melek schrieb:Hey, jetzt vergrämt mir den DienerGottes hier nicht ! *g*
Schließlich ist die muslimische Seite hier etwas unterrepräsentiert !
Hallo Melek,
vorerst möchte ich festhalten, dass mir Deine Beiträge durchaus sympathisch sind. Sie vermitteln eine Offenheit, die notwendigerweise vorhanden sein muss, wenn man über Religion zu diskutieren wünscht. Und diese Offenheit geht dem DienerGottes ab. Er versucht zu missionieren und zu belehren. Wenn er das im "islamischen Bereich" macht, gut. Wenn er es im interreligiösen Bereich versucht, dann muss er sich Widerspruch, auch heftigen, gefallen lassen. Er versucht, Satan zu reanimieren, den die allermeisten hier begraben haben und vergessen wollen. Beleidigt sein, ist kein gutes Argument, wenn andere da nicht mitgehen wollen.
Und dann will er noch meinen verehrten Geheimrat Goethe zum Moslem machen, offenbar weil es das gelesen oder man ihm davon erzählt hat:
Aus der Fatwa des
Schaikh 'Abdulqadir Al-Murabit:
"Ohne in Salat (Gebet), Zakat (Armensteuer), Sawm (Fasten) und Hadsch (Pilgerreise nach Mekka) eingewiesen worden zu sein, nahm er nichtsdestotrotz die seltene Gelegenheit war, an einem Dschumm'a-Gebet teilzunehmen. In alledem wird klar, dass er den Islam als seinen eigenen Din ansah."
"Somit kann eindeutig angenommen werden, dass Europas größter Dichter und der Ruhm der deutschen Sprache und ihres geistigen Lebens gleichzeitig auch der erste Muslim des neuzeitlichen Europa ist"
"Im Lichte seiner überwältigenden Bestätigung des Propheten - möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben! - soll er bei den Muslimen von nun an bekannt sein als Muhammad Johann Wolfgang von Goethe."
Weimar, 19. Dezember 1995
Die Literatur des Orients war unter den Gebildeten um 1800 von großem Interesse. Goethe schätzte und las vor allem die Gedichte des Persers Muhammed Schemseddin Hafis (1320-1389) und schrieb danach seinen eigenen Diwan.
Und jetzt kommt ein islamischer Rechtsgelehrter daher, der von der mitteleuropäischen Literaturgeschichte soviel Ahnung hat wie ich vom Altpersischen (nämlich keine) und nimmt den West-östlichen Diwan zur Grundlage, Goethe dem Islam einzugemeinden.
Ich habe den DienerGottes offenbar zuwenig provoziert, als dass es sich mit mir auf einen Dialog darüber hätte einlassen wollen.
Grüße v. Epicharm

