04-11-2008, 22:43
An alle ein herzliches Grüß Gott,
fein, dass ich mitmachen darf. Der Stil in diesem Forum ist sehr fair und die Beiträge sind sehr interessant. Mein rein privates Interesse als Laie an der Trinität besteht
> wegen der ungeheuren Intensität der Durchsetzungsbestrebungen
> gerade weil die Argumentation sehr unverständlich klingt
> die Notwendigkeit als "Glaubenswahrheit" für mich im Dunkeln liegt
Kann mir da jemand helfen, einen Grund zu erkennen, warum die damaligen Entscheidungsträger sich gerade darauf so versteift haben könnten?
Habe mir erlaubt die Chronologie - soweit mir bekannt - kurz zu skizzieren.
BEDEUTUNG DER TRINITÄT
In der Gegenwart ist die Trinität in der Verfassung des ökumenischen Rats der Kirchen aufgeführt und wird damit von allen ihm angeschlossenen (röm.kath., orthodoxen, anglikanischen, größeren evangelischen) Kirchen anerkannt.
> Das Bekenntnis zum Glauben an den dreieinigen Gott wie er in der Bibel und im Nicäno-Konstantinopolitanum ausgedrückt ist - IST DOGMA.
Die Intensität mit der dieser Gaubensgrundsatz bis in die Neuzeit hinein eingefordert worden ist bringt zB zum Ausdruck, dass in England bis 1813 auf die Leugnung der Trinitätslehre die Todesstrafe stand sowie dass etwa zur Zeit Newtons Staatsbeamte zur Ablegung eines Eides verpflichtet waren, der auch ausdrücklich die Trinitätslehre beschwor.
ANFÄNGE DER ENTSTEHUNG
Die zur Definition der Trinität verwendeten Begriffe kommen in der Bibel nicht vor.
Von Athenagoras von Athen stammt die älteste bekannte Verwendung des Begriffs „Trias“. Er lehrte in der 2. Hälfte des 2. JH an einer Katechetenschule in Alexandria
313 gab das Toleranzedikt von Mailand den Christen erstmals Religionsfreiheit.
Um 319 – Athanasius war damals noch Diakon– begann der Priester Arius zu lehren, dass es eine Zeit gab, in der Jesus Christus nicht existierte, und dass dieser erst später von Gott dem Vater gezeugt bzw. geschaffen wurde.
Bereits Alexanders Enzyklika von 321, die den Arianismus verurteilt, dürfte nach Stil und Inhalt teilweise von Athanasius stammen.
325 fand das erste ökumenische Konzil statt, das Erste Konzil von Nicäa, an dem Athanasius als Sekretär von Bischof Alexander teilnahm. Von ihm stammt einer der Berichte über das Konzil, der bis heute erhalten ist.
Der Reichsbischof von Konstantinopel, Eusebios von Nikomedia, weihte Wulfila spätestens 341 in Antiochia zum „Bischof der Christen im gotischen Land“. Bis 348 war Wulfila missionierend tätig. Neben den Westgoten, die geschlossen zum Christentum übertraten, wurden auch die Ostgoten, Vandalen, Langobarden und Burgunden als Folge seiner Tätigkeit christlich. Da Wulfila aus dem arianischen Umfeld wirkte, standen die gotischen Christen nicht unter der Autorität Roms, sondern Konstantinopels.
Von 335 bis 378 neigten die Kaiser eher dem Arianismus zu. Die Würdenträger der Kirche vertraten regional/national unterschiedliche Richtungen: Konstantinpopel + Goten waren arianisch, Westrom und Ägypten trinitrianisch – bis schließlich Theodosius I im Jahr 380 das nicänische Christentum (=trinitianisch) zur De-facto-Staatsreligion erklärte. Es folgt 381 das Konzil von Konstantinopel mit neuerlicher Verurteilung des Arianismus mit anschließend energischem (=gewalttätigem) Vorgehen gegen Arianische Christen (in den meisten Publikationen mit „Heiden“ bezeichnet).
DIE FRAGE:
WOZU das Ganze und WARUM ???
fein, dass ich mitmachen darf. Der Stil in diesem Forum ist sehr fair und die Beiträge sind sehr interessant. Mein rein privates Interesse als Laie an der Trinität besteht
> wegen der ungeheuren Intensität der Durchsetzungsbestrebungen
> gerade weil die Argumentation sehr unverständlich klingt
> die Notwendigkeit als "Glaubenswahrheit" für mich im Dunkeln liegt
Kann mir da jemand helfen, einen Grund zu erkennen, warum die damaligen Entscheidungsträger sich gerade darauf so versteift haben könnten?
Habe mir erlaubt die Chronologie - soweit mir bekannt - kurz zu skizzieren.
BEDEUTUNG DER TRINITÄT
In der Gegenwart ist die Trinität in der Verfassung des ökumenischen Rats der Kirchen aufgeführt und wird damit von allen ihm angeschlossenen (röm.kath., orthodoxen, anglikanischen, größeren evangelischen) Kirchen anerkannt.
> Das Bekenntnis zum Glauben an den dreieinigen Gott wie er in der Bibel und im Nicäno-Konstantinopolitanum ausgedrückt ist - IST DOGMA.
Die Intensität mit der dieser Gaubensgrundsatz bis in die Neuzeit hinein eingefordert worden ist bringt zB zum Ausdruck, dass in England bis 1813 auf die Leugnung der Trinitätslehre die Todesstrafe stand sowie dass etwa zur Zeit Newtons Staatsbeamte zur Ablegung eines Eides verpflichtet waren, der auch ausdrücklich die Trinitätslehre beschwor.
ANFÄNGE DER ENTSTEHUNG
Die zur Definition der Trinität verwendeten Begriffe kommen in der Bibel nicht vor.
Von Athenagoras von Athen stammt die älteste bekannte Verwendung des Begriffs „Trias“. Er lehrte in der 2. Hälfte des 2. JH an einer Katechetenschule in Alexandria
313 gab das Toleranzedikt von Mailand den Christen erstmals Religionsfreiheit.
Um 319 – Athanasius war damals noch Diakon– begann der Priester Arius zu lehren, dass es eine Zeit gab, in der Jesus Christus nicht existierte, und dass dieser erst später von Gott dem Vater gezeugt bzw. geschaffen wurde.
Bereits Alexanders Enzyklika von 321, die den Arianismus verurteilt, dürfte nach Stil und Inhalt teilweise von Athanasius stammen.
325 fand das erste ökumenische Konzil statt, das Erste Konzil von Nicäa, an dem Athanasius als Sekretär von Bischof Alexander teilnahm. Von ihm stammt einer der Berichte über das Konzil, der bis heute erhalten ist.
Der Reichsbischof von Konstantinopel, Eusebios von Nikomedia, weihte Wulfila spätestens 341 in Antiochia zum „Bischof der Christen im gotischen Land“. Bis 348 war Wulfila missionierend tätig. Neben den Westgoten, die geschlossen zum Christentum übertraten, wurden auch die Ostgoten, Vandalen, Langobarden und Burgunden als Folge seiner Tätigkeit christlich. Da Wulfila aus dem arianischen Umfeld wirkte, standen die gotischen Christen nicht unter der Autorität Roms, sondern Konstantinopels.
Von 335 bis 378 neigten die Kaiser eher dem Arianismus zu. Die Würdenträger der Kirche vertraten regional/national unterschiedliche Richtungen: Konstantinpopel + Goten waren arianisch, Westrom und Ägypten trinitrianisch – bis schließlich Theodosius I im Jahr 380 das nicänische Christentum (=trinitianisch) zur De-facto-Staatsreligion erklärte. Es folgt 381 das Konzil von Konstantinopel mit neuerlicher Verurteilung des Arianismus mit anschließend energischem (=gewalttätigem) Vorgehen gegen Arianische Christen (in den meisten Publikationen mit „Heiden“ bezeichnet).
DIE FRAGE:
WOZU das Ganze und WARUM ???