28-10-2025, 16:23
(27-10-2025, 22:54)Ekkard schrieb:(27-10-2025, 15:51)Reklov schrieb:Es gibt halt immer noch keine Wissenschafts- und auch keine Glaubenslogik. Logik ist die Kunst folgerichtigen Formulierens, und an dieser Definition ist nicht zu rütteln.subdil schrieb:Deshalb sagte ich ja bereits im Eingangsposting, dass schon hier - bei der grundlegendsten aller Fragen - nämlich der Frage nach dem Ursprung der Welt an sich, die Gotteslogik rationaler und einleuchtender ist als die Wissenschaftslogik.
Was "einleuchtend(er)" ist, muss in sachlicher Hinsicht nicht korrekt sein. Daran ändert auch ein leidenschaftliches Bekenntnis nichts.
Zeit, Zeitgefühl, Beginn der Welt:
(27-10-2025, 15:51)Reklov schrieb: ... dass schon mal unser Sonnensystem nicht "ewig" existieren wird, liegt am Brennstoffvorrat unserer Sonne ...Damit ist aber kein Weltende verbunden. Genauso ist das Erwachen des Bewussten, insbesondere im Menschen kein Weltbeginn. Der Weltbeginn reicht weit in die Vergangenheit zurück, als der Informationsgehalt (physikalisch: Entropie) noch klein war. Eine geistige Schöpfungsleistung war gar nicht möglich. Das Nichtvorhandensein komplexer Strukturen wird gerne übersehen - und Gott ist eine komplexe Struktur! Wenn nicht, stellen wir die Diskussion am besten ein!
(27-10-2025, 15:51)Reklov schrieb: Die Wissenschaftslogik kann nun aber auch nicht mehr Autorität einfordern wollen, als die "Gotteslogik".Das ist ein großes Wort, das offensichtlich falsch ist. Denn die "Gotteslogik" verlässt den positivistischen Standpunkt, der unserem Denken seit den großen griechischen Naturphilosophen zugrunde liegt. Wenn eine Geschichte ein Glaube oder Mythos erzählt und geglaubt wird, dann geschieht dies ohne Bezug zur empirischen Realität. Es war das große Verdienst der frühen Aufklärer (Kopernikus, Galilei und viele andere), in den Himmel zu schauen und die Bewegung der Himmelskörper zu beobachten, und eben keine althergebrachten Beurteilungen einfach zu glauben.
Das kann man wegwerfen; aber dann ohne "uns" - also jene, die Evidenz einfordern.
(27-10-2025, 15:51)Reklov schrieb: Eine zwingende Logik wäre z.B., dass nicht etwas aus nichts entstehen kann. Zumindest muss also schon etwas da sein, aus dem sich eine Weiterentwicklung überhaupt denken/ableiten lässt. Ob dies nun mit wissenschaftlicher oder transzendenter Sprache untermauert wird, ist dem jeweiligen Bewusstsein geschuldet.Nein, das ist eben keine zwingende Logik - es ist überhaupt keine Logik, sondern ein weltanschauliches Vorurteil, Motto: Es muss so sein, wie ich meine, darum kann es nicht anders sein.
Diese Haltung ist falsch. Denn was veranlasst dich anzunehmen, dass aus nichts auch nichts entstehen kann? Es ist doch nur deine Unfähigkeit, dir solches vorzustellen. Ich kann mir hingegen sehr wohl vorstellen, dass aus einem vorzeitlichen, indifferenten, leeren Weltzustand, dem Nichts, durch Aufspaltung in (mindestens) zwei Energieformen (positiv/negativ) ein neuer Zustand entsteht. Bekanntlich ist die Gravitation negativ und Masse+Strahlung positiv, in der Summe also Null.
Richtig ist, dass wir die Bilanz nicht genau kennen.
Das zeigt aber: Es gibt die Möglichkeit, und es besteht kein Anlass, in positivistische Abstinenz zu verfallen.
(27-10-2025, 15:51)Reklov schrieb: Beide Sprachformen (die religiöse und die evidenzbasierte/E.) können die WAHRHEIT nur umkreisen. Mehr leider nicht!Welche Wahrheit? Ich glaube, du erzeugst Ansprüche, die nicht denknotwendig sind.
@ Ekkard,
es besteht auch kein Anlass, allein deinen Vorstellungen von falsch oder richtig zu folgen! Soviel muss schon klar sein.
Bei den so angemerkten Möglichkeiten, darf und sollte kein Denkmuster voreilig als vollkommen falsch eingeordnet werden. Sachliche Logik allein, darf nicht zum Kompass des Denkens werden, ebenso wenig, wie die vererbten Dogmen der Religionen!
Ansprüche des Denkens hören nun mal nicht an den Ergebnissen menschlicher Messungen auf! Als Physiker magst du hier (wegen deiner speziellen Ausbildung) deine eigenen Vorstellungen vortragen, ähnlich, wie es ja auch manche Theologen machen, wenn sie ihr Bewusstsein sprachlich untermauern.
Dein angeführtes Motto: >Es muss so sein, wie ich meine, darum kann es nicht anders sein <, kann auch leicht umformuliert werden: > Es muss nicht so sein, wie du meinst, darum kann es auch völlig anders sein. <
Es gibt nicht nur eine Logik. Davon darfst auch du ausgehen, wenngleich es nun für das menschliche Denken immer schwieriger wird und dich u.a. vor die Frage stellt, inwieweit denn deine Haltung "richtig oder falsch" sein könnte?
Dass aus nichts etwas entstehen kann, mag sich einer zwar vorstellen. Dies wäre aber auch nur eine andere Art "magischen Denkens", welches hier ja so gerne kritisiert wird! Dies ähnelte einem kindlichen Sicht, welche darüber staunt, wie der Zauberer ein Kaninchen aus seinem Zylinder holt, obwohl der doch vorher völlig leer war!
Und wenn du eine Aufspaltung von mindestens zwei Energieformen erwähnst, so erhebt sich auch dazu die Frage nach dem WOHER und WARUM?
Die korrekte Deutung über den Kosmos an sich, ist nicht so einfach, wie der Mensch das so gerne glauben möchte und allein Mathematik kann dazu auch keine Antworten liefern, außer, dass mit ihrer Hilfe Verhältnisse korrekt "berechnet" werden können!
Jede komplexe Struktur deutet auch auf ein "Geistiges" hin. Dies ist bereits schon bei techn. Produkten der Fall, welche aus Menschenhand stammen!
Bei einer DNA-Kette mag dies zwar jemand verneinen wollen, es würde aber dennoch nur ein rein persönliches Urteil sein, welches er mit seinem Bewusstsein zur Ansicht vorstellt. - Mehr nicht!
Gruß von Reklov

