20-08-2008, 16:32
Hi, na da sagst Du es doch selber :)
- ist etwas davon etwa aus einer "virtuellen" Welt, nur weil die Autoritaet, in deren Namen dies die Gesetze, Verordnungen und Satzungen sind, von uns auf 1 gemeinsames Erleben "G0TT" am Sinai (als Start) bezogen wird, aber das gesamte Wir des Volkes Israel wird auch irdisch genug dafuer sorgen, dass es beachtet wird - es ist zum Teil aus Ereignis-Schilderungen ersichtlich hie und da ein Gebot erwaehnt, nach welchem unsere Vaeter sich richteten
- und teils in ganzen Katalogen, nicht aufregender als ein StGB: schau mal rein, 2.Buch Moses Kp.21-40, d.h.das halbe Bibel-Buch Exodus enthaelt da 70 Paragraphen eines Gesetzes-Codexes fuer Volk Israel, wovon andernorts in derselben Bibel auch offen erzaehlt wird, dass der Schwiegervater von Moses dies vorschlug, damit der beim Streit-Schlichten der riesigen wandernden Schar Leute mal durch eine feste Bussen-Verordnung (im Stil Hammurabis) etwas entlastet werden konnte - weitere Kataloge regeln dies und das, Bau-Vorschriften regeln die Gestaltung unseres Versammlungs-Heiligtums exakt in Mass und Material eingebettet in dieserlei Uebliches der Epoche und Region (also jedes Volk mit Landes-Grenzen hatte so einen Zentral-Ort zum Vollversammeln, Gesetze anhoeren, Singen der Vaeter-Chronik, Erzaehlen der spannendsten Krisen dieser Gemeinschaft, Fest-Reden zum Tage, eine Runde durch Verwandte und Bekannte Drehen, Spass-Haben, fein Essen ...
- so ein Treffen wurde auch fest abgemacht auf 3mal pro Jahr, alle 7 Jahre nochmal extra, das 50.Jahr besonders, und heisst auf Hebraeisch "regel" (Bein, Fuss, Wallfahrt, Klatsch-und-Tratsch)
- 1/10 der Ertraege aus Acker, Gaerten und Viehzucht ist der "Zehnt"
- 2 x in je 6Jahren Steuern, fuer Zentralen Kultusdienst (sprich Regierung)
- 2 x im je andern Jahr an die Armen-Fuersorge
- und 2 x im je 3.Jahr sollte es dem Buerger 7 Jahre lang diese 3 x jaehrl. Treffen finanzieren, samt Reise, Proviant, Unterkunft, Mieten...
- das 7.Jahr war steuerfrei, da baute man nicht Aecker an -
Also was ist an diesem so "ausserirdisch", von uns als Religion geliebt, weil es mal unser Staatsgebilde war, die Koeperschaft fundierte, und die Regeln umreisst, wie wir uns geben sollen, falls mal niemand anders uns regiert als wir uns selber, oder ist das "wahllos virtuell", nur weil wir "Realos" zu undankbar sind und den Vaetern unserer Gesetze kaum einmal einen Gedenktag goennen, geschweige denn dieses Wir als ein G*tt verehren (Geist, der "uns" ueberkam) das uns das Grundgesetz wieder ermoeglichte?
Was tut denn ein Jude am Sabbath seit Daniel im Babylon.Exil? Man trifft sich zu mindestens 10 und preist G0TT, weil man noch lebt, lernt dann weiter diese "613" Gesetze, gleich da wie sie im Zusammenhang stehn, freut sich ueber einander am Wir, und gibt sich 1 Tag der Arbeits-Erholung fuer Mensch und Haustier, mit 3x feste schon vorher gekochte Essen, diskutiert ueber Einzelheiten der Gebote, liest in Uebersetzungen diesen Abschnitt noch genauer nach, dankt G0TT, je pro Essen und Lernen und Festtag je vorher und nachher - besucht Kranke zu Fuss, heitert sie auf, schaut, ob sie was brauchen, laedt sich Arme und Einzelne und Fremde zum Essen dazu, meidet traurige Themen jeder Art und alles was Unlust erzeugt, lungert auch rum in der Sonne oder erfrischt sich am Ortsrand spazierend - kuppelt anlaesslich der Treffen junge Leute zum Heiraten, wenn machbar - es ist eine "bring-mit-was-Du-da-hast"-Party bei Unnserm G0TT und wir sind die Gaeste
- lediglich diese Rahmen-Bedingung kannst Du als etwas "fiktiver" auffassen - aber unsere "Religion" ist eben genau dieses zusammen alles - und nicht begrenzt sich "Religion" (Bindung) auf das tolle sture Behaupten, dass da 1 G0TT fuer uns sei ("ich sehe Wen, Den Du nicht siehst, aber wir"...)
- wir gehen davon aus und meinen auch, genug derart erlebt zu haben, kollektiv und individuell, dass ER, Der das anordnete, uns denn auch hilft, es durchzuziehn, und das ist "gut"
- waehrend "nebenan" die Muslime halt ihre entsprechenden Gebote im Buch Qur'an beisammen haben, sich 5 mal taeglich kurz oder lang Dank-betend treffen, davon 1 mal mit Nachbars etc etwas ausfuehrlicher und auch da wird aus dem Gesetzbuch gelesen und erlaeutert (Predigt), wie das Ding zu halten sei, mal dies mal das, und die Gemeinschaft haelt sich vertraut miteinander, es gibt auch so feste Grosstreff-Daten an nur 1 Ort der Welt (Mekka) und einige Feste im Jahr - der Kern ist auch hier das Gebot, wo und wie es da eingebettet steht in die Suren Mohammeds, wobei des Muslims Alltag (falls er danach fragt) schon wesentlich staerker als der Tag eines Juden durch-geregelt ist, und fuer Lern-Willige ist es ebenso "nach oben hin offen", noch ueber Hintergrund-Historie, Zeitgenossen, Lehren der Gefaehrten, grosse Gesetz-Ausleger weiterzuarbeiten.
Deren Gemeinde-Treff-Tag ist immer am Freitag, man folgt, gymnastisch besehen, dabei mehr Koerperhaltungs-Ritualen im Islam als im Judentum (weil vermutlich damals der Umgang mit den Stammes-Chefs schon aehnlich ritualisiert war wie ein Besuch beim Koenig), dafuer ist fuer das ungelehrte Gemeinde-Mitglied mehr an Lehr-Inhalten dran, pro Jahr. Wie gesagt, Inhalt der Lehre ist:
a) dass G0TT (ALLAH genannt) Sich meldete und ein Gebot gab,
b) und zwar (Hl.Texte) .... so formuliert
c) Dank, das nun fuer diese Gemeinschaft gesorgt ist
d) Bitte um Beistand jetzt und weiterhin
- das ist im Prinzip die "Religion" (Bindung) des Islam: "man fuegt sich"
Schaut man genauer hin, ist es bei Katholiken und Orthodoxen Kirchen gar nicht anders, nur mal wird dies oder jenes Element der Gemeindefeiern verstaerkt und das verdeckt vielleicht, dass auch die Lesungen Gebote nennen und erlaeutern, die den Alltag der Bruederlichkeit regeln, es tritt in den Lesungen in den Hintergrund, was im "AT" die Gesetz-Gebots-Listen der Israeliten betrifft, weil Christen eben in fertigen Staaten entstanden und deren Gesetz klaerte sowas ja schon, der Christ dankt, dass G0TT soviel Vernunft verteilt hat, dass Regierungen Abmachungen einrichten (Gesetze) - generell fuegt sich ein eintraechtiger Mitmensch (frommer Gerechter) in all sowas erstmal friedenswillig ein - also gibt es keine Empfehlungen oder Gebote Jesu, wie eine Kirche zu bauen sei oder ein Mensch sich anzuziehn habe oder wo die gesetzlich fuer den Codex relevanten Landesgrenzen dieser Gemeinschaft nun sein werden, er nennt das juedische Gesetz ok.
Es gibt aber bestimmte Dinge, die beruehren die Autoritaet des Wir, dem Christen folgen, darueber soll auf keinen Fall ein Irrtum entstehen: Dieser G0TT, den schon die Juden ehren - siehe AT - steht am hoechsten. Jeder Staat, der Gesetze rausgibt, die bestimmte Eck-Punkte (10 Gebote) nicht zulassen, wird in nur diesem Punkt nichts zu befehlen haben (St.Paulus nennt Mord, Ehebruch, Anbeten fremder Hoheiten durch Essen ritueller Ekligkeiten (damals gab's z.B.zur Olympiade diesem *Zeus zuliebe ein vor aller Augen ersticktes Schwein zu essen, und z.B.Julius Caesar war schon mit 17J so ein Priester) - ich finde auch, das muss nicht sein
Gehst Du nachsehn im Buddhismus, im Hinduismus, bei den Maya oder bei Pygmaen im Dschungel - alles was man "Religion" nennen kann, ordnet gebotsweise das Miteinander der Gemeinschaft und ihr Verhaeltnis zu den anderen Leuten - ganz wie Ekkehard sagt, StGB, BGB und wie die alle heissen, sind nicht qualitativ realistischere Text-Sammlungen, sie trennen das lediglich ab von der Entstehungsgeschichte, stuelpen drueber die Staats-Hoheit der Regierung, die dies erliess und einzuklagen ermoeglichen will, Buerger lesen es (und auch das Grundgesetz) meistens niemals im Leben, koennen es aber kaufen, man sagt nicht Danke (warum eigentlich nicht?) - aber noch beruft sich unser deutsches Gesetz auch auf Unsern G0TT zuoberst, wenn auch nur knapp als 1 Teilsatz formuliert.
Es entsteht aber Verwirrung darueber, was Religion eigentlich sei, wenn man sich halb tot quatscht darueber, ob die Gesetzes-Hoheit namens G0TT oder G*tter so oder so, besser der oder der, oder ein "gar nicht moeglich"-Wer sei. Vielleicht musste man dieses mal deutlicher sagen, mir ist oft nicht klar, was da andern nicht aufgefallen ist.
Also noch zum Zusammenhang "Seele", "G0tt" und Juristerei:
StGB oder BGB richten sich an "was" in Menschen, nicht an Hund, Floh, Katze oder Wellensittich. Fasst man zusammen, was da ausser dem bio-logischen Leib-Sozial-Gesamt ist, nennt man es "Seele"
und wendet sich darin an den Adressaten, die "Natuerliche Person" -
Gesetz kann sich auch an eine Koerperschaft wenden: "Juristische Person"
- und das besagt: das sind Rechts-Parteien, die koennen Klaeger, Beklagter sein, Richter kann auch eine Juristische Person sein (Schwurgericht, Schoeffengericht...)
- und Anwalt oder Zeuge kann nur eine Natuerliche Person sein. Leuchtet es ein, dass kein Pferd Anwalt sein kann und kein Regenwurm Zeuge? Das, was die von mir und Dir in dieser Hinsicht unterscheidet, nennt der Gesetzgeber eine "vernunft-begabte Seele" - also wer tot ist, geht auch nicht, klar, aber das Gesetz zielt ab auf Vernunft, die sich auch aeussern kann, um etwas bestimmt mitzuteilen
- es gab also Zeiten, wo das Gesetz diese Partei-Faehigkeit Gehoerlosen, Stummen, Minderbegabten und alt-Senilen absprach, auch den Kindern erst ab einem bestimmten Alter gestaffelt zugestand (Geschaefts-Faehigkeit, Heirats-Faehigkeit, Volljaehrigkeit, Wahlrecht, Haftungs-Pflichten fuer Schaeden)
- und das wechselt halt je nach Zeit und Ort und Regierungs-System.
Es gibt also in der Staats-Philosophie auch die Voraussetzung einer Seelen-Lehre - im Mittelalter gab es auch Situationen, wo ueber ein Tier Gericht gehalten wurde, etwa ein stoessiger Ochs, ein wildgewordenes Schwein oder ein "unheimlicher" Hahn, und als der Staat selber durch Folter erpresste Gestaendnisse geradezu verlangte (NACH dem Mittelalter, ab 1502), und voll auf Hexenwahn abfuhr, weil die so Gepeinigten auch noch "irgendwie" plausibel machen mussten, wieso sie etwas getan haetten, oder wie ueberhaupt, wenn sie etwa garantiert nichtmal da anwesend waren, wofuer sie verklagt wurden, da "verbockte" diesen geistigen Rueckfall auf heidnische Irrtuemer immerhin die saekulare Staatsgewalt mit ihren akademischen Juristen, und nicht eine Religion - auch da kam nochmal ab und zu ein Tier zur Anklage vor die Schranken, es hatte ja sowieso jede Partei einen Fuersprech (Anwalt) und sagte nicht unbedingt selbst was dazu. Da wurde implizit eine schuldfaehige tierische Seele vorausgesetzt, weil ueber es als Beklagtem ein Urteil erlassen werden musste, doch insofern eingeschraenkt dadurch, dass man vermutete, eine Natuerliche Person der Kategorie Daemonen habe sich das Tier zunutze gemacht ("der Teufel ist in dies alte Huhn gefahren, es kraehte auf einmal...") - also den Daemon sollte das treffen, dessen Schicksal man als mit dem Leben des Tieres fest verknuepft vermutete (dachte also nicht, dass der schlaue Daemon etwa denn abgehauen waere und liesse das Huhn so im Stich)
@Keiner,
fuer Deine Begriffe sind Juristen die Realen und Religioese die willkuerlichen, virtuellen, die da irgendwelchen Dunst absondern und sagen: unser G*tt will das so, basta. Vielleicht hast Du von Schlicht-Missionierern so einen Eindruck bekommen?
:jesus:Juristen (Gesetz-Spezialisten)
sind eine Kategorie der Philosophen (die ermitteln, ob es etwas gibt, was und wie es ist und erstellen Beweise - das tut Grammatik auch)
- und diese sind eine Kategorie der antiken Schreiber-Kaste, und diese archivierte, tradierte und redigierte (ohne selbst Partei zu nehmen) die Geschichte des jeweiligen Reiches und deren Gesetze, heraldische Kennzeichen, spezielles Wissen, etc.
In unseren "Hl.Schriften" hast Du vor Dir ein Stadium, wo man das Aufschreiben-Koennen unsichtbarer Sachverhalte fuer derartig wunderbar hielt (was es auch ist !), dass es z.B.im Alten Aegypten zur Zeit als Moses lebte, für das Begehrenswerteste auf Erden ansah, als Schreiber ein Edikt verfasst zu haben, das leben wuerde, nachdem man selber schon tot und im Sternen-Reich ist - der freute sich auf den Moment, dass auf Erden jemand dies sein Edikt herabnaehme (etwa vom Helm einer Statue) und hoerbar laese - es waere dann er, der Schreiber, dessen Leben hier nochmal lebte und dieses sprach.
Der Text gehoerte seinem Schreiber zu, dem, der die Worte formulierte, auch unbegrenzt lange nach diesem Leben. Solche Macht lag einem Schriftstueck inne. Irdische, *g* sehr fuehlbar reale: Enthielt so ein Text etwa die Auskunft, wem diese Staette der Statue zugehoerte, stand dahinter diese ganze Koerperschaft mit all ihren guten Worten, Vorzuegen und - Kriegern, wenn moeglich. Kein Freund der Koerperschaft haette diese Staette beklaut oder beschaedigt - ihr Feind aber gewiss gern... doch das Edikt gab auch dem eine Auskunft, was demjenigen droht, der hier Schaden anrichtet - dann konnte man immer noch waehlen, ob man lieber etwas Anderes tut.
Emblem der Schreiber war der Ibis auf der Vogelstange, der "so guckt", als Verein *Djehuti (Thot) aufrufbar, die Dienst-Maske (Beamten-Anonymitaet) hat also einen langen Schnabel. Diese genossen Immunitaet und Schutz wie moderne Journalisten immer noch - sie sollten sich dafuer aber auch selber partei-neutral halten.
Diese Wunschtraeume der aegyptischen Schreiber sind doch Ergebnisse langer und sorgfaeltiger juristischer Beobachtungen gewesen, und man weiss vom Nil-Land, dass schon lange vor dem Alten Reich dort Kaufleute und Koenige amtierten und munterer Wander-und Handels-Verkehr lief. Die brauchen beide eine Ordnung und Juristen, Streit-Schlichter, Denker und Beobachter.
Es ist doch so: Hat jemand sich was vorstellt, und etwa ein eignes Boot zu verkaufen, stellt er sich vor, fuer wieviel er zufrieden waere - der Kaeufer ebenso. Das deckt sich nicht immer, ausserdem gibt es Leute, die sich irren oder Werte uebertreiben. Bei Tauschhandel sind die Gegenstaende "gleich" (tausche Schlachtschaf gegen 2 Laemmer) oder "ungleich" (gebe Schlachtschaf fuer guten Kochkessel) - Letzeres kennen manche Voelker sogar gar nicht! - Handel ist lebenswichtig, daher heilig, dass man es darf, aber randvoll mit Streit-Moeglichkeiten behaftet. Vielleicht ist Handel gar die Ursache saemtlicher Geistes-und Natur-Wissenschaften - und zugleich stiftet die Notwendigkeit des Hanndels immer wieder Frieden.
Handel braucht Definitionen, ueber die man einiger Ansicht ist: ab wann ist etwas das Eigentum von jemandem? - wer kann Eigentum gueltig erwerben, wie und fuer wen mit? - kann ein Tausch rueckgaengig gemacht werden? - wieviel "Schwund" ist normal durch Transport und Aufbewahrung (Getreide wird durch Trocknen leichter und kleiner, Wein und Wasser verschwinden in der Wand eines Tonkrugs) - und ist der Erwerb inclusive der Schwundrate gemeint oder ohne diese? etc - tausend Streit-Gelegenheiten, die der Naive nicht kennt
- also braucht Handel den Denker, Definierer, Beweis-Untersucher und den, der sich was merkt
Es ist keineswegs so, dass man da willkuerlich sagen kann, etwas sei nunmal "so" (andernfalls kriegste einen auf Schnautze...) - denn garantiert verletzt sowas das Rechtsgefuehl, nach und nach stimmen andere zu und nachher kann es ganz und gar peinsam ausgehn fuer den zu Schlauen. Das ist bis heute im Prinzip so geblieben.
Wo einer wie "Keiner" nix wie Religion vermutet, gibt es den Markt-Richter-Job. Juden in der Verbannung kamen oft gut zurecht, weil sie ausgebildet waren, zu denken, zu beobachten, sich viel zu merken - und, um nur 1 Punkt hier noch anzureissen, es ist nicht selten, dass eine Partei einer Abmachung zwecks Handel etwa eine Ware nicht mehr hat, die sie aufbewahren wollte, etwa: da kam ein Loewe und frass oben erwaehntes Schaf schon auf, waehrend der neue Kochkessel bereits herangekarrt wurde. Selbiger Loewe haette genausogut (und "anstandshalber" im Sinne des Kessel-Erwerbers) etwas spaeter zuschlagen koennen, waehrend der Erwerber des Schafs es schon mit sich fuehrte - dann waere es dessen Pech - Kessel weg, Gegenwert kaputt und futsch. Man nennt so etwas Hoehere Gewalt, soweit der "Leu" nicht grad das Haustier eines notorischen Kessel-Erwerbers war, der das immer so arrangiert. Die beiden Parteien koennen abgemacht haben, dass der Tausch ab Handschlag und Winkuf (Glas Wein drauf getrunken), auch in Abwesenheit jenes Schafes vollendet sei, weil der mit dem Kessel es schon gestern gesehn hatte. Nun muss der Schaf-Vorbesitzer das mit dem Loewen beweisen - es koennte doch sein, er hat es versteckt und "kauft" noch 3 Kessel mit demselben Schaf ein. Wenn der Loewe direkt am Hause gespeist hat und man ergatterte noch grad 1 Vorderlauf vom Schaf mit guten Nagespuren dran, mag das ein Beweis sein. Hat der Loewe das arme Tier aber erst ins tiefe Gebuesch gejagt und nichts hinterlassen, wann und wo er denn speiste, hat man keinen Beweis, hoechstens einen Zeugen, der die Tiere grad noch sah. Nun ja, manche glauben, was gesehn zu haben, fragt man sie mehrmals gezielt.
Der Marktrichter hoert sich das an und kann es nun abkuerzen indem die eine von beiden Parteien oder der Zeuge einen Eid drauf ablegt.
Das ist religioes etwas Altes und Wichtiges.
Eid braucht eine "Hoheit" und kann verschieden formuliert werden.
Das Formular kann lauten: So wahr wie ... dies - so wahr ... das" - oder: beim Bart meines Grossvaters - also man schwoert dies nicht absolut, sondern im Vergleich zu etwas, was andere nachpruefen gehn koennen, und existiert dies, soll das andere auch fuer wahr akzeptiert werden.
Oder: So wahr mir G*tt helfe - innerirdisch kann das heissen: bezweifle dies und meine Jungs verhauen deine Jungs, denn die vertraun auf jedes meiner Worte, dass ich einer bin, der niemals irrt oder luegt
- ueber-irdisch kann es heissen, dass G0TT vieleicht einen Zufallswanderer kurz mal rechts abbiegen liess und der traf besagten Loewen am Schaf an, kam zum Haus oder Markt, und erzaehlt, eilt zum Marktrichter und gibt es kund: die Sache mit dem Loewen stimmte, ich sah es selbst" - und rettet den Mann, dem man dem Loewen nicht glauben wollte, weil das dies Jahr schon der 3.waere, vor einer vielleicht heftigen Strafe, wie sie auf Luegen stand.
Meiner Meinung ist im Beginn der Bibel mitgeteilt worden, wie frueh schon es begann, dass man DEN NAMEN G0TTES "aufrief" (Den Volk Israel nicht mehr ausspricht) und das hiesse: zwecks Schwur und Eid-Ablegung. Das waere naemlich eine erstklassige Gelegenheit, als HERR der Dinge sachte vertraut mit bestimmten Menschen zu werden, also wenn sie schon pflegten, bei diesem oder jenem Namen zu schwoeren unnd dieser eben fiel angenehm auf, weil dann so nachtraegliche Erweise wie das mit dem Zufalls-Wanderer haeufig auftragen - oder gar immer - ein Jude lernt es ganz intensiv, und es ist im 10-Gebot: nicht ueberfluessig, zum Scherz oder bei jedem Klacks Den Hl.NAMEN aufzurufen.
Einmal suchte ich aus der Bibel alle Stellen raus, wo auch G0TT etwas schwoert - interessante Sache, bei welchem Anlass und bei "wie wahr was" etwas eintreffe, im AT.
Im NT erlaeutert Jesus dann an ein paar Beispielen, warum es besser sei, Vertrauen so zu erwerben, dass ein einfaches Ja oder Nein reicht und geglaubt wird.
Juedische alte Erzaehlungen befassen sich auch damit, moeglichst alle Schwuere im Alltag zu unterlassen, fuer den Fall dass man sich schwer geirrt hat, denn "man ruft damit etwas herab und es trifft wen".
Als ich dann die Idee bekam, aehnlich auch im Qur'an nachzusehn, war ich ja auf die Formel trainiert "bei ...." - und verblüfft, in welcher Menge Suren solche Eid-Formeln behandeln.
Stellte man diese zusammen und sah nach, so bespricht die Sure an der Stelle, ob es sinnvoll, sinnlos oder zynisch waere, etwas so formuliert zu schwoeren. Das ist, wenn juristisch, sehr knapp formuliert, aber durch sich-Vorstellen, um was es alternativ ginge, falls das Beeidete wahr oder nicht wahr waere, kommt man selbst drauf, ob das Sinn macht und sich also zu Bekraeftigen einer Wahrhaftigkeit eignet. *g* da gefiel mir der Qur'an gleich viel besser und ich konnte mir Situationen vorstellen, in denen der Kaufmann Mohammed gebeten wiorden war, Marktrichter zu sein und auf diese Art theologisch gelehrt wurde.
Man lernt ja am besten, wenn man sich die Frage stellt und die Alternativen durchdenkt.
Profanes Beispiel: "Bei der Rosenbluete auf dem Gipfel der Zugspitze" - also das Alpengluehen im Morgen-oder Abendrot kann einen Schnee-bedeckten Gipfel ja wunderschoen faerben und das nennt man "Rosen-Bluehen" - nicht etwa muss da im Schnee eine wirkliche Rosen-Pflanze gedeihen, wohl aber - was ich auch nicht nachgeprueft habe, also nicht weiss, kann es sein, dass dieser Gipfel dies Phaenomen hat oder nicht hat. Also wer es wissen will, erkundige sich oder fahre hin und stelle fest, ob es das gibt. Dann entscheidet das, was mit dem geschehn soll, der damit einen Sachverhalt auf dem Markt beeidete.
Zur Moral dieses Schwoerenden ist daher auch was auszusagen moeglich: falls er weiss, dass es das gibt, oki, aber bedenkt man, ob es vom Standort dieses Marktplatzes ein hoher Aufwand waere, dieses nachzupruefen, gewinnt bzw.verliert er in Sicherheits-Verwahrung er ziemlich viel Zeit. Das ist schon fraglich ok. - Es liegt auch schon ein Risiko fuer ihn drin, denn es koennte passieren, dass der Bote dahinflitzt und man es dort abstreitet oder nicht "Rosen-Bluete" nennt. Dann kriegt er die Strafe, obwohl es stimmte, dass es das gibt, also er waere ein Spieler, fraglich ok, aber nichts gegen zu machen. - Wusste er definitiv, dass es das dort weder gibt noch so bezeichnet wuerde, weil jene Leute noch gar keine Rosen kannten, wollte er nur Zeit rausschinden, also er war ein Luegner: nicht ok.
Also nochmal zusammenfassend: aus meiner und unserer Sicht vieler hat unsere Religion mit Realitaeten weitaus mehr Genaues zu tun als das Leben der nicht-religioesen Leute. Das ist schon in diesem Leben echt viel wert. Kein Schaden, wenn wir darueber hinaus auch an G0TTES Dasein glauben und auch auf nach diesem Leben noch mit etwas Vorfreude setzen.
mfG WiT :)
Zitat:Keiner: Jura und Soziologie sind Wissenschaften, die an die reale Welt gebunden sind.Hab ich es nicht oft genug und hie und da mehrfach gesagt, dass z.B.Die Thorah (jued.Bibel 5 Buecher Moses) und der Qur'an ausdruecklich Gesetzbuecher sind, Unterlagen fuer eine ganz normale Rechtsprechung, ist das in "10 Worten" sich einleitende "morde nicht (töte nicht Menschen ohne zuvorigen Rechtsspruch)", "Stiehl nicht" zu etwas wie ganzen Katalogen aus "Wer einem andern 1 Schaf stiehlt, soll das Schaf ersetzen / zurueckgeben plus 4 Schafe dazu" - "Wer einen Ort militaerisch belagert, darf nicht dessen Fruchtbaeume umhauen" oder "Wenn Ihr einen Altar aufbaut, nehmt unbehauene Steine, es sollen auch keine Stufen hinauffuehren..." - "Wer auf im Dunklen einen Einbrecher prallt darf ihn in dieser Situation erschlagen (ohne vorher einen Rechtsspruch einzuholen, ist das dann doch nicht "Mord")" - "Braucht dein Bruder etwas, leih es ihm ohne Zins-Aufschlag bei der Rueckgaben, leiht sich ein Fremder etwas, darfst Du Sicherheiten und Zinsen verlangen" - "Das Priester -Personal am Heiligtum darf dasunddas essen von folgenden Opfern ... von anderen nicht - und wenn sie essen, dann daundda ... ihre Frauen ebenfalls ... wer zu Altardiensten untauglich oder unpaesslich ist, soll aber mit essen duerfen" - "wer eine Grube graebt muss sie abdecken, sodass kein Mensch oder Tier hineinfaellt" - "Findet man im Weinkrug eine ertrunkene Maus, ist der ganze Wein untauglich und muss entsorgt werden, liegt eine Fliege in der Suppe, muss sie sorgfaeltig entfernt werden, andernfalls darf niemand schon von dieser Suppe essen"
- ist etwas davon etwa aus einer "virtuellen" Welt, nur weil die Autoritaet, in deren Namen dies die Gesetze, Verordnungen und Satzungen sind, von uns auf 1 gemeinsames Erleben "G0TT" am Sinai (als Start) bezogen wird, aber das gesamte Wir des Volkes Israel wird auch irdisch genug dafuer sorgen, dass es beachtet wird - es ist zum Teil aus Ereignis-Schilderungen ersichtlich hie und da ein Gebot erwaehnt, nach welchem unsere Vaeter sich richteten
- und teils in ganzen Katalogen, nicht aufregender als ein StGB: schau mal rein, 2.Buch Moses Kp.21-40, d.h.das halbe Bibel-Buch Exodus enthaelt da 70 Paragraphen eines Gesetzes-Codexes fuer Volk Israel, wovon andernorts in derselben Bibel auch offen erzaehlt wird, dass der Schwiegervater von Moses dies vorschlug, damit der beim Streit-Schlichten der riesigen wandernden Schar Leute mal durch eine feste Bussen-Verordnung (im Stil Hammurabis) etwas entlastet werden konnte - weitere Kataloge regeln dies und das, Bau-Vorschriften regeln die Gestaltung unseres Versammlungs-Heiligtums exakt in Mass und Material eingebettet in dieserlei Uebliches der Epoche und Region (also jedes Volk mit Landes-Grenzen hatte so einen Zentral-Ort zum Vollversammeln, Gesetze anhoeren, Singen der Vaeter-Chronik, Erzaehlen der spannendsten Krisen dieser Gemeinschaft, Fest-Reden zum Tage, eine Runde durch Verwandte und Bekannte Drehen, Spass-Haben, fein Essen ...
- so ein Treffen wurde auch fest abgemacht auf 3mal pro Jahr, alle 7 Jahre nochmal extra, das 50.Jahr besonders, und heisst auf Hebraeisch "regel" (Bein, Fuss, Wallfahrt, Klatsch-und-Tratsch)
- 1/10 der Ertraege aus Acker, Gaerten und Viehzucht ist der "Zehnt"
- 2 x in je 6Jahren Steuern, fuer Zentralen Kultusdienst (sprich Regierung)
- 2 x im je andern Jahr an die Armen-Fuersorge
- und 2 x im je 3.Jahr sollte es dem Buerger 7 Jahre lang diese 3 x jaehrl. Treffen finanzieren, samt Reise, Proviant, Unterkunft, Mieten...
- das 7.Jahr war steuerfrei, da baute man nicht Aecker an -
Also was ist an diesem so "ausserirdisch", von uns als Religion geliebt, weil es mal unser Staatsgebilde war, die Koeperschaft fundierte, und die Regeln umreisst, wie wir uns geben sollen, falls mal niemand anders uns regiert als wir uns selber, oder ist das "wahllos virtuell", nur weil wir "Realos" zu undankbar sind und den Vaetern unserer Gesetze kaum einmal einen Gedenktag goennen, geschweige denn dieses Wir als ein G*tt verehren (Geist, der "uns" ueberkam) das uns das Grundgesetz wieder ermoeglichte?
Was tut denn ein Jude am Sabbath seit Daniel im Babylon.Exil? Man trifft sich zu mindestens 10 und preist G0TT, weil man noch lebt, lernt dann weiter diese "613" Gesetze, gleich da wie sie im Zusammenhang stehn, freut sich ueber einander am Wir, und gibt sich 1 Tag der Arbeits-Erholung fuer Mensch und Haustier, mit 3x feste schon vorher gekochte Essen, diskutiert ueber Einzelheiten der Gebote, liest in Uebersetzungen diesen Abschnitt noch genauer nach, dankt G0TT, je pro Essen und Lernen und Festtag je vorher und nachher - besucht Kranke zu Fuss, heitert sie auf, schaut, ob sie was brauchen, laedt sich Arme und Einzelne und Fremde zum Essen dazu, meidet traurige Themen jeder Art und alles was Unlust erzeugt, lungert auch rum in der Sonne oder erfrischt sich am Ortsrand spazierend - kuppelt anlaesslich der Treffen junge Leute zum Heiraten, wenn machbar - es ist eine "bring-mit-was-Du-da-hast"-Party bei Unnserm G0TT und wir sind die Gaeste
- lediglich diese Rahmen-Bedingung kannst Du als etwas "fiktiver" auffassen - aber unsere "Religion" ist eben genau dieses zusammen alles - und nicht begrenzt sich "Religion" (Bindung) auf das tolle sture Behaupten, dass da 1 G0TT fuer uns sei ("ich sehe Wen, Den Du nicht siehst, aber wir"...)
- wir gehen davon aus und meinen auch, genug derart erlebt zu haben, kollektiv und individuell, dass ER, Der das anordnete, uns denn auch hilft, es durchzuziehn, und das ist "gut"
- waehrend "nebenan" die Muslime halt ihre entsprechenden Gebote im Buch Qur'an beisammen haben, sich 5 mal taeglich kurz oder lang Dank-betend treffen, davon 1 mal mit Nachbars etc etwas ausfuehrlicher und auch da wird aus dem Gesetzbuch gelesen und erlaeutert (Predigt), wie das Ding zu halten sei, mal dies mal das, und die Gemeinschaft haelt sich vertraut miteinander, es gibt auch so feste Grosstreff-Daten an nur 1 Ort der Welt (Mekka) und einige Feste im Jahr - der Kern ist auch hier das Gebot, wo und wie es da eingebettet steht in die Suren Mohammeds, wobei des Muslims Alltag (falls er danach fragt) schon wesentlich staerker als der Tag eines Juden durch-geregelt ist, und fuer Lern-Willige ist es ebenso "nach oben hin offen", noch ueber Hintergrund-Historie, Zeitgenossen, Lehren der Gefaehrten, grosse Gesetz-Ausleger weiterzuarbeiten.
Deren Gemeinde-Treff-Tag ist immer am Freitag, man folgt, gymnastisch besehen, dabei mehr Koerperhaltungs-Ritualen im Islam als im Judentum (weil vermutlich damals der Umgang mit den Stammes-Chefs schon aehnlich ritualisiert war wie ein Besuch beim Koenig), dafuer ist fuer das ungelehrte Gemeinde-Mitglied mehr an Lehr-Inhalten dran, pro Jahr. Wie gesagt, Inhalt der Lehre ist:
a) dass G0TT (ALLAH genannt) Sich meldete und ein Gebot gab,
b) und zwar (Hl.Texte) .... so formuliert
c) Dank, das nun fuer diese Gemeinschaft gesorgt ist
d) Bitte um Beistand jetzt und weiterhin
- das ist im Prinzip die "Religion" (Bindung) des Islam: "man fuegt sich"
Schaut man genauer hin, ist es bei Katholiken und Orthodoxen Kirchen gar nicht anders, nur mal wird dies oder jenes Element der Gemeindefeiern verstaerkt und das verdeckt vielleicht, dass auch die Lesungen Gebote nennen und erlaeutern, die den Alltag der Bruederlichkeit regeln, es tritt in den Lesungen in den Hintergrund, was im "AT" die Gesetz-Gebots-Listen der Israeliten betrifft, weil Christen eben in fertigen Staaten entstanden und deren Gesetz klaerte sowas ja schon, der Christ dankt, dass G0TT soviel Vernunft verteilt hat, dass Regierungen Abmachungen einrichten (Gesetze) - generell fuegt sich ein eintraechtiger Mitmensch (frommer Gerechter) in all sowas erstmal friedenswillig ein - also gibt es keine Empfehlungen oder Gebote Jesu, wie eine Kirche zu bauen sei oder ein Mensch sich anzuziehn habe oder wo die gesetzlich fuer den Codex relevanten Landesgrenzen dieser Gemeinschaft nun sein werden, er nennt das juedische Gesetz ok.
Es gibt aber bestimmte Dinge, die beruehren die Autoritaet des Wir, dem Christen folgen, darueber soll auf keinen Fall ein Irrtum entstehen: Dieser G0TT, den schon die Juden ehren - siehe AT - steht am hoechsten. Jeder Staat, der Gesetze rausgibt, die bestimmte Eck-Punkte (10 Gebote) nicht zulassen, wird in nur diesem Punkt nichts zu befehlen haben (St.Paulus nennt Mord, Ehebruch, Anbeten fremder Hoheiten durch Essen ritueller Ekligkeiten (damals gab's z.B.zur Olympiade diesem *Zeus zuliebe ein vor aller Augen ersticktes Schwein zu essen, und z.B.Julius Caesar war schon mit 17J so ein Priester) - ich finde auch, das muss nicht sein
Gehst Du nachsehn im Buddhismus, im Hinduismus, bei den Maya oder bei Pygmaen im Dschungel - alles was man "Religion" nennen kann, ordnet gebotsweise das Miteinander der Gemeinschaft und ihr Verhaeltnis zu den anderen Leuten - ganz wie Ekkehard sagt, StGB, BGB und wie die alle heissen, sind nicht qualitativ realistischere Text-Sammlungen, sie trennen das lediglich ab von der Entstehungsgeschichte, stuelpen drueber die Staats-Hoheit der Regierung, die dies erliess und einzuklagen ermoeglichen will, Buerger lesen es (und auch das Grundgesetz) meistens niemals im Leben, koennen es aber kaufen, man sagt nicht Danke (warum eigentlich nicht?) - aber noch beruft sich unser deutsches Gesetz auch auf Unsern G0TT zuoberst, wenn auch nur knapp als 1 Teilsatz formuliert.
Es entsteht aber Verwirrung darueber, was Religion eigentlich sei, wenn man sich halb tot quatscht darueber, ob die Gesetzes-Hoheit namens G0TT oder G*tter so oder so, besser der oder der, oder ein "gar nicht moeglich"-Wer sei. Vielleicht musste man dieses mal deutlicher sagen, mir ist oft nicht klar, was da andern nicht aufgefallen ist.
Also noch zum Zusammenhang "Seele", "G0tt" und Juristerei:
StGB oder BGB richten sich an "was" in Menschen, nicht an Hund, Floh, Katze oder Wellensittich. Fasst man zusammen, was da ausser dem bio-logischen Leib-Sozial-Gesamt ist, nennt man es "Seele"
und wendet sich darin an den Adressaten, die "Natuerliche Person" -
Gesetz kann sich auch an eine Koerperschaft wenden: "Juristische Person"
- und das besagt: das sind Rechts-Parteien, die koennen Klaeger, Beklagter sein, Richter kann auch eine Juristische Person sein (Schwurgericht, Schoeffengericht...)
- und Anwalt oder Zeuge kann nur eine Natuerliche Person sein. Leuchtet es ein, dass kein Pferd Anwalt sein kann und kein Regenwurm Zeuge? Das, was die von mir und Dir in dieser Hinsicht unterscheidet, nennt der Gesetzgeber eine "vernunft-begabte Seele" - also wer tot ist, geht auch nicht, klar, aber das Gesetz zielt ab auf Vernunft, die sich auch aeussern kann, um etwas bestimmt mitzuteilen
- es gab also Zeiten, wo das Gesetz diese Partei-Faehigkeit Gehoerlosen, Stummen, Minderbegabten und alt-Senilen absprach, auch den Kindern erst ab einem bestimmten Alter gestaffelt zugestand (Geschaefts-Faehigkeit, Heirats-Faehigkeit, Volljaehrigkeit, Wahlrecht, Haftungs-Pflichten fuer Schaeden)
- und das wechselt halt je nach Zeit und Ort und Regierungs-System.
Es gibt also in der Staats-Philosophie auch die Voraussetzung einer Seelen-Lehre - im Mittelalter gab es auch Situationen, wo ueber ein Tier Gericht gehalten wurde, etwa ein stoessiger Ochs, ein wildgewordenes Schwein oder ein "unheimlicher" Hahn, und als der Staat selber durch Folter erpresste Gestaendnisse geradezu verlangte (NACH dem Mittelalter, ab 1502), und voll auf Hexenwahn abfuhr, weil die so Gepeinigten auch noch "irgendwie" plausibel machen mussten, wieso sie etwas getan haetten, oder wie ueberhaupt, wenn sie etwa garantiert nichtmal da anwesend waren, wofuer sie verklagt wurden, da "verbockte" diesen geistigen Rueckfall auf heidnische Irrtuemer immerhin die saekulare Staatsgewalt mit ihren akademischen Juristen, und nicht eine Religion - auch da kam nochmal ab und zu ein Tier zur Anklage vor die Schranken, es hatte ja sowieso jede Partei einen Fuersprech (Anwalt) und sagte nicht unbedingt selbst was dazu. Da wurde implizit eine schuldfaehige tierische Seele vorausgesetzt, weil ueber es als Beklagtem ein Urteil erlassen werden musste, doch insofern eingeschraenkt dadurch, dass man vermutete, eine Natuerliche Person der Kategorie Daemonen habe sich das Tier zunutze gemacht ("der Teufel ist in dies alte Huhn gefahren, es kraehte auf einmal...") - also den Daemon sollte das treffen, dessen Schicksal man als mit dem Leben des Tieres fest verknuepft vermutete (dachte also nicht, dass der schlaue Daemon etwa denn abgehauen waere und liesse das Huhn so im Stich)
@Keiner,
fuer Deine Begriffe sind Juristen die Realen und Religioese die willkuerlichen, virtuellen, die da irgendwelchen Dunst absondern und sagen: unser G*tt will das so, basta. Vielleicht hast Du von Schlicht-Missionierern so einen Eindruck bekommen?
:jesus:Juristen (Gesetz-Spezialisten)
sind eine Kategorie der Philosophen (die ermitteln, ob es etwas gibt, was und wie es ist und erstellen Beweise - das tut Grammatik auch)
- und diese sind eine Kategorie der antiken Schreiber-Kaste, und diese archivierte, tradierte und redigierte (ohne selbst Partei zu nehmen) die Geschichte des jeweiligen Reiches und deren Gesetze, heraldische Kennzeichen, spezielles Wissen, etc.
In unseren "Hl.Schriften" hast Du vor Dir ein Stadium, wo man das Aufschreiben-Koennen unsichtbarer Sachverhalte fuer derartig wunderbar hielt (was es auch ist !), dass es z.B.im Alten Aegypten zur Zeit als Moses lebte, für das Begehrenswerteste auf Erden ansah, als Schreiber ein Edikt verfasst zu haben, das leben wuerde, nachdem man selber schon tot und im Sternen-Reich ist - der freute sich auf den Moment, dass auf Erden jemand dies sein Edikt herabnaehme (etwa vom Helm einer Statue) und hoerbar laese - es waere dann er, der Schreiber, dessen Leben hier nochmal lebte und dieses sprach.
Der Text gehoerte seinem Schreiber zu, dem, der die Worte formulierte, auch unbegrenzt lange nach diesem Leben. Solche Macht lag einem Schriftstueck inne. Irdische, *g* sehr fuehlbar reale: Enthielt so ein Text etwa die Auskunft, wem diese Staette der Statue zugehoerte, stand dahinter diese ganze Koerperschaft mit all ihren guten Worten, Vorzuegen und - Kriegern, wenn moeglich. Kein Freund der Koerperschaft haette diese Staette beklaut oder beschaedigt - ihr Feind aber gewiss gern... doch das Edikt gab auch dem eine Auskunft, was demjenigen droht, der hier Schaden anrichtet - dann konnte man immer noch waehlen, ob man lieber etwas Anderes tut.
Emblem der Schreiber war der Ibis auf der Vogelstange, der "so guckt", als Verein *Djehuti (Thot) aufrufbar, die Dienst-Maske (Beamten-Anonymitaet) hat also einen langen Schnabel. Diese genossen Immunitaet und Schutz wie moderne Journalisten immer noch - sie sollten sich dafuer aber auch selber partei-neutral halten.
Diese Wunschtraeume der aegyptischen Schreiber sind doch Ergebnisse langer und sorgfaeltiger juristischer Beobachtungen gewesen, und man weiss vom Nil-Land, dass schon lange vor dem Alten Reich dort Kaufleute und Koenige amtierten und munterer Wander-und Handels-Verkehr lief. Die brauchen beide eine Ordnung und Juristen, Streit-Schlichter, Denker und Beobachter.
Es ist doch so: Hat jemand sich was vorstellt, und etwa ein eignes Boot zu verkaufen, stellt er sich vor, fuer wieviel er zufrieden waere - der Kaeufer ebenso. Das deckt sich nicht immer, ausserdem gibt es Leute, die sich irren oder Werte uebertreiben. Bei Tauschhandel sind die Gegenstaende "gleich" (tausche Schlachtschaf gegen 2 Laemmer) oder "ungleich" (gebe Schlachtschaf fuer guten Kochkessel) - Letzeres kennen manche Voelker sogar gar nicht! - Handel ist lebenswichtig, daher heilig, dass man es darf, aber randvoll mit Streit-Moeglichkeiten behaftet. Vielleicht ist Handel gar die Ursache saemtlicher Geistes-und Natur-Wissenschaften - und zugleich stiftet die Notwendigkeit des Hanndels immer wieder Frieden.
Handel braucht Definitionen, ueber die man einiger Ansicht ist: ab wann ist etwas das Eigentum von jemandem? - wer kann Eigentum gueltig erwerben, wie und fuer wen mit? - kann ein Tausch rueckgaengig gemacht werden? - wieviel "Schwund" ist normal durch Transport und Aufbewahrung (Getreide wird durch Trocknen leichter und kleiner, Wein und Wasser verschwinden in der Wand eines Tonkrugs) - und ist der Erwerb inclusive der Schwundrate gemeint oder ohne diese? etc - tausend Streit-Gelegenheiten, die der Naive nicht kennt
- also braucht Handel den Denker, Definierer, Beweis-Untersucher und den, der sich was merkt
Es ist keineswegs so, dass man da willkuerlich sagen kann, etwas sei nunmal "so" (andernfalls kriegste einen auf Schnautze...) - denn garantiert verletzt sowas das Rechtsgefuehl, nach und nach stimmen andere zu und nachher kann es ganz und gar peinsam ausgehn fuer den zu Schlauen. Das ist bis heute im Prinzip so geblieben.
Wo einer wie "Keiner" nix wie Religion vermutet, gibt es den Markt-Richter-Job. Juden in der Verbannung kamen oft gut zurecht, weil sie ausgebildet waren, zu denken, zu beobachten, sich viel zu merken - und, um nur 1 Punkt hier noch anzureissen, es ist nicht selten, dass eine Partei einer Abmachung zwecks Handel etwa eine Ware nicht mehr hat, die sie aufbewahren wollte, etwa: da kam ein Loewe und frass oben erwaehntes Schaf schon auf, waehrend der neue Kochkessel bereits herangekarrt wurde. Selbiger Loewe haette genausogut (und "anstandshalber" im Sinne des Kessel-Erwerbers) etwas spaeter zuschlagen koennen, waehrend der Erwerber des Schafs es schon mit sich fuehrte - dann waere es dessen Pech - Kessel weg, Gegenwert kaputt und futsch. Man nennt so etwas Hoehere Gewalt, soweit der "Leu" nicht grad das Haustier eines notorischen Kessel-Erwerbers war, der das immer so arrangiert. Die beiden Parteien koennen abgemacht haben, dass der Tausch ab Handschlag und Winkuf (Glas Wein drauf getrunken), auch in Abwesenheit jenes Schafes vollendet sei, weil der mit dem Kessel es schon gestern gesehn hatte. Nun muss der Schaf-Vorbesitzer das mit dem Loewen beweisen - es koennte doch sein, er hat es versteckt und "kauft" noch 3 Kessel mit demselben Schaf ein. Wenn der Loewe direkt am Hause gespeist hat und man ergatterte noch grad 1 Vorderlauf vom Schaf mit guten Nagespuren dran, mag das ein Beweis sein. Hat der Loewe das arme Tier aber erst ins tiefe Gebuesch gejagt und nichts hinterlassen, wann und wo er denn speiste, hat man keinen Beweis, hoechstens einen Zeugen, der die Tiere grad noch sah. Nun ja, manche glauben, was gesehn zu haben, fragt man sie mehrmals gezielt.
Der Marktrichter hoert sich das an und kann es nun abkuerzen indem die eine von beiden Parteien oder der Zeuge einen Eid drauf ablegt.
Das ist religioes etwas Altes und Wichtiges.
Eid braucht eine "Hoheit" und kann verschieden formuliert werden.
Das Formular kann lauten: So wahr wie ... dies - so wahr ... das" - oder: beim Bart meines Grossvaters - also man schwoert dies nicht absolut, sondern im Vergleich zu etwas, was andere nachpruefen gehn koennen, und existiert dies, soll das andere auch fuer wahr akzeptiert werden.
Oder: So wahr mir G*tt helfe - innerirdisch kann das heissen: bezweifle dies und meine Jungs verhauen deine Jungs, denn die vertraun auf jedes meiner Worte, dass ich einer bin, der niemals irrt oder luegt
- ueber-irdisch kann es heissen, dass G0TT vieleicht einen Zufallswanderer kurz mal rechts abbiegen liess und der traf besagten Loewen am Schaf an, kam zum Haus oder Markt, und erzaehlt, eilt zum Marktrichter und gibt es kund: die Sache mit dem Loewen stimmte, ich sah es selbst" - und rettet den Mann, dem man dem Loewen nicht glauben wollte, weil das dies Jahr schon der 3.waere, vor einer vielleicht heftigen Strafe, wie sie auf Luegen stand.
Meiner Meinung ist im Beginn der Bibel mitgeteilt worden, wie frueh schon es begann, dass man DEN NAMEN G0TTES "aufrief" (Den Volk Israel nicht mehr ausspricht) und das hiesse: zwecks Schwur und Eid-Ablegung. Das waere naemlich eine erstklassige Gelegenheit, als HERR der Dinge sachte vertraut mit bestimmten Menschen zu werden, also wenn sie schon pflegten, bei diesem oder jenem Namen zu schwoeren unnd dieser eben fiel angenehm auf, weil dann so nachtraegliche Erweise wie das mit dem Zufalls-Wanderer haeufig auftragen - oder gar immer - ein Jude lernt es ganz intensiv, und es ist im 10-Gebot: nicht ueberfluessig, zum Scherz oder bei jedem Klacks Den Hl.NAMEN aufzurufen.
Einmal suchte ich aus der Bibel alle Stellen raus, wo auch G0TT etwas schwoert - interessante Sache, bei welchem Anlass und bei "wie wahr was" etwas eintreffe, im AT.
Im NT erlaeutert Jesus dann an ein paar Beispielen, warum es besser sei, Vertrauen so zu erwerben, dass ein einfaches Ja oder Nein reicht und geglaubt wird.
Juedische alte Erzaehlungen befassen sich auch damit, moeglichst alle Schwuere im Alltag zu unterlassen, fuer den Fall dass man sich schwer geirrt hat, denn "man ruft damit etwas herab und es trifft wen".
Als ich dann die Idee bekam, aehnlich auch im Qur'an nachzusehn, war ich ja auf die Formel trainiert "bei ...." - und verblüfft, in welcher Menge Suren solche Eid-Formeln behandeln.
Stellte man diese zusammen und sah nach, so bespricht die Sure an der Stelle, ob es sinnvoll, sinnlos oder zynisch waere, etwas so formuliert zu schwoeren. Das ist, wenn juristisch, sehr knapp formuliert, aber durch sich-Vorstellen, um was es alternativ ginge, falls das Beeidete wahr oder nicht wahr waere, kommt man selbst drauf, ob das Sinn macht und sich also zu Bekraeftigen einer Wahrhaftigkeit eignet. *g* da gefiel mir der Qur'an gleich viel besser und ich konnte mir Situationen vorstellen, in denen der Kaufmann Mohammed gebeten wiorden war, Marktrichter zu sein und auf diese Art theologisch gelehrt wurde.
Man lernt ja am besten, wenn man sich die Frage stellt und die Alternativen durchdenkt.
Profanes Beispiel: "Bei der Rosenbluete auf dem Gipfel der Zugspitze" - also das Alpengluehen im Morgen-oder Abendrot kann einen Schnee-bedeckten Gipfel ja wunderschoen faerben und das nennt man "Rosen-Bluehen" - nicht etwa muss da im Schnee eine wirkliche Rosen-Pflanze gedeihen, wohl aber - was ich auch nicht nachgeprueft habe, also nicht weiss, kann es sein, dass dieser Gipfel dies Phaenomen hat oder nicht hat. Also wer es wissen will, erkundige sich oder fahre hin und stelle fest, ob es das gibt. Dann entscheidet das, was mit dem geschehn soll, der damit einen Sachverhalt auf dem Markt beeidete.
Zur Moral dieses Schwoerenden ist daher auch was auszusagen moeglich: falls er weiss, dass es das gibt, oki, aber bedenkt man, ob es vom Standort dieses Marktplatzes ein hoher Aufwand waere, dieses nachzupruefen, gewinnt bzw.verliert er in Sicherheits-Verwahrung er ziemlich viel Zeit. Das ist schon fraglich ok. - Es liegt auch schon ein Risiko fuer ihn drin, denn es koennte passieren, dass der Bote dahinflitzt und man es dort abstreitet oder nicht "Rosen-Bluete" nennt. Dann kriegt er die Strafe, obwohl es stimmte, dass es das gibt, also er waere ein Spieler, fraglich ok, aber nichts gegen zu machen. - Wusste er definitiv, dass es das dort weder gibt noch so bezeichnet wuerde, weil jene Leute noch gar keine Rosen kannten, wollte er nur Zeit rausschinden, also er war ein Luegner: nicht ok.
Also nochmal zusammenfassend: aus meiner und unserer Sicht vieler hat unsere Religion mit Realitaeten weitaus mehr Genaues zu tun als das Leben der nicht-religioesen Leute. Das ist schon in diesem Leben echt viel wert. Kein Schaden, wenn wir darueber hinaus auch an G0TTES Dasein glauben und auch auf nach diesem Leben noch mit etwas Vorfreude setzen.
mfG WiT :)