09-10-2008, 15:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-10-2008, 15:49 von Alanus ab Insulis.)
Petrus schrieb:Was habt Ihr nur für eine vermenschlichte Gottesvorstellung? Ein Gott, der seinen "Sohn" meucheln lässt, damit die Schuld anderer abgetragen wird? Überhaupt ist dieses ständige "menschelnde" Schuld-und-Sühne-Denken eines GOTTES geradezu unwürdig.
Jede Gottesvorstellung ist menschlich, weil jede Vorstellung über Gott die eines Menschen ist. Genau das ist ja die Würde des Menschen (vgl. de dignitate hominis von Pico della Mirandola), dass nur der Mensch seinen Gott erkennen und bekennen kann. Insofern ist dein Zwischenruf völlig verfehlt!
Wenn man anhand deiner sonstigen Aussagen ein Gottesbild zeichnen sollte, so müsstest du doch als erstes dem neuzeitlichen Voluntarismus zustimmen, dass Gott als ens perfectissimum alles Wollen könnte, wenn er es nur will!
Fest steht, dass du vom biblischen Verständnis von Schuld, Sühne und Opfer wenig bis gar keine Ahnung hast. Weder was die alttestamentliche Rituale angeht, noch die darauf aufbauende neutestamentliche Vorstellung vom Opfertod Christi. Anstatt hier zu erklären was eines Gottes würdig wäre oder nicht und dabei das christliche Gottesverständnis kleinzureden, wäre konstruktiver und vor allem kenntisreicher Dialog sinnvoller als solche Pauschalkritik.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)

