08-01-2008, 13:05
Mandingo schrieb:findet hier ein erfreulicher Vorgang statt, nämlich dass endlich wieder in aller Öffentlichkeit über die Bibel und ihre Übersetzung geredet und der bei vielen vorherrschende Eindruck revidiert wird, es gäbe eine autorisierte Version der biblischen Schriften.Ich finde, da hast Du den Kern der Streiterei und Missverständnisse: Für Protestanten: GOtt hat NICHT Lutherdeutsch(1545) gesprochen, auch nicht lutherdeutsch (revidiert).
Es gibt christliche Tradition im Umgang mit VIELEN Textredaktionen/-varianten und noch viel mehr Übersetzungen nebeneinander - scheint im Kirchenvolk ... und noch mehr von Außen in letzter Zeit etwas in Vergessenheit geraten zu sein ...
Naturgemäß ist KEINE Übersetzung überall gleich perfekt ... und das auch noch für alle Zeiten. Deswegen lernen Theologen auch den Umgang mit den Textzeugen in den Ursprachen der Bibel ... und praktisch auch mit mehreren Übersetzungen parallel, eine Funktion nahezu JEDEN Bibelbrowsers im Computer oder Online.
Vielleicht haben die Kirchentheologen aber etwas versäumt, das immer wieder auch dem Kirchenvolk zu vermitteln. Die Aufregung jetzt um eine weitere Übersetzung, die auch nicht überall perfekt sein kann und schon gar nicht alleinstehend einzige Übersetzung sein will, scheint mir eine Problemanzeige mangelnder religiöser Grundinformation.
Traurig, dass dies anscheind von leitenden Kirchenpolitikern ignoriert wird ... und weiter blindwütig auf die angeblich einzige brauchbare Kirchenbibel (von Luther) eingeschworen wird - feiges Hinterherhechten hinter fundamentalistischen Wünschen einer innerkirchlich mächtigen Minderheit zwecks eigener Kariereförderung?
Luther käme vermutlich ins Rotieren, wenn er das mitbekäme ...
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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