26-10-2025, 23:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29-10-2025, 09:45 von Ulan.
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(26-10-2025, 13:26)subdil schrieb: Wie sich immer deutlicher herausstellt gibt es zwei Versionen der Logik und des rationalen Denkens:Es gibt nur eine Logik, nämlich die des folgerichtigen Schließens. Was du meinst, sind Grundannahmen, Standpunkte oder Maximen, die auch Axiome genannt werden. Solche Axiome werden im allgemeinen vereinbart, auch wenn das nur indirekt geschieht z. B. durch Erziehung und Gewöhnung. Die wissenschaftliche Axiomatik zielt darauf, dass "in meiner Garage eben kein unsichtbarer Drache ist" (nach einem Buch von Carl Sagan), auch wenn ich das behaupte (laienhaft gesprochen). Wie diese Axiomatik das macht, ist im Einzelnen in "Naturwissenschaft (Axiomatik))" näher erläutert bzw. erörtert und diskutiert worden.
1. Die Logik der Wissenschaft: ...
2. Die Logik des Glaubens: ...
Dass es "keinen Gott gibt" wird in der Wissenschaft überhaupt nicht erörtert. Es besteht nur die Forderung, wissenschaftliche Thesen ohne weltanschaulichen Bezug zu formulieren, bzw. Messungen und Beobachtungen von Vorurteilen frei zu halten.
Als Mensch kann auch ein Wissenschaftler gläubig sein. Das schließt sich nicht aus. Nur meine Arbeit als Physiker (persönliches Beispiel) schließt Formulierungen und Zielvorstellungen aus, die weltanschauliche Bezüge jeder Art aufweisen.
(26-10-2025, 13:26)subdil schrieb: 1. Die Logik der Wissenschaft: ...Nein. Wissenschaftliche Erkenntnisse verhindern nur, dass ausgedachte Entitäten (jene Drachen in meiner Garage nach Carl Sagan) zur Erklärung weltlicher Vorgänge heran gezogen werden. Diese Methode ist u. a. so erfolgreich, dass wir z. B. hier kommunizieren können, ohne dass ich dafür zu dir fahren muss.
Hier wird gesetzt, dass es keinen Gott gibt,keinen tieferen Sinn im Dasein, keine Teleologie, keine unsterbliche Seele, kein Jenseits usw... . Daraus folgt natürlich so einiges. Zum Beispiel: Jede Art des Glaubens ist irrational. Da es keine wissenschaftlichen Beweise für irgendetwas Jenseitiges gibt (und angeblich auch gar nicht geben kann) ist es natürlich unlogisch an irgendetwas Jenseitiges zu glauben. Es ist daher rational, sich nur auf dieses irdische Leben zu fokussieren und so viel Vergnügen und Wohlbefinden wie möglich aus irdischen Genüssen zu gewinnen.
(26-10-2025, 13:26)subdil schrieb: 2. Die Logik des Glaubens: ...Hedonismus zu meiden, ist kein Alleinstellungsmerkmal von Gläubigen! Und umgekehrt "verfallen" Menschen mit ausgesprochen kritischer Distanz zur Transzendenz nicht automatisch in Hedonismus. Das fällt alles in die Kategorie "Überleben in Gesellschaft".
Hier wird gesetzt, dass es Gott gibt, dass der Mensch eine unsterbliche Seele hat, dass es ein Jenseits gibt usw... . Auch daraus folgt so einiges. Zum Beispiel: Nicht zu glauben ist irrational. Ebenso irrational ist es, sich nur auf dieses irdische Leben zu fokussieren und dem Hedonismus zu verfallen. Vielmehr sollte man sich auf das große Ganze fokussieren und das Jenseits über das Diesseits stellen.
(26-10-2025, 13:26)subdil schrieb: Die Wissenschaftslogiker stellen es gerne so dar, dass nur ihre Logik Gültigkeit hat und das alles, was mit Glauben zu tun hat, irrationaler Natur ist.Nein, bitte fair bleiben: Ich behaupte nur von mir (als Beispiel), dass ich mich vom allzu naiven Glauben an transzendente Entitäten emanzipiert habe. Ich glaube halt den christlichen Mythen nicht (mehr). Als "irrational" bezeichne ich nur die Verallgemeinerung bis hin zur Behauptung, religiöse Aussagen folgen der Logik.
(26-10-2025, 13:26)subdil schrieb: Es ist meines Erachtens wesentlich rationaler davon auszugehen, dass Gott die Welt erschaffen hat, als davon auszugehen, dass die Welt einfach so aus dem Nichts heraus entstanden ist.Die Aussage trägt die eigene Befindlichkeit, auch Unfähigkeit, in eine scheinbar objektive These hinein.
Die These ist aber nicht prüfbar (Kriterien?).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

