10-07-2008, 01:10
Epicharm schrieb:Das Paradoxon der Zeitlosigkeit GottesDie Überlegung enthält mindestens einen Denkfehler, der für die historische Vergangenheit verzeihlich ist:
v. Viktor Weichbold, Theologe, Philosoph und Arzt
...
Entweder ist Gott außerhalb der Zeit, dann kann er nichts tun.
Oder er tut etwas, dann ist er nicht außerhalb der Zeit. ...
Unsere Welt kann durch eine zeitlose Operatorengleichung beschrieben werden (Wheeler-de Witt-Gleichung), in dem jedes Subsystem einem Zeitablauf unterliegt. Mehr noch: In Singularitäten (Urknall, Schwarze Löcher) ist die Gravitation so groß, dass die Zeit stehen bleibt. Gleichwohl sorgen quantenphysikalische Fluktuationen dafür, dass etwas (Dramatisches) geschieht.
Die Zeitdimension ist also nur heute, 14 Mrd. Jahre nach den Anfängen eine überschaubar berechenbare Größe. Daraus kann man aber nicht schließen, dass dies immer so war und überall so ist.
Im Übrigen kann man sich Gott auch in Analogie zum Magnetismus vorstellen: Solange keine magnetischen Dipole vorhanden sind, existiert zwar der Magnetismus. Nachweisbar wird er aber erst, wenn Dipole vorhanden sind. So kann man sich Gott als eine "immer schon vorhandene Größe" vorstellen, die aber erst nach dem Schöpfungsakt manifest wird. Aus unserer Perspektive sieht das so aus, als hätte sich Gott im Augenblick der Schöpfung selbst geschaffen, weil es für uns ein Zuvor nicht gibt. (Einmal mehr mit der Warnvermerk: Ich glaube ...)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard