05-11-2008, 21:27
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Hallo azad,
ich gehe jetzt nur auf die Sachthemen selber ein.
Diese Ansicht gibt es. Aber warum müssen wir sie hier im Thred erörtern, das ist doch ein ganz anderes Thema?
Die Frage kann doch hier nur lauten: Kommt die Trinität in der Bibel vor?
Die Frage, ob zu einem Dogma werden darf, was nicht in der Bibel steht, ist doch eine gänzlich andere. Dazu könnte man einen neuen Thread aufmachen. Aber hier lautet ja die Frage, ob das Christentum durch die Trinität polytheistisch ist.
Und eine Unterfrage dazu ist: ist das Christentum überhaupt in seiner Gänze trinitarisch. Und die Antwort lautet ja offenbar: nein.
In der Literaturwissenschaft wird "Textkritik" auch in etwa synonym mit Textanalyse benutzt. Dass man darunter auch etwas anderes versteht, habe ich im Moment nicht bedacht.
Hier zwei Beispiele, wo er in etwa - aber wirklich nur in etwa - in meinem Sinne benutzt wird:
http://www.literaturcafe.de/bf.htm?/kritik/malte.php
http://www.was-sagt-der-tiger.de/textkritik.phtml
Sicher. Gelegentlich. Aber das ist unabhängig davon, ob die Trinität in der Bibel enthalten ist.
Das "runter von der Tagesordnung" sehe ich hier nicht.
Ich kann doch sagen: Es gibt in der Bibel keine modernen ethischen Fragen, aber danach kann ich mich nicht richten.
Und ich kann sagen: Es gibt in der Bibel keine Trinität, und außerdem leuchtet sie mir nicht ein.
Die beiden Fragestellungen hängen nicht miteinander zusammen.
Im Übrigen übersiehst Du, dass gerade die Bibletreuen die Trinität ja als bibelimmanent behaupten und gerade die, die nicht bibeltreu sind, darauf verweisen, dass die Trinität in der Bibel nicht enthalten ist.
Was man dann damit macht, woran man glauben will oder nicht, sind ganz andere paar Schuhe.
Der Ermahnung bedarf es nicht, denn ich versuche die ganze Zeit, Dich zurück in den Kontext zu bekommen. Du hast ja hier andauernd ot-Themen, die gar nichts zur Klärung der Thread-Frage beitragen. Aber ich bin dennoch darauf eingegangen.
Die katholische Kirche tut das vermutlich, ja. Eventuell, wenn auch in geringerem Maße, die evangelische. Aber wieso man das automatisch akzeptieren muss, verstehe ich nicht. Und schon gar nicht, wenn man moderne ethische Fragen akzeptiert, warum man dann auch einen vorgeschriebenen Trinitätstglauben akzeptieren muss.
Das Problem ist, dass Du immer davon redest, dass hier jemand etwas "ad acta" legen will. Davon spricht außer Dir niemand.
Aber Deine Parallele ist unlogisch, das habe ich aber bereits gezeigt. Dein Beispiel führt zu nichts. Ethische Fragen werden zu keinen Glaubensfragen umformuliert.
Das habe ich doch zitiert. Ich fette den Satz, damit Du ihn siehst.
Hallo azad,
ich gehe jetzt nur auf die Sachthemen selber ein.
(05-11-2008, 19:21)azad schrieb: Ich bin immer noch beim ersten Punkt (was nicht in der Bibel vorkommt, ist per se erstmal zweifelhaft),
Diese Ansicht gibt es. Aber warum müssen wir sie hier im Thred erörtern, das ist doch ein ganz anderes Thema?
Die Frage kann doch hier nur lauten: Kommt die Trinität in der Bibel vor?
Die Frage, ob zu einem Dogma werden darf, was nicht in der Bibel steht, ist doch eine gänzlich andere. Dazu könnte man einen neuen Thread aufmachen. Aber hier lautet ja die Frage, ob das Christentum durch die Trinität polytheistisch ist.
Und eine Unterfrage dazu ist: ist das Christentum überhaupt in seiner Gänze trinitarisch. Und die Antwort lautet ja offenbar: nein.
Zitat:Und was meinst Du mit textkritisch? Textkritik ist ein Verfahren zur Rekonstruktion des ursprünglichen Wortlautes von Texten. Also das, was Theologen machen müssen, bevor Du einen Text in die Hand bekommst, mit dem Du das tun kannst, was Du unter Textkritik zu verstehen scheinst.
In der Literaturwissenschaft wird "Textkritik" auch in etwa synonym mit Textanalyse benutzt. Dass man darunter auch etwas anderes versteht, habe ich im Moment nicht bedacht.
Hier zwei Beispiele, wo er in etwa - aber wirklich nur in etwa - in meinem Sinne benutzt wird:
http://www.literaturcafe.de/bf.htm?/kritik/malte.php
http://www.was-sagt-der-tiger.de/textkritik.phtml
Zitat:Nochmal zum Biblizismusvorwurf: Typisch für den Biblizismus ist ja gerade seine Buchstabengläubigkeit. Und die führt dann gelegentlich dazu, daß alles, wozu in der Bibel nicht explizit Stellung genommen wird, als irrelevant gilt.
Sicher. Gelegentlich. Aber das ist unabhängig davon, ob die Trinität in der Bibel enthalten ist.
Zitat:Zitat:Was haben ethische Fragen mit der Frage der Trinität zu tun?Nach dem, was ich eben nochmal erklärte, ist das doch jetzt sehr einfach: Sowohl ethische Fragen als auch die Trinitätslehre können mit demselben Argument als irrelevant disqualifiziert werden: Die Bibel äußert sich nicht dazu, also runter von der Tagesordnung.
Das "runter von der Tagesordnung" sehe ich hier nicht.
Ich kann doch sagen: Es gibt in der Bibel keine modernen ethischen Fragen, aber danach kann ich mich nicht richten.
Und ich kann sagen: Es gibt in der Bibel keine Trinität, und außerdem leuchtet sie mir nicht ein.
Die beiden Fragestellungen hängen nicht miteinander zusammen.
Im Übrigen übersiehst Du, dass gerade die Bibletreuen die Trinität ja als bibelimmanent behaupten und gerade die, die nicht bibeltreu sind, darauf verweisen, dass die Trinität in der Bibel nicht enthalten ist.
Was man dann damit macht, woran man glauben will oder nicht, sind ganz andere paar Schuhe.
Zitat:Zitat:Es ist das Recht des forschenden Menschen, zu untersuchen, was nachträglich von der Kirche aus gewissen Gründen als Teil der Lehre formuliert wurde, und auch warum.Bleib doch einfach mal beim Kontext.
Der Ermahnung bedarf es nicht, denn ich versuche die ganze Zeit, Dich zurück in den Kontext zu bekommen. Du hast ja hier andauernd ot-Themen, die gar nichts zur Klärung der Thread-Frage beitragen. Aber ich bin dennoch darauf eingegangen.
Zitat:Ich hatte geschrieben, daß wir, wenn wir akzeptieren, daß die Kirche zu Fragen Stellung nimmt, mit denen die Bibel sich nicht befaßt, daß auch theologische Begrifflichkeiten und Kategorien nicht direkt aus der Bibel bezogen, sondern aus ihr abgeleitet werden.
Die katholische Kirche tut das vermutlich, ja. Eventuell, wenn auch in geringerem Maße, die evangelische. Aber wieso man das automatisch akzeptieren muss, verstehe ich nicht. Und schon gar nicht, wenn man moderne ethische Fragen akzeptiert, warum man dann auch einen vorgeschriebenen Trinitätstglauben akzeptieren muss.
Zitat:Und wer der Kirche zugesteht, sich zu aktuellen Themen zu äußern und dabei auch eine moderne Theologie zu entwickeln, kann wohl kaum fordern, daß wir die Trinitätslehre allein schon deshalb ad acta legen müssen, weil sie in der Bibel nicht ausdrücklich vorkommt.
Das Problem ist, dass Du immer davon redest, dass hier jemand etwas "ad acta" legen will. Davon spricht außer Dir niemand.
Aber Deine Parallele ist unlogisch, das habe ich aber bereits gezeigt. Dein Beispiel führt zu nichts. Ethische Fragen werden zu keinen Glaubensfragen umformuliert.
Zitat:Zitat:Wo soll ich denn das nun schon wieder gesagt haben?Zitat:Und jetzt zu Deiner Frage: Wozu das Ganze und warum?Es ist nicht fair, kirchliche Entscheidungen zu hinterfragen, weil die Kirche sich dann rechtfertigen müsse??????
Ganz fair ist die Frage nicht, denn sie setzt einen Rechtfertigungszwang.
Das habe ich doch zitiert. Ich fette den Satz, damit Du ihn siehst.