02-12-2008, 01:26
Hallo Wojciech,
ich habe ja nun schon mehrfach gelesen, dass Muslime die Bibel als verfälscht ansehen, wenn auch nur teilweise.
Ich gebe zu bedenken, dass gegenseitige Vorwürfe dieser Art zwar völlig haltlos aber unglaublich störend sind: Die beiden heiligen Schriften definieren, was Christentum, was Islam ist.
Die Geschichten der Bibel (-Bibliothek) sind "Erinnerungsstücke", gewissermaßen ein Destillat der Tradition. Der Wortlaut hat nicht wirklich Einfluss, auch wenn viele sich dies einbilden oder gar herbeizitieren wie Beschwörungsformeln. Den Sinn der Geschichten könnte man in vielerlei Geschichten verpacken.
Diese Erinnerungsstücke wollen etwas von uns, nämlich unsere Haltung vom Egozentriker zum engagierten, einsetzbaren Mitglied einer Solidargemeinschaft. Im Idealfall kommt dabei der in jeder Situation wohl überlegende und nach Gerechtigkeit und Achtung handelnde Mensch heraus.
Wir wissen, dass dies so ideal nicht der Fall ist, wahrscheinlich nicht einmal möglich, weil die Situationen zu komplex, zu schnell wechselnd, zu aufwändig für die Beteiligten sein können.
Das alles kann man in der Tradition der Bibel finden. Mehr ist nicht verlangt - jedenfalls aus meiner Sicht. Der mythologische Überbau ist im Grunde austauschbar.
Also ist die Behauptung einer Verfälschung nichts als ein störendes Verwirrspiel um historisch erklärliche Diskrepanzen verschiedener biblischer Bücher untereinander und dem Koran.
Wenn man beliebige mathematische Funktionen zulässt, dann kann man jedes beliebige Ergebnis produzieren (vor allem natürlich solche, die dem Manipulierenden in den Kram passen.)
Und hier ist ein Artikel, der diesen Sachverhalt kritisch aufs Korn nimmt: Die Radosophie.
ich habe ja nun schon mehrfach gelesen, dass Muslime die Bibel als verfälscht ansehen, wenn auch nur teilweise.
Ich gebe zu bedenken, dass gegenseitige Vorwürfe dieser Art zwar völlig haltlos aber unglaublich störend sind: Die beiden heiligen Schriften definieren, was Christentum, was Islam ist.
Die Geschichten der Bibel (-Bibliothek) sind "Erinnerungsstücke", gewissermaßen ein Destillat der Tradition. Der Wortlaut hat nicht wirklich Einfluss, auch wenn viele sich dies einbilden oder gar herbeizitieren wie Beschwörungsformeln. Den Sinn der Geschichten könnte man in vielerlei Geschichten verpacken.
Diese Erinnerungsstücke wollen etwas von uns, nämlich unsere Haltung vom Egozentriker zum engagierten, einsetzbaren Mitglied einer Solidargemeinschaft. Im Idealfall kommt dabei der in jeder Situation wohl überlegende und nach Gerechtigkeit und Achtung handelnde Mensch heraus.
Wir wissen, dass dies so ideal nicht der Fall ist, wahrscheinlich nicht einmal möglich, weil die Situationen zu komplex, zu schnell wechselnd, zu aufwändig für die Beteiligten sein können.
Das alles kann man in der Tradition der Bibel finden. Mehr ist nicht verlangt - jedenfalls aus meiner Sicht. Der mythologische Überbau ist im Grunde austauschbar.
Also ist die Behauptung einer Verfälschung nichts als ein störendes Verwirrspiel um historisch erklärliche Diskrepanzen verschiedener biblischer Bücher untereinander und dem Koran.
(01-12-2008, 18:37)wojciech schrieb: Die ursprünglichen Texte der Bibel sind nicht erhalten, das wird wohl niemand bestreiten.Diese Behauptung suggeriert eine "ursprüngliche Bibel". Das ist definitiv falsch. Es hat die Schriften der Thora und einige andere Bücher des Judentums sowie eine Reihe von Texten im Sinne des Neuen Testaments gegeben. Alles dies ist in einem historischen Prozess schließlich "kanonisiert" worden. Das ist der eigentliche Beginn derjenigen Bibel, wie wir sie kennen. Und natürlich tauchen von Zeit zu Zeit Texte unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Bearbeitungszustandes auf. Das ist für Historiker interessant, aber nicht für den gegenwärtigen Gottesdienstgebrauch.
(01-12-2008, 18:37)wojciech schrieb: Ich habe schon einige Mal auf den mathematischen Beweis für die Vollkommenheit des Koran hingewiesen, aber …Es gibt einen viel einfacheren Grund, sich damit nicht zu beschäftigen:
Wenn man beliebige mathematische Funktionen zulässt, dann kann man jedes beliebige Ergebnis produzieren (vor allem natürlich solche, die dem Manipulierenden in den Kram passen.)
Und hier ist ein Artikel, der diesen Sachverhalt kritisch aufs Korn nimmt: Die Radosophie.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

