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Vernunft als Prinzip des Glaubens?
#9
Hallo Lea :)
Zitat:Lea: stellt sich die ganz einfache Frage, von welcher Logik - Interpetation, Wahrnehmung usw... - sprechen wir eigentlich
und gibt es nicht eine Vielfalt an Logik, eine Pluralitität an Logik - miteinander, nebeneinander, konträr usw....
Logik ist kein Monolith in weiter Denklandschaft, sondern ein Denken auf Reisen.
- meistens stimme ich Dir zu, aber in diesem Fall bin ich der Ansicht, dass wir ein paar Woerter da lassen sollten, wo sie gebrauchs-ueblich sind, und dazu gehoert "die Logik" als Folgerungsweg fast mathematischer Selbst-Begrenzung.

Natuerlich eignet sich dieses Werkzeug besonders, wild vor sich her zu verknuepfen, was Punkt-an-Punkt-stimmig ist, grade weil uns von Natur aus dabei kein "Schritt zurueck fuer den Ueberblick, wo man hingeraten ist", warnt, dass man dem gestellten Thema ab hier oder da ganz entwandert sein wuerde.
Das Dumme an der Logik ist, dass man nicht gut und leicht wieder von einer auf diese Art gewonnenen Folgerung wieder aussteigen kann. Es ist, als schneide man mit Anwendung von Logik sogar viel zu viel vom Erkennenkoennen des Lebens weg, sodass man an der Uni zu Recht das kritisierende Wort "tot-beschrieben und abgeheftet" dafuer praegte.

Logik ist daher auch kein Monolith, sondern eine abstrahierende Form, ermittelte Daten oder Argumente miteinander zu verknuepfen, nur ein Werkzeug.
Es gibt allerdings parallel existente Beweis-Regeln, sprachlich bedingt. Aristoteles gewaehrt 4 solche Regeln, was man zu einem Beweis an einander reihen "darf", um irgendetwas als Denk-Gegenstand zu vereinzeln, um dann darueber zu reden, zu forschen und Sicheres zu wissen.
Hillel d.A. richtete 7 solche Grundregeln fuer die Pharisaeer-Schulen ein. Sieht man sich diese "7" genauer an, sind die von Aristoteles damit "kompatibel", doch Hillel fasst einiges zu ebenfalls haeufigen Komplexen zusammen. Einmal hab ich das noch untersucht fuer Alt-Chinas-Erkenntnis-Kunde parallel, und dann kam ich drauf, dass jede Sprache schon selber ihre "Logik"-Regeln austeilt und Leute sozusagen mit der Muttermilch einen leichteren oder schwereren Zugang zu unserer "Schulweisheit" haben.
Man konnte vor Jahren mit einem Vietnamesen z.B.nicht sicher abmachen, sich mit genau diesem "Am kommenden Freitag um 14:45 Uhr vor dem Sozial-Amt zu treffen, um dessen Mietbeihilfen als Asylbewerber zu beraten" - weil das Vietnamesische das nicht ausdruecken kann, etwas "zu tun, um zu..." und auch keine Zukunfts-und Vergangenheit-Form und keine Personal-Pronomina hatte. Krass gesagt: sie saeten im Fruehjahr, weil "man" zum Fruehjahrsfest saete, und eine Beziehung von diesem Tun zum Tun des spaeteren Erntens war sprachlich nicht vermittelbar. Es liessen sich interessanterweise in Vietnam keine Zwangsneurosen und Schizophrenien feststellen, dafuer verstaerkt Amok-Laeufe und Depressionen - nebenbei gesagt.

Religion als Glaubensbekenntnis ist damit verglichen ein Willensakt, der auf mehr als solcher sprach-gebundenen logischen Kenntnisnahme beruht.

mfG WiT :)
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RE: Vernunft als Prinzip des Glaubens? - von Lea - 13-03-2008, 07:53
RE: Vernunft als Prinzip des Glaubens? - von Lea - 14-03-2008, 07:50
RE: Vernunft als Prinzip des Glaubens? - von t.logemann - 14-03-2008, 18:32
RE: Vernunft als Prinzip des Glaubens? - von WiTaimre - 20-03-2008, 01:40
RE: Vernunft als Prinzip des Glaubens? - von Lea - 20-03-2008, 07:54

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