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Ist das Christentum durch die Trinität polytheistisch?
#68
(05-11-2008, 21:27)Karla schrieb: ich gehe jetzt nur auf die Sachthemen selber ein.
Ach, gab es denn noch andere?

Zitat:
(05-11-2008, 19:21)azad schrieb: Ich bin immer noch beim ersten Punkt (was nicht in der Bibel vorkommt, ist per se erstmal zweifelhaft),
Diese Ansicht gibt es. Aber warum müssen wir sie hier im Thred erörtern, das ist doch ein ganz anderes Thema?
Weil sie auch in diesem Thread eine Rolle spielt. Gleich im ersten Beitrag versucht Abdullah, die Trinitätslehre aus der Bibel als irrig zu beweisen, Wojciech schlug in dieselbe Kerbe, indymaya (#33) argumentiert biblisch dagegen, Du selbst (#43) differenzierst zwischen biblisch und kirchlich, und Carlo argumentiert in die gleiche Richtung. Es ist also kein ganz anderes Thema.

Zitat:Die Frage kann doch hier nur lauten: Kommt die Trinität in der Bibel vor?
Die Frage, ob zu einem Dogma werden darf, was nicht in der Bibel steht, ist doch eine gänzlich andere. Dazu könnte man einen neuen Thread aufmachen. Aber hier lautet ja die Frage, ob das Christentum durch die Trinität polytheistisch ist.
Das sehe ich anders. Wir können uns hier nicht darauf beschränken, zu fragen, ob die Trinität in der Bibel vorkommt, denn so werden wir die Frage, ob das Christentum polytheistisch geworden ist, nicht beantworten können. Es sei denn, wir setzen voraus, daß Entwicklungen, die in der Bibel nicht explizit vorgegeben sind, nur zu Abweichungen vom Ursprung führen können. Dann müßte die Antwort lauten: Trinitätslehre macht das Christentum polytheistisch. Wenn wir das aber nicht voraussetzen, dann müssen wir uns hier tatsächlich auch die Frage stellen, unter welchen Umständen zu einem Dogma werden darf, was nicht in der Bibel steht. Die Fragen gehören zusammen, und die Trinitätslehre eignet sich gut, um das zu exemplifizieren.

Zitat:In der Literaturwissenschaft wird "Textkritik" auch in etwa synonym mit Textanalyse benutzt.
Ja? Wäre mir neu. Die beiden Links geben ja auch keine literaturwissenschaftlichen Positionen wieder. Für einen Überblick empfehle ich diesen Text.

Zitat:Ich kann doch sagen: Es gibt in der Bibel keine modernen ethischen Fragen, aber danach kann ich mich nicht richten.
Und ich kann sagen: Es gibt in der Bibel keine Trinität, und außerdem leuchtet sie mir nicht ein.
Die beiden Fragestellungen hängen nicht miteinander zusammen.
Doch, genau das tun sie. Sie lassen sich nämlich mit denselben biblizistischen Methoden abwehren. Das und nichts anderes war doch das tertium comparationis, und eigentlich hast Du das doch sicher auch verstanden. Natürlich kann man jeden Vergleich ad absurdum führen, indem man ihn auf Bereiche ausdehnt, zu denen er gar nichts sagen will, aber das halte ich für Zeitvergeudung.

Zitat:
Zitat:Ich hatte geschrieben, daß wir, wenn wir akzeptieren, daß die Kirche zu Fragen Stellung nimmt, mit denen die Bibel sich nicht befaßt, daß auch theologische Begrifflichkeiten und Kategorien nicht direkt aus der Bibel bezogen, sondern aus ihr abgeleitet werden.
Die katholische Kirche tut das vermutlich, ja. Eventuell, wenn auch in geringerem Maße, die evangelische. Aber wieso man das automatisch akzeptieren muss, verstehe ich nicht.
Was denn sonst? Wie soll die Kirche denn sonst zu aktuellen Themen Stellung beziehen und mit anderen gesellschaftlichen Institutionen kommunizieren können, wenn sie von der Bibel nicht (auch begrifflich) abstrahiert?

Zitat:Ethische Fragen werden zu keinen Glaubensfragen umformuliert.
Wie gesagt, es ist weder klug noch gewinnbringend, Vergleiche überzustrapazieren. Konzentriere Dich lieber darauf, was die Vergleiche im Einzelfall leisten.

Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:(azad) Und jetzt zu Deiner Frage: Wozu das Ganze und warum?

Ganz fair ist die Frage nicht, denn sie setzt einen Rechtfertigungszwang.
(Karla) Es ist nicht fair, kirchliche Entscheidungen zu hinterfragen, weil die Kirche sich dann rechtfertigen müsse??????
(azad) Wo soll ich denn das nun schon wieder gesagt haben?
(Karla) Das habe ich doch zitiert. Ich fette den Satz, damit Du ihn siehst.
Es wäre schön, wenn Du nicht immer nur einzelne Sätze wahrnehmen würdest. Nochmal den ganzen Zusammenhang: "Wo soll ich denn das nun schon wieder gesagt haben? Kater Carlo redet von 'unverständlich', 'versteifen', staatlich verordnetem Mord und Gewalt gegen Andersdenkende. Tut mir leid, aber das ist doch genau die Wortwahl, mit der man jemanden gegen die Wand drückt, um dann zu sehen, ob er noch japsen kann. Von gleicher Augenhöhe sehe ich da nicht viel. Macht mir persönlich gar nichts, war ja auch ganz bestimmt gar nicht böse gemeint. Aber einen kleinen Hinweis wirst Du mir ja hoffentlich nicht verübeln."

Mit anderen Worten: In dem Augenblick, in dem Kater Carlo seine Frage formuliert, hat er sein Urteil eigentlich schon gefällt oder ist zumindest auf dem besten Weg dahin. Wer von einer anderen Position aus dazu etwas sagen will, muß also nicht nur etwas erklären, sondern zugleich seine Position rechtfertigen. Das ist meine persönliche Empfindung. Wenn Du es anders siehst, kannst Du das gern tun, aber deswegen bin ich noch lange nicht blind und blöd.

Gruß
Matthias
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RE: Ist das Christentum durch die Trinität polytheistisch? - von azad - 06-11-2008, 09:17
RE: Ist das Christentum durch die Trinität polytheistisch? - von Pravoslav_Bonn - 03-10-2011, 11:27
RE: Ist das Christentum durch die Trinität polytheistisch? - von Richard Bastian - 17-09-2012, 00:06
RE: Ist das Christentum durch die Trinität polytheistisch? - von Richard Bastian - 18-09-2012, 02:57
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RE: Ist das Christentum durch die Trinität polytheistisch? - von Richard Bastian - 28-09-2012, 22:56
RE: Ist das Christentum durch die Trinität polytheistisch? - von Richard Bastian - 22-09-2012, 01:24

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