19-04-2008, 18:20
Apokalyptik und Widerstand
Apokalyptische Texte sind eine kleine, ganz eigene Gattung von Texten innerhalb der Bibel. Im Alten Testament gehören dazu Daniel und Teile der Prophetenbücher wie Jesaja 24–27 und 33, Ezechiel 38–39, Joel 2–4, Sacharja 9–14, im Neuen Testament (mit Ausnahme der »kleinen Apokalypse« in Markus 13) nur die Offenbarung an Johannes.
All diese Texte entstanden in Zeiten religiös-politischer Bedrängnis und haben die Aufgabe, den Widerstand der glaubenden Menschen zu stützen. Um den Bedrohungen der Gegenwart ihr Gewicht zu nehmen, erzählen Apokalypsen Geschichte, indem sie einen Standpunkt in der Vergangenheit einnehmen und von dort aus die »Zukunft« erzählen. Wenn die Erzählung die Gegenwart mit ihren besonderen Gefährdungen erreicht, beginnt die eigentlich Vorhersage, die immer die gleiche Botschaft vermittelt: Wer dem Gott Israels vertraut, wird gerettet. Auch wenn das Neue Testament nur wenige apokalyptische Schriften aufweist, spielen Bilder und Begriffe aus den entsprechenden alttestamentlichen Texten dann eine wichtige Rolle (so stammt z.B. die Vorstellung vom »Menschensohn« ursprünglich aus Daniel).
Die apokalyptischen Schriften und ihre Botschaft:
Daniel
Verteidigung des Glaubens Israels gegen die Hellenisierung
Anlass: Entweihung des Tempels durch Antiochus IV. Epiphanes im Jahr 167 v. Chr. Untergang der Reiche Babylons, der Perser und der Griechen
Jesaja 24–27+33
Ermutigung der Vertriebenen im Exil – Untergang Babylons, Neuschaffung Israels
Ezechiel 38–39
Stärkung des Glaubens an eine neue Zukunft trotz aller Not eines geschlagenen Volkes Vernichtung von Gog und Magog als den großen Feinden des Gottesvolkes
Joel 2–4
Aufruf zur Besinnung in schwerer Not (Heuschreckenplage) – Der Tag des Herrn und die Ausgießung des Heiligen Geistes
Sacharja 9–14
Trost in Zeiten der Gefährdung des Glaubens durch die hellenistische Kultur – Der künftige Friedenskönig und sein Leiden; endgültige Rettung und Erneuerung Jerusalems
Offenbarung
Ermutigung der christlichen Zeugen in der Verfolgung durch das Römische Reich – Vernichtung der „Hure Babylon“ (Rom) und Sieg der Märtyrer
Und die kleine Apokalypse des Markus, Kap. 13.
Jetzt darfst du auch ein bischen googeln. Mutti hat Pause. *grins*
Viel Erfolg
Lhiannon
Apokalyptische Texte sind eine kleine, ganz eigene Gattung von Texten innerhalb der Bibel. Im Alten Testament gehören dazu Daniel und Teile der Prophetenbücher wie Jesaja 24–27 und 33, Ezechiel 38–39, Joel 2–4, Sacharja 9–14, im Neuen Testament (mit Ausnahme der »kleinen Apokalypse« in Markus 13) nur die Offenbarung an Johannes.
All diese Texte entstanden in Zeiten religiös-politischer Bedrängnis und haben die Aufgabe, den Widerstand der glaubenden Menschen zu stützen. Um den Bedrohungen der Gegenwart ihr Gewicht zu nehmen, erzählen Apokalypsen Geschichte, indem sie einen Standpunkt in der Vergangenheit einnehmen und von dort aus die »Zukunft« erzählen. Wenn die Erzählung die Gegenwart mit ihren besonderen Gefährdungen erreicht, beginnt die eigentlich Vorhersage, die immer die gleiche Botschaft vermittelt: Wer dem Gott Israels vertraut, wird gerettet. Auch wenn das Neue Testament nur wenige apokalyptische Schriften aufweist, spielen Bilder und Begriffe aus den entsprechenden alttestamentlichen Texten dann eine wichtige Rolle (so stammt z.B. die Vorstellung vom »Menschensohn« ursprünglich aus Daniel).
Die apokalyptischen Schriften und ihre Botschaft:
Daniel
Verteidigung des Glaubens Israels gegen die Hellenisierung
Anlass: Entweihung des Tempels durch Antiochus IV. Epiphanes im Jahr 167 v. Chr. Untergang der Reiche Babylons, der Perser und der Griechen
Jesaja 24–27+33
Ermutigung der Vertriebenen im Exil – Untergang Babylons, Neuschaffung Israels
Ezechiel 38–39
Stärkung des Glaubens an eine neue Zukunft trotz aller Not eines geschlagenen Volkes Vernichtung von Gog und Magog als den großen Feinden des Gottesvolkes
Joel 2–4
Aufruf zur Besinnung in schwerer Not (Heuschreckenplage) – Der Tag des Herrn und die Ausgießung des Heiligen Geistes
Sacharja 9–14
Trost in Zeiten der Gefährdung des Glaubens durch die hellenistische Kultur – Der künftige Friedenskönig und sein Leiden; endgültige Rettung und Erneuerung Jerusalems
Offenbarung
Ermutigung der christlichen Zeugen in der Verfolgung durch das Römische Reich – Vernichtung der „Hure Babylon“ (Rom) und Sieg der Märtyrer
Und die kleine Apokalypse des Markus, Kap. 13.
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Viel Erfolg
Lhiannon
