11-04-2008, 20:08
Gerhard schrieb:Guten Abend Thomas!
Ich denke, es ist gerade für Menschen schwierig, Selbstbewußtsein zu entwickeln, wenn sie Jahre arbeitslos sind, viele erfolglose Bewerbungen gemacht haben und möglicherweise dann in der Arbeitsgemeinschaft(ArGe) unter Umständen auf einen abgestumpften Sachbearbeiter treffen, der möglicherweise seine Kunden noch herablassend behandelt.
Selbstbewußtsein läßt sich nicht verordnen und ist möglicherweise nicht gerade verstärkt bei Kunden der Argen zu finden.
Gruß
Gerhard
Ich pick mir mal dein Posting raus, Gerhard, für ne Antwort.
Ihr habt vollkommen Recht. Als Hartz-IV-Empfänger hat man keinen Trieb mehr, sich noch ne Abfuhr zu holen. Besonders wenn man immer auf egogeile Vorgesetzte trifft.
Ich kann mich an einen 1-€uro-Jobber im örtlichen Verein erinnern, über den man sich lustig machte, weil er eben vom Herrgott keinen Topp-IQ mitbekommen hatte.
Zum kotzen ! :eusa_sick:
Andererseits beschäftigt die Firma meines Mannes einen Jungen als (jawoll, böse ausgebeuteten) Praktikanten. Mit super Aussicht auf einen Ausbildungsplatz. Der Junge kommt aus einem Alkoholikerhaushalt und musste von der Jugendhilfe zu Anfangs morgens vor der Arbeit aus dem Bett geholt werden, oder auch mal wegen blaumachens zur Rede gestellt werden.
Jetzt ist er gut dabei und wird auch die Lehrstelle bekommen.
Mein Fazit: Man muss als Hartz-IV-Empfänger viele Frösche küssen (wie ekelig) um darunter vielleicht mal einen nichtegogeilen Prinzen zu finden.
Aber ich weiß aus eigener Erfahrung dass man oft will, aber nicht kann.
Wenn mein Sohn wieder einen Rückfall in seiner chronischen Erkrankung erleidet, dann ists vobei mit Schule oder Job.
Wie aufbauend ist da erst eine evtl. Frühverrentung.
Jeder geht zu Grunde, der nur den anderen auf der Tasche liegt und selbst nichts erreichen kann, seine finanzielle Lage nicht verbessern kann.
Der von Anfang an keine Chance hat, sich auch nur auf den Weg zu machen um seine Träume zu verwirklichen. Vom Ankommen in seinem Traumziel ist hier garnicht die Rede.
Und, richtig, wer keine finanziellen Mittel für seine Zukunftspläne hat, wer nicht mal Geld für kleine Freuden hat, der erträumt sie sich im Suff, oder tritt gleich den Weg in die Ewigkeit an.
Ein Spruch meines Vaters lautet: „Betet, dass es so bleibt“.
Das kann man nur all den selbstverliebten ärmel-hoch wer-will-der-kann-auch Typen nachrufen, die sich über schwächere lustig machen und diese ausbeuten.
Ich wünschen ihnen keine chronische Krankheit, egal ob psychisch oder physisch, erleben zu müssen.
Aber viele werden doch die Verwandlung vom kraftstrotzenden Gehirnakrobaten zum sabbernden Wrack durchmachen müssen.

Lhiannon