(26-10-2025, 13:26)subdil schrieb: 1. Die Logik der Wissenschaft: Hier wird gesetzt, dass es keinen Gott gibt, keinen tieferen Sinn im Dasein, keine Teleologie, keine unsterbliche Seele, kein Jenseits usw...
Diese Aussage ist grundfalsch. Wissenschaft setzt keine dieser Annahmen; im Gegenteil: dies sind Schluesse aus den Beobachtungen der Welt.
(26-10-2025, 13:26)subdil schrieb: Es ist daher rational, sich nur auf dieses irdische Leben zu fokussieren und so viel Vergnügen und Wohlbefinden wie möglich aus irdischen Genüssen zu gewinnen.
Das wird immer so leichtfertig gesagt. Allerdings haben auch Leute, die nicht religioes sind, Verantwortungsgefuehle ihren Mitmenschen gegenueber, und das betrifft mindestens Familie und Freunde, manchmal auch Gemeinde oder Vaterland. Was in geradezu penetranter Weise von Leuten wie Dir unterschlagen wird, ist der Punkt, dass Menschen natuerlich eine Art Unsterblichkeit haben, naemlich in ihren Nachkommen oder wie sie erinnert werden. Und um denen das Leben nicht schwerer als noetig zu machen, gibt es natuerlich auch moralisch-ethische Ziele, wie z.B. Schutz der Umwelt, etc.
(26-10-2025, 13:26)subdil schrieb: 2. Die Logik des Glaubens: Hier wird gesetzt, dass es Gott gibt, dass der Mensch eine unsterbliche Seele hat, dass es ein Jenseits gibt usw... . Auch daraus folgt so einiges. Zum Beispiel: Nicht zu glauben ist irrational. Ebenso irrational ist es, sich nur auf dieses irdische Leben zu fokussieren und dem Hedonismus zu verfallen. Vielmehr sollte man sich auf das große Ganze fokussieren und das Jenseits über das Diesseits stellen.
Auch hier ist das nur bedingt der Fall. Da das Diesseits nur eine Durchgangsstation ist, ist doch vollkommen egal, was damit passiert. Gott hat die Erde und die Tiere dem Menschen zum Geschenk gemacht, damit dieser sich hemmungslos ausbreiten und die Welt ausbeuten kann. Hoert man immer wieder, zum Teil von Paepsten.
(26-10-2025, 13:26)subdil schrieb: Der erste Grundstein dafür ist die bekannte philosophische Feststellung, dass es überhaupt etwas gibt und nicht nichts. Es ist meines Erachtens wesentlich rationaler davon auszugehen, dass Gott die Welt erschaffen hat, als davon auszugehen, dass die Welt einfach so aus dem Nichts heraus entstanden ist.
Natuerlich werden hier wieder die diversen Alternativen unterschlagen, wie, dass die Welt (also nicht unbedingt das derzeitige "Universum", aber halt alles) ewig ist, etc. Aber auf dem Ohr sind die Religioesen anscheinend taub.
(26-10-2025, 13:26)subdil schrieb: Deshalb gewinnt meiner Ansicht nach die Logik des Glaubens, da diese erste rationale Feststellung durch nichts ausgeglichen werden kann, was die Wissenschaftslogik später noch leisten kann.
Ich denke, die "Logik des Glaubens" verliert automatisch, da sie von evidenzlosen und ueberfluessigen Praemissen ausgeht, also nicht zu objektiven Folgerungen faehig ist.

