer rechtloser Sklaven/innen schuften musste.
Die Tauschwirtschaft hat sich aber auch nicht bewährt, weil sie mehrere Schwächen hat, wie z.B. Schwierigkeiten bei der Partnersuche und bei der Bewertung des Tauschwerts, sowie einen hohen Zeitaufwand für die Abwicklung.
Heute kann man über das Internet immerhin an viele Produkte gelangen, die oft sehr gut erhalten sind, aber nur die Hälfte kosten.
Gruß von Reklov
Beiträge: 21694
Themen: 1792
Registriert seit: Sep 2013
Vor 11 Stunden
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Vor 11 Stunden von Sinai.)
(Vor 11 Stunden)Reklov schrieb: Heute kann man über das Internet immerhin an viele Produkte gelangen, die oft sehr gut erhalten sind, aber nur die Hälfte kosten.
Gruß von Reklov
Ich hatte schon gelegentlich angeblich "gut erhaltene" gebrauchte Produkte gekauft, aber da wurden mir beschädigte Dinge unterjubelt
Nein Danke! Völlig wertlos, eine Reparatur war das Zeug auch nicht wert.
Sollen doch die Politiker gebrauchte Dinge verwenden - da hört man nichts vom Sparen!
Beiträge: 21694
Themen: 1792
Registriert seit: Sep 2013
Vor 11 Stunden
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Vor 10 Stunden von Sinai.)
(Vor 11 Stunden)Reklov schrieb: reich wie Krösus
Gruß von Reklov
Krösus war zwar kein Kapitalist, er lebte nicht von den Zinsen seines Kapitals, dennoch war er sagenhaft reich - wohl durch den Besitz von myriaden Sklaven die für ihn schuften mussten !
Allerdings ist zu sagen, dass aufgrund der Zinseszinsformel das Kapital exponentiell anwächst und irgendwann alles sprengt !
Josephspfennig - Wikipedia
Das teuflische am Kapitalismus ist eben dieses exponentielle Wachstum des Kapitals - am Anfang sehr langsam, dann aber zunehmend schneller und immer schneller und dann extrem schnell - bis die Volkswirtschaft zusammenbricht - zusammenbrechen muss !
|