11-12-2007, 18:25
toxic2109 schrieb:Hält man entweder an den allmächtigen Schöpfer Gott fest, kann es keinen ernsten Gegner geben. Somit ist die Existenz Satan ausgeschlossen. Das Leid kommt entweder von den Menschen oder von Gott selber.
Ja.
Zitat:Gibt es Satan/ Luzifer?
Nein, bzw. nicht mehr.
Ich glaube nicht an eine Hölle oder an einen Satan, wie ihn die Monotheisten sehen. Entweder hat sich Gott längst mit ihm ausgesöhnt oder es gab ihn nie.
Gott ist der Liebende. Wie kann er uns Menschen z.B. durch Jesus oder Buddha zur Feindesliebe und zum Mitgefühl aufrufen, selbst aber ein rachsüchtiger Gott bleiben.
Das passt für mich nicht zusammen.
Das Böse ist für mich etwas zutiefst diesseitiges. Es entsteht aus den begrenzten Recourcen unseres Daseins, sowohl in den Dingen, die wir zum Leben brauchen, wie z.B. Nahrung, Obdach, Geld, aber auch Liebe, als auch aus der Begrenztheit unseres Lebens heraus, dass mit dem Tod endet. So treibt uns alle die Angst vor dem Tod um. Tod durch verhungern, verarmen, durch Krankheit.
Dennoch ist dieser Zustand des diesseitigen Leidens und Bösen von Gott so gewollt. Wir sollen durch die Begrenztheit Geduld, Mitgefühl, Solidarität und Liebe erlernen.
Hyemeyohsts Storm beschrieb den Menschen als ein Wesen, dass schon vor seiner Geburt existiert. Es ist schön und machtvoll, hat aber ein kaltes Herz, dass keine Begrenztheit kennt und somit kein Mitgefühl und keine Liebe. Durch das Leben auf der Erde mit seinen mannigfaltigen Begrenztheiten sollen Menschen Liebe und Mitgefühl lernen.
Für mich ist Storms Überzeugung sehr einleuchtend.
Ich bin mir allerdings bewußt, dass das im Leben nicht immer gelingt. Viele bleiben machtversessen, viele einsam und viele verzweifelt.
Aber die Herausforderung an uns durch Gott bleibt und gerade in den vielen Verzweifelten zeigt sich die Härte dieser Schule und wir können leider nicht jedem helfen. Das ist die Hölle und es gibt sie nur auf Erden.
Nach unserem Tod erfahren wir die Liebe, die wir brauchen und werden heil und, viel wichtiger, wir wissen nun wie bedeutend die Liebe ist. Das betrifft jeden Menschen. Auch einen Terroristen oder Massenmörder wie Hitler, Stalin oder Saddam Hussein. Evtl. gibt es für besondern böse Menschen einen neuen Anlauf zum Lernen auf Erden, aber davon weiß ich nichts.
Durch Visionen habe ich die endlose Liebe Gottes erfahren und Storms Überlegungen zum Bösen und zum Leid kommen meinen Erfahrungen am nächsten.
Niemand wird verurteilt, weil er das Klassenziel nicht erreicht. Sondern das Leben ist eben eine extreme Herausforderung an die Menschen, die manchmal anderes hervorbringt, als wir gern hätten. Dennoch glaube ich, dass das Erlernen von Solidarität und Liebe, oder auch nur das Erkennen von Angst enorm wichtig ist.
Viele geraten dann in einen Taumel der Weltverbesserung, der geradewegs in Folter, KZ´s und Massenmord endet.
Eines haben nämlich die Grausamen dieser Welt gemeinsam. Sie wollten die Welt verbessern. Sofort!
Doch jeder Mensch muss in seinem Leben auch Böses tun um zu überleben. Wir sägen Holz zum Heizen, wir essen Obst und Gemüse, wir essen Fleisch und töten dafür Tiere, wir beanspruchen einen Platz zum Leben (z.B. Haus, Arbeitsplatz), den wir ein Leben lang belegen müssen, so dass niemand anderer diesen Platz einnehmen kann.
Das Leben besteht aus Zwängen und das ist gut so. Denn durch nichts anderes kann man Geduld, Verzicht, Liebe und Solidarität lernen.
Und wir bekommen die Kraft, um Liebe und Solidarität für alle Menschen zu kämpfen (Nicht mit Waffen, sondern mit dem, was wir übrig haben an Geld und Liebe) und wir brauchen Kraft, wenn wir scheitern, verzichten müssen oder Geduld brauchen.
Die Grausamen wollen auch Solidarität und oft auch Liebe für ihr Volk oder ihre Religion. Doch sie können weder verzichten, noch haben sie Geduld oder erlauben sich auch mal, zu scheitern.
Gruß
Lhiannon